Wilhelm Bruns im Alter von 96 Jahren verstorben

Glasmuseum Rheinbachverliert wichtigen Förderer

Glasmuseum Rheinbach
verliert wichtigen Förderer

Wilhelm Bruns, der Erfinder des Internationalen Glaskunstpreises, verstarb im Alter von 96 Jahren.-JOST-

Rheinbach. Das Glasmuseum Rheinbach verliert einen wichtigen Förderer. Wilhelm Bruns, ein begeisterter Liebhaber und Botschafter des zeitgenössischen Glases, ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Zusammen mit seiner ersten Frau Helga baute er eine bemerkenswerte Glassammlung auf, die er dem Glasmuseums Rheinbach zunächst als Leihgabe, später als Schenkung überlassen hat.

Auch danach hat er die Sammlung durch einzelne Schenkungen ergänzt oder durch finanzielle Zuschüsse Ankäufe des Fördervereins „Freunde edlen Glases“ ermöglicht. „Dank seiner Großzügigkeit konnte bei einer Auktion vor zwei Jahren endlich ein Objekt von Harvey Littleton, dem Vater der internationalen Studioglasbewegung, für Rheinbach gesichert werden“, so Museumsleiterin Dr. Ruth Fabritius.

Ausstellungsraum finanziert

Bruns sei zudem ein unermüdlicher Ideengeber gewesen, dem es ein Herzensanliegen war, ein breites Publikum für die Schönheit und Vielfalt des zeitgenössischen Glases zu begeistern und viele Menschen auf diesem Weg mitzunehmen. Daher machte er sich auch intensive Gedanken über die Präsentation der Objekte im Museum und finanzierte die Renovierung und Ausstattung eines Ausstellungsraumes, in dem der Großteil der Sammlung Bruns der Öffentlichkeit vorgestellt wird. „Gerne und oft kam er ins Museum, um mit einer gewissen Genugtuung Zwiesprache mit seinen Gläsern zu halten und Erinnerungen an glückliche Sammlermomente wachzurufen“, erinnert sich Fabritius.

Bleibende

Verdienste erworben

Bleibende Verdienste habe sich Bruns im Zusammenhang mit dem Internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach erworben, der auf seine Initiative zurückgeht. 2002 gab es zum ersten Mal diesen europaweit einzigartigen Wettbewerb für den an Glasfachschulen ausgebildeten Nachwuchs.

Nach seiner Vorstellung sollte ein Publikumspreis das Votum der Fachjury gewissermaßen um die Meinung des Volkes ergänzen. Deshalb stiftete er einen Publikumspreis, der den Namen seiner zweiten Frau Alexandra trägt. Denn er war überzeugt, dass der Publikumspreis das widerspiegele, was generell gut ankomme, und was in den Lehrplänen der Glasfachschulen entsprechend berücksichtigt werden sollte. Er bemühte sich, die preisgekrönten Stücke ebenfalls für die Sammlung des Glasmuseums zu sichern.

„All dies zeugt nicht nur von seiner Begeisterung, sondern auch von Weitsicht“, so Fabritius weiter. „Sein vielfältiges Engagement war beispielhaft. Bis ins hohe Alter war er bestrebt, auf dem Laufenden zu bleiben, und nahm daher regelmäßig an Ausstellungseröffnungen des Glasmuseums, aber auch an den Mitgliederversammlungen und Glasreisen der ‚Freunde edlen Glases‘ teil.“