Der Chef der Linzer Wehr hatte zum Feuerwehrtag der VG nach Leubsdorf geladen

Hans-Georg Preiß, Artur Schlüter, Berthold Schopp und Gerd Weber ausgezeichnet

Hans-Georg Preiß, Artur Schlüter, Berthold Schopp und Gerd Weber ausgezeichnet

Nicht nur vier Ehrennadeln des Kreisfeuerwehrverbandes verlieh Marc Gerolstein, er überraschtem auch Gerd Weber mit der Dirigentennadel in Gold der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände. DL

Hans-Georg Preiß, Artur Schlüter, Berthold Schopp und Gerd Weber ausgezeichnet

Zu den Trägern des Goldenen Feuerwehrehrenzeichens gesellten sich auch Artur Schlüter, Berthold Schopp und Hans-Georg Preiß, die mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande für besondere Verdienst um das Feuerwehrwesen ausgezeichnet wurden.

Leubsdorf. Nach der von Pfarrer Christian Scheinost zelebrierten Messe in Sankt Walburgis eröffnete der Chef der Linzer Wehr, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hans Günter Fischer, am späten Samstagnachmittag den vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Leubsdorf musikalisch gerahmten Feuerwehrtag der VG Linz im Bürgersaal der südlichsten Kommune der VG. Begrüßen konnte er zu diesem neben den Löschzügen mit ihren Wehrführern, allen voran den Gastgeber Stefan Walter und Markus Schmitt, und den Wehrleiter Thomas Nelles und seinen Stellvertreter Christoph Teuner, auch den Kreisfeuerwehr-Inspekteur Werner Böcking sowie den stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerverbandes Marc Gerolstein ebenso wie den Feuerwehr-Seelsorger, Diakon Eberhard Roevenstrunk, die Kameraden der Ehren- und Alterswehr um Ehrenwehrleiter Hans-Dieter Reufels und die Jugendwehr um Florian Ziegenhein und Andreas Mertesacker. Willkommen heißen konnte er aber zudem die Wehrleiter aus Unkel und Bad Hönningen, Ulrich Rechmann und Reimund Scheidgen, die wie der Bürgermeister der südlichen VG, Michael Mahlert, und der 1. Beigeordnete der VG Unkel, Heinz Schmitz, angesichts der verstärkten Kooperation der Kommunen an dem VG-Feuerwehrtag teilnahmen. Nach Leubsdorf gekommen waren zudem der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, Landrat Rainer Kaul und der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach, etliche Mitglieder des VG-Rates um die 1. Beigeordnete Andrea Sünning-Löhr, der Linzer Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust sowie von der Höhe sein Kollege Willi Knopp und aus Dattenberg der Beigeordnete Stefan Betzing.

„Sie sind eine starke Truppe und ich bin stolz Ihnen vorstehen zu dürfen“, zollte Hans Günter Fischer den Menschen seinen Respekt, die in der Feuerwehr ehrenamtlich tätig und dabei Tag wie Nacht bereit sind, ihr Leben Mitmenschen widmen, die in Notsituationen gekommen sind. Dabei, so der VG-Chef, hätten sich die Anforderungen in den zurückliegenden Jahren immer mehr geändert, nicht zuletzt hinsichtlich der zunehmenden Unwetter. So hatten Überflutungen die Wehr im Vorjahr auf Trab gehalten. „Wir reagieren darauf, indem wir ein Hochwasserschutzkonzept auf den Weg bringen“, erklärte er Chef der Wehr. Reagiert habe man auch auf die zunehmenden Schwierigkeiten, die Tagesalarmbereitschaft sicher zu stellen, da die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz bei den meisten Berufstätigen immer größer wird. „Ohne Kooperation geht gar nichts mehr. Die Behauptung: ‚Wir schaffen dass alleine‘ ist ein Trugschluss. Deshalb gehen wir die Zusammenarbeit an der Rheinschiene ergebnisoffen an“, erklärte Hans-Günter Fischer abschließend.

„Like a bridge over troubled water“ hatten die Musiker unter Leitung von Gerd Weber gerade intoniert, als der Wehrleiter auf die 230 Einsätze in 2016 einging, die das Jahr für die Linzer Wehr zu dem ereignisreichsten aller Zeiten gemacht hatten. Innerhalb von acht Jahren sei die Zahl der Einsätze um 230 Prozent angestiegen. „Durchschnittlich alle 36 Stunden musste in der VG ausgerückt werden, ein absoluter Höchstwert“, so Thomas Nelles. Mit 60 Einsätzen von Januar bis Mitte Mai 2017 habe sich die Situation aber wieder etwa beruhigt. Das aber könnte sich schnell ändern, wenn erneut ein Unwetter über die Höhen zieht wie am 21. Juli 2016, als innerhalb von nur fünf Stunden 100 Hilfegesuche bei der Wehr einliefen, eine Situation, die ohne die Unterstützung aus Bad Hönningen und Unkel nicht zu meistern gewesen wäre. Sorgen bereitet dem Wehrleiter aber nicht nur die zunehmende Unwettergefahr. Gefahren im Einsatzdienst, verschärfte Geräteprüfvorschriften oder auch Vorsorgeuntersuchungen würden dazu beitragen, dass die Belastungsgrenze für die Wehr erreicht sei und man sich entsprechend wieder auf die Kernaufgaben der Feuerwehr konzentrieren müsse.

