Blasweiler feierte Kirchencafé und Margaretha-Kirmes

Harmonium aus der Klosterkirche Calvarienberg eingeweiht

18.07.2017 - 18:00

Blasweiler. In Blasweiler, einem Ortsteil der Gemeinde Heckenbach, hatte am Sonntag das Team vom Kirchencafé um Anja Neißner zusammen mit dem Vorstand vom Verein der Förderer der St. Margaretha-Kirche Blasweiler zum Kirchencafé mit anschließender Kirmesfeier auf dem Dorfplatz eingeladen.

Das Kirchencafé findet normalerweise in der Pfarrei Heckenbach immer am dritten Sonntag im Monat in der Pfarrkirche in Niederheckenbach statt. Da es immer weniger Messfeiern mit einem Priester gibt, so in Niederheckenbach nur noch am ersten Sonntag im Monat, fand sich ein Team um Anja Neißner, das nicht zusehen wollte. So entschloss sich das Team zum Kirchencafé, um die Kirche lebendig zu halten und in der Gemeinde den Glauben vor Ort zu leben und zu pflegen. Man wolle die Kirche im Dorf behalten, so war es von Anja Neißner am Altar in der Andacht zur Margaretha-Kirmes in Blasweiler zu hören.


700 Jahre Geschichte


Die einstige Pfarrkirche St. Margaretha wurde bereits zum Ende des 13. Jahrhunderts erbaut und schreibt somit über 700 Jahre Geschichte in dem kleinen Ort Blasweiler. Ihre Größe verdankt sie wohl der Geschichte, dass der Nachbarort Ramersbach noch bis ins Jahr 1962 zur gemeinsamen Pfarrei zählte. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche entweiht und von der Wehrmacht als Kleiderkammer genutzt. Im Jahre 1951 wurde der Hochaltar wieder konsekriert, und fortan feierten die Gläubigen wieder gemeinsame Gottesdienste in der Kirche.

Da die Pfarreien immer mehr zu Pfarreiengemeinschaften zusammenwuchsen und nicht mehr in allen Kirchen Gottesdienste gefeiert wurden, wurde es vor Jahren auch um die Kirche in Blasweiler still. Deutlich sichtbare Risse im Deckengewölbe führten dazu, dass die Kirche St. Margaretha auf Weisung des Bistums verschlossen wurde.


Förderverein zum Erhalt des Gotteshauses gegründet


Das sahen sich die Bürger aus Blasweiler einige Jahre an, und da der Verfall drohte, entschlossen sie sich, mit einem Förderverein das ehrwürdige Gotteshaus zu erhalten. Zum Vorsitzenden wurde Michael Wißner und zum Stellvertreter Georg Harwardt gewählt sowie Christa Apel zur Kassenverwalterin und Ilona Schwer zur Schriftführerin.

Mit insgesamt 18 Mitgliedern gingen sie das Projekt der Renovierung ihrer Kirche im Ort an, wobei sie aber auch tatkräftige Unterstützung erhielten. Nachdem die Decke von der Baufirma Ossowski aus Ahrbrück wieder repariert war, konnten die Innenarbeiten im Ehrenamt beginnen. Beim Innenanstrich bekamen die Förderer Hilfe von Malermeister Stefan Neißner aus dem Nachbarort, und nach unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden und der Unterstützung der Zivilgemeinde Heckenbach konnte die Kirche in Blasweiler wieder geöffnet werden, sodass jetzt auch hin und wieder Gottesdienste gefeiert werden.


Harmonium war in die Jahre gekommen


Da auch Diakon Bert Flohe aus Bad Neuenahr-Ahrweiler als Mitglied zum Verein der Förderer zählt, hatte er die Idee, bei der Auflösung der Klosterkirche Calvarienberg nach Brauchbarem für die Margaretha-Kirche in Blasweiler Ausschau zu halten. Da das Harmonium längst in die Jahre gekommen war, kamen das Harmonium vom Calvarienberg und dazu auch noch ein Chorgestühl für den Altarraum gerade richtig. Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Heckenbach wurde der Wechsel des Harmoniums auf der Empore vollzogen, und so konnte der Organist Jos van Son aus Ahrbrück erstmalig beim Kirchencafé das Harmonium aus der Klosterkirche in Blasweiler spielen.


Glocken werden noch von Hand geläutet


Bevor die Andacht allerdings begann, mussten erst einmal die beiden Glocken aus dem 14. Jahrhundert und die zweite von 1737, der Heiligen Margaretha geweiht, geläutet werden, und das geschieht in der Margaretha-Kirche noch schweißtreibend von Hand am langen Glockenseil. Nach der Andacht feierten alle zusammen das Fest der Kirchweih St. Margaretha auf dem Dorfplatz, wo einst das Pfarrhaus stand und das übrig gebliebene Kellergewölbe genutzt wird. Bis zum Jahre 1928 lebte der letzte Pfarrer von Blasweiler Andreas Brixius hier, so die Zeittafel am gut erhaltenen kühlen Kellerraum, aus dem der Kirmesbraten und die leckeren Kuchen auf die Tische kamen. UM

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