NaturFreunde Kettig

Interessante Infosüber Wildkräuter in Kettig

Interessante Infos
über Wildkräuter in Kettig

Kräuterpädagogin Katharina Kindgen führtein die vielfältige Welt der Kräuter und Pflanzen ein.privat

Kettig. Bei einer Kräuