Attraktive Herrensitzung der „Närrischen Ritter“ Herschbach

Grandioses Programm begeisterte

Grandioses Programm begeisterte

Die Travestie-Show mit „Dörte Dutt“beim Tanz „ Pinky Flamingo“.

Grandioses Programm begeisterte

Grandioses Programm begeisterte

Herschbach. Welcher Ort, welcher Verein bringt es zustande, dass an einem Samstagnachmittag um 14.11 Uhr ein großer Festsaal brechend voll mit Männern besetzt ist? Natürlich nur die „Närrischen Ritter“ aus Herschbach/Uww.

Keiner, aber auch wirklich keiner hatte sein Kommen zu bereuen. Die „Creme de la creme“ der Fastnachtsszene war in Herschbach angetreten, alles was Rang und Namen hat, Dauergäste in den Karnevalshochburgen Köln und Koblenz, sowie in vielen TV-Übertragungen. Die Gästeliste mit dem „Ausbilder Schmidt“, „Ne Schwaadlappe“, die „Mennekrather“, „Willi und Ernst“, das Tanzcorps „Die Westerwaldsterne, die „KölschFraktion“ sowie die Show der Phoenix-Nummerngirls liest sich wie das „Who is Who“ des Karnevals.

Zur 28. Auflage der närrischen Herrensitzung haben sich die Närrischen Ritter nicht lumpen lassen.

Nach dem Einmarsch des Elferrates begann ein wahres Trommelfeuer an meistens gelungenen Gags und Sprüchen. Der „Ausbilder Schmidt“ hatte von der ersten Minute an die Lacher auf seiner Seite, als er das Soldatenleben mit all seinen Höhen und Tiefen urkomisch schilderte. Es würde zu weit führen, einzelne Höhepunkte aus seinem Vortrag widerzugeben. Immer wieder musste die Partyband „NICE“ den Tusch anspielen. „Ausbilder Schmidt“ wurde nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen und schließlich mit donnerndem Applaus und der höchsten Narrenauszeichnung, der „Rakete“ verabschiedet.

Die „Närrischen Ritter“ hatten sich zur Ankündigung des nächsten Programmpunktes etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Zwei Nummerngirls kamen tanzend auf die Bühne und hielten dabei ein Banner mit dem Namen des nächsten Künstlers in die Höhe. Dabei waren die Nummerngirls immer knapp bekleidet, attraktiv und aufreizend, jedoch nicht billig. Natürlich heizten die Nummerngirls die Stimmung im Saal kräftig ein, zumal sie vor jeder Ansage ihr Outfit änderten und immer mehr am Stoff gespart wurde.

„Ne Schwaadlappe“ hatte als nächster Karnevalist ein teilweise schweres Leben zu beklagen, natürlich immer Stress mit seiner Frau, und den Frauen im Allgemeinen. Die Probleme, die sich daraus ergaben, schilderte er im Original Kölner Platt. Viele, die sich über den „Schwaadlappe“ köstlich amüsierten, haben sich bestimmt in der einen oder anderen Situation wiedererkannt.

„Die Mennekrather“, eine Partyund Karnevalsband aus Erkelenz, brachte den Saal mit angesagter Karnevals- und Partymusik zum Kochen.

Ihnen folgte die Travestie-Show mir „Dörte Dutt“ die mit ihrem Gesang und ihren Tänzen den Gästen eine Unterhaltungsshow vom Feinsten bot. Höhepunkt war zweifelsfrei der Tanz „Pinky Flamingo“, zu dem sie sich einen edlen Ritter aus dem Publikum, und den Sitzungspräsidenten Hartmut Pfeifer zur Unterstützung, und zur totalen Gaudi der Narren, auf die Bühne holten. Die beiden armen Männer mussten sich so richtig zum Affen machen lassen, was ihnen aber schmerzfrei leicht gelang.

Im Anschluss hatten die Koblenzer Comedy-Stars „Willi und Ernst“ ihren Auftritt. Bei ihnen wurden ebenfalls die zwischenmenschlichen Beziehungen im Einzelnen und im Besonderen verarbeitet. Es reihte sich Gag an Gag, verbunden mit ihrer Körpersprache und den Grimassen ein absolutes Highlight. Natürlich wurden „Willi und Ernst“ ebenfalls mit donnerndem Beifall von der Bühne gelassen.

Der nun folgende Auftritt des Tanzcorps „Die Westerwaldsterne“ aus Uckerath brachte ein kaum für möglich gehaltenes akrobatisches Inferno auf die Bühne. Kein Wunder, die „Westerwaldsterne“ sind mehrmalige deutsche Meister und Europameister im Showtanz.

Da passte jeder Schritt, jede Drehung im Einklang. Plötzlich sah man Leiber durch die Luft fliegen, fast bis an die Hallendecke. Nach einer Pirouette oder einem Salto in der Luft wurden die Tänzer aber wieder sicher aufgefangen. Hinter dieser Leistung muss unglaublich viel Training, aber auch Begeisterung stecken. Der Saal entließ die „Westerwaldsterne“ erst nach mehreren Zugaben.

Ein genialer Schachzug gelang den Organisatoren mit der Verpflichtung der „KölschFraktion“.

Die Gruppe besteht aus Peter Horn, genannt der „Clown“ und F.M. Willzil, auch „Dä Hoot (der Hut) genannt, beide vorher bei den „Höhnern“, sowie Simon Bay, vorher bei den „Kölsche Bengels“.

Aus ihrer Feder stammen die Gassenhauer „Blotwoosch, Kölsch und e leckere Mädche“, „Echte Frönde“, „Ich bin ene Räuber“, „Hey Kölle, Du ming Stadt am Rhing“ usw. Die Stimmung hätte im Gürzenich in Köln nicht besser gewesen sein können, das muss man in Herschbach erlebt haben. Hunderte Männer in absoluter Feierlaune, außer Rand und Band, auf den Tischen tanzend, schunkelnd und lachend. Die „KölschFraktion“ brachte die Hergispachhalle fast zum Einstürzen. Leider war dann auch der Auftritt der „KölschFraktion“ einmal zu Ende, die Karawane zog weiter.

Aber die Veranstalter zogen zu guter Letzt noch ein Ass aus dem Ärmel.

Zur Musik von „You can leave your hat on“ von Joe Cocker, phantastisch gespielt von „NICE“, betraten nun die Phoenix-Nummerngirls nochmals die Bühne. Frenetisch gefeiert von den Männern legten sie einen Show-Tanz der Extraklasse hin. Unter dem Jubel der Männer viel ein Kleidungsstück nach dem anderen.

Sitzungspräsident Hartmut Pfeifer führte äußerst souverän und locker durch die gesamte Veranstaltung. Der Mann hat halt unverzichtbare Erfahrung, nach seinen eigenen Worten hatte er seine erste Sitzung vor 40 Jahren geleitet. Mit dem original Herschbacher Karnevalslied, vorgetragen vom Präsidenten persönlich, endete das Bühnenprogramm.

Mit der Verpflichtung der Party-und Showband „NICE“ hatte man ebenfalls einen Glücksgriff getan. Immer präsent, sofort bei einem Gag einsatzbereit, Musik ohne Fehl und Tadel.

Nach Beendigung des Bühnenprogramms spielten „NICE“ Ohrwürmer, Gassenhauer und Party- und Karnevalshits bis zum bitteren Ende.

Ja, da haben die „Närrischen Ritter“ wieder einmal eine grandiose Herrensitzung auf die Beine gestellt, die noch lange nachwirkt, über die noch viel geredet wird.

Wer dabei war, der kann sich glücklich schätzen.