Evangelische Kindertagesstätte in der Sonnenstraße feiert Einweihung

Im Kirchengebäudetoben jetzt die Kinder

Im Kirchengebäude
toben jetzt die Kinder

Feierliche „Schlüsselübergabe“: Die Evangelische Kita in der Sonnenstraße wurde nun offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Stadtverwaltung

Neuwied. Wie lässt sich die Zahl der Plätze einer Kindertagesstätte mehr als verdoppeln? Kein Problem: Man nimmt das Kirchengebäude direkt nebenan dazu und schon stehen insgesamt 110 Plätze zur Verfügung. So geschehen in Neuwied in der neuen Evangelischen Kindertagesstätte in der Sonnenstraße. Eingezogen sind die Mädchen und Jungen mit ihren Erzieherinnen schon vergangenen Sommer, aber jetzt wurde offiziell Einweihung gefeiert. Genauer gesagt besuchen 33 Kinder unter drei Jahren und 77 Kinder über drei Jahre die Einrichtung, die damit über sechs Gruppen verfügt. Und die übrigens eine ziemlich „bunte“ Kindertagesstätte ist, denn etwa die Hälfte der Kinder kommt aus Familien mit Migrationshintergrund, 20 Nationen und sieben Konfessionen sind hier vertreten. Nach den Worten des zuständigen Jugenddezernenten, Beigeordneter Michael Mang, wurde mit der vom Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen betriebenen Kita nicht nur ein weiterer wichtiger Beitrag zur Schaffung von Kindertagesstätten-Plätzen geleistet. „Wir können hier auch tagtäglich erleben, welche wertvolle pädagogische Arbeit Einrichtungen wie diese leisten und wie sie darüber hinaus soziales Miteinander fördern“, fügte er hinzu. Pfarrerin Freyja Eberding von der Evangelischen Friedenskirchengemeinde sprach von einem „Haus der Kinder“ und ergänzt mit Blick auf den interkulturellen Ansatz und die wachsenden pädagogischen Herausforderungen, dass Kindereinrichtungen wie die Kita in der Sonnenstraße heute oftmals auch ein stückweit „Gesellschaft gestalten“.

Während der Einweihung unterstrich Oberbürgermeister Nikolaus Roth das Bestreben, bei der Schaffung von Kindergartenplätzen ein möglichst breites Spektrum mit vielen Trägern zu realisieren, damit Eltern eine gewisse Auswahl haben, um das passende Angebot zu finden.

Typischer Charakter der

Johanneskirche blieb erhalten

Begonnen haben die Arbeiten für das rund 3,2-Millionen-Projekt im Herbst 2014. Unter Federführung der Gemeindlichen Siedlungs-Gesellschaft (GSG) wurde die vorhandene Einrichtung umfangreich saniert und durch Neubauten erweitert. Der besondere Aspekt dabei: Ein Teil der neuen Kita befindet sich in einem unmittelbar angrenzenden Kirchengebäude, das zuvor aufgegeben wurde. Selbst bundesweit dürfte ein Kindergarten in einer Kirche ausgesprochenen Seltenheitswert haben. Zwar ist der Turm verschwunden, das Kirchenschiff lässt sich aber noch gut erkennen. Seinen typischen Charakter zu erhalten, war eine der zentralen Vorgaben. Somit erinnert die Architektur auch in Zukunft an die 2013 entwidmete Johanneskirche. Das großzügige Innere bietet zudem reichlich Platz für mehrere verschiedene Nutzungen, unter anderem für Küche, Speiseraum und Mehrzweckraum.

„Kein leichter Schritt, ein Kirchengebäude aufzugeben“, meinte OB Nikolaus Roth. Schließlich sei dabei auch viel Herzblut mit im Spiel. Roth ist jedoch überzeugt, dass mit der Kindertagesstätte eine würdige Nachfolgenutzung gefunden wurde, die dem Ganzen Rechnung trägt.

Pressemitteilung der

Stadtverwaltung Neuwied