Dierdorf. „Gemeinsam sind wir stark!“ - so schön im Duett sagten Axel Dierdorf und Daniela Schlick diese Worte bei der Eröffnung der großen Gewerbeschau am Wochenende in Dierdorf auf, dass man ihnen glaubte: Die Unternehmen der Verbandsgemeinden Puderbach und Dierdorf bieten tolle Produkte und Dienstleistungen an und können locker im nationalen wie internationalen Wettbewerb mithalten. Ihre Stärke demonstrierten die Unternehmen dem Publikum an den beiden Tagen der Gewerbeschau allein schon zahlenmäßig: Von 80 Ausstellern bei der vorangegangenen Veranstaltung 2014 ist die Palette in diesem Jahr angestiegen auf über 100 Anbieter aus dem regionalen Raum.

Groß war auch das Interesse der Vertreter aus der Politik und dem öffentlichen Leben, bei der Eröffnung der gemeinsamen Leistungsschau der Gewerbevereine Dierdorf und Puderbach dabei zu sein. Der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel wurde begrüßt, die Landtagsabgeordneten Ellen Demuth und Fredi Winter, Landrat Rainer Kaul, Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, die Verbandsgemeinde-Bürgermerister Volker Mendel (Puderbach) und Horst Rasbach (Dierdorf), sowie fast alle Bürgermeister aus der Raiffeisenregion. Dr. Herman-Josef Richard und Dietmar Neitzert von der Sparkasse waren da, und Andreas Veith und Magnus Liebert von der Westerwaldbank. Sogar vom Nachbar-Gewerbeverein ISR Windhagen war ein Vertreter zur Eröffnung der Gewerbeschau in Dierdorf gekommen. Besonders begrüßt wurde der Premium-Sponsor der Veranstaltung, Gabriel Kamp von der Provinzial-Versicherung. Für ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken im Partyzelt sorgten die Mitarbeiter der Landmetzgerei Born in Steimel.

„Die Auftragslage ist gut, wir beobachten ein starkes Wirtschaftswachstum und auch der Tourismus bringt Rheinland-Pfalz viel. Allein der Fachkräftemangel bereitet den Betrieben Probleme“, sagte Axel Dierdorf. Er verwies auch auf die weltwirtschaftlichen Probleme, die durch den Brexit und die politische Entwicklung in den USA entstehen. Die Stärke der regionalen Betriebe sei die „qualifizierte und herzliche Beratung“. Das Internet als Konkurrenz-Zweig habe einen Nachteil: Man könne nicht riechen, schmecken und fühlen. Axel Dierdorf bedankte sich bei der Jugendhilfe Puderbach und dem Schützenverein Raubach, die auf der Freifläche der Gewerbeschau unterhaltsame Angebote für Kinder und Jugendliche bereit hielten, zum Beispiel Bungee-Running und Bogenschießen.

Viele der Besucher an den beiden Tagen kauften Lose, um einen der Hauptgewinne zu erhaschen - eine Ballonfahrt, die noch am Sonntagabend startete, oder einen hochmodernen Weber-Kohlegrill, gestiftet von der Firma Frey-Gartengeräte aus Dernbach. Bürgermeister Volker Mendel sieht in der jetzt zum zweiten Mal durchgeführten gemeinsamen Gewerbeschau ein Vorbild der Gewerbevereine für die Zusammenarbeit der beiden Kommunen. Auch dem Landrat Rainer Kaul, der zuvor mit dem Landtagskandidaten Michael Mahlert und dem Bundestagskandidaten Martin Diedenhofen über die Ausstellung gegangen war, war aufgefallen, dass er viele Gemeinschaftsstände gesehen habe. Kaul: „Scheinbar eilt die Wirtschaft der Politik voraus.“

Bei strahlendem Sonnenschein strömten sowohl am Samstag wie auch am Sonntag Massen von Menschen durch die Zelthallen und über das Freigelände. Vor und hinter der Ausstellungsfläche standen - gut organisiert - unzählige Parkmöglichkeiten für Besucher zur Verfügung. Am Rahmenprogramm beteiligten sich die Bläsergruppe der Nelson-Mandela-Realschule, der Karate-Sport-Club-Puderbach, das Sportcenter Medicon, der Spielmannszug Kleinmaischeid, die Bläsergruppe der Hegeringe Dierdorf und Puderbach, die Tanzsportschule Mies, der Spielmannszug Großmaischeid, die Junioren-Tanzgruppe der Blau-Weiß-Cometen, das Unternehmen Schäfer Textilien sowie das Blasorchester Maischeid & Stebach. Eine Luftballon-Künstlerin betreute Kinder, die nicht so interessiert waren wie ihre Eltern, ausgiebig über das interessante Ausstellungsgelände zu bummeln.

Im Gespräch mit BLICK aktuell sagten die Gewerbevereinsvorsitzenden Axel Dierdorf und Daniela Schlich - sie vertrat die erkrankte Andrea Ahrling: „Das Zusammenarbeiten macht Spaß, das war schon beim letzten Mal so und ist auch jetzt wieder so.“ Die Stärken der Unternehmen in den Verbandsgemeinden Dierdorf und Puderbach sehen beide in dem guten Service, den die heimischen Betriebe anbieten können. Daniela Schlich: „Die Unternehmen haben Know-how, sind regional, und verfügen über Kompetenz. Es ist schön zu sehen, dass man auch hier vor Ort alles bekommen kann. Diesen umfassenden Service, wie er bei unseren Betrieben zu haben ist, kann kein Unternehmen im Internet anbieten.“ Als einen weiteren „weichen“ Standortvorteil der regionalen ländlichen Betriebe sieht Axel Dierdorf in dem positiven Lebensumfeld, dass den Mitarbeitern hier geboten werden könne. Damit meint er besonders die vielen naturnahen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Ein besonders großes Wachstumspotenzial sieht er noch in den Bereichen Tourismus und Gastronomie. Ein Problem stellt für die Betriebe nach den Beobachtungen von Daniela Schlich immer mehr die Suche nach gutem Personal und Nachwuchskräften dar. Axel Dierdorf: „Der War of Talents nimmt an Schärfe immer mehr zu!“ Gute Erfahrungen hat der Gewerbevereins-Vorsitzende mit der Ausbildungsmesse im Januar in der Nelson-Mandela-Realschule gemacht, wo sich Unternehmen den Schülern präsentierten. Ähnliche Veranstaltungen sollen wiederholt werden.