Anschließend nahmen Hans-Günter Fischer und Thomas Nelles neben der Verpflichtung von Jens Hauschild die Beförderungen vor. Neben einem Feuerwehrmann und sieben Oberfeuerwehrmännern verstärken die Leubsdorfer Kevin Hauschild, Christa Liesenfeld-Sroka und Markus Schmitt, die Linzer Till Kissel, Andreas Krämer, Steffen Schreiber, Christopher Zill, Sebastian Mack und Kevin Willscheid, sowie die Vettelschoßer Annika Hill, Sebastian Pott und Giuseppe Wolfsberger ihre Löschzüge als Hauptfeuerwehrleute. Zu Löschmeistern ernannt wurden der Linzer Claude Schiltz und der Dattenberger Helmut Kröll, zu Hauptlöschmeistern der Linzer Rainer Weinand und der Dattenberger Joachim Kröll. Als Brandmeister verstärken der Ohlenberger Marcel Banasch und der Vettelschoßer Andreas Buslei ihre Löschzüge.

Mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige treuen Pflichterfüllung im aktiven Dienst zeichnete der Chef der Wehr dann Frank Neuberger aus Kasbach, Markus Schlömer aus Sankt Katharinen, Wilfried Müller und Wolfgang Splitt aus Vettelschoß, Bernd Birrenbach aus Dattenberg sowie Wehrleiter Thomas Nelles und Björn Nietzard aus Linz aus. Mit lang anhaltenden Standing Ovations zollten alle Anwesenden dem Leubsdorfer Georg Preiß ihren Respekt und ihre Anerkennung, der wie der Vettelschoßer Wilfried Müller wegen Erreichen der Alterswehr aus dem aktiven Dienst mit dem Entlassungsschreiben und einer Dankesurkunde verabschiedet wurde. „Das sind zwei Leitfiguren, die den Geist der Feuerwehr verkörpert haben“, so Hans-Günter Fischer. Mit Leidenschaft habe der Leubsdorfer Ehrenwehrführer sein Leben der Feuerwehr gewidmet. „Im Februar hast du den Stab des Wehrführers an Stefan Walter weitergegeben, jetzt gehst du endgültig von Bord“, so der VG-Chef zu Georg Preiß, während der Musikzug, in den er mit 13 Jahren eingetreten war, leise „I did it my way“ spielte.

„Es ist wirklich nicht einfach, nach diesen Momenten zusammen mit dem Kreisfeuerwehrinspekteur verdienten Kameraden das Goldene Feuerwehrehrenzeichen zu überreichen“, erklärte Rainer Kaul. Entsprechend ließ er Werner Böcking zunächst zu den Themen „Digitalfunk“ und „Digitale Alarmierung“ Stellung nehmen, um dann Hans-Willi Stüber und Lothar Junior aus Sankt Katharinen, Albert Lehmann aus Leubdorf, Berthold Schopp aus Ockenfels und Guido Birrenbach aus Linz für 35-jährige Pflichterfüllung ehrte, wobei diese Auszeichnung dem ehemaligen Linzer Wehrführer Udo Paffhausen ebenfalls überreicht wird, wenn er aus dem Urlaub zurückgekehrt ist. Damit aber nicht genug. Landrat und Kreisfeuerwehrinspekteur zeichneten den ehemaligen Ockenfelser Wehrführer Artur Schlüter und seinen Kameraden Berthold Schopp sowie Hans-Georg Preiß mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande für besondere Verdienst um das Feuerwehrwesen aus.

Berthold Schopp und Hans-Georg Preiß hätten gleich auf der Bühne stehen bleiben können, denn nachdem Marc Gerolstein und Werner Böcking den beiden Musikern, Paul Becker und Matthias Nies die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes für 40-jährige Feuerwehrzugehörigkeit verliehen hatten, erhielt der Leubsdorfer diese Auszeichnung für seine 50-jährige Zugehörigkeit zur Wehr und der Ockenfelser für seinen Tätigkeit als Sprecher der Wertungsrichter für Leistungsabzeichen. Außerdem überreichte Marc Gerolstein einem sichtlich überraschten Leiter des Musikzuges die Dirigentennadel in Gold der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände. „Gerd Weber ist seit 1995 erfolgreicher Dirigent des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Leubsdorf. Mit einem nicht zu bremsenden Leistungswillen, einem hervorragenden Motivierungsvermögen, dem sich niemand entziehen kann, und der Gabe, gekonnt und anschaulich zu erklären, was man beim Spielen eines Musikstücks empfinden muss, hat er den Musikzug dahin geführt, wo er heute steht“, begründete er diese hohe Auszeichnung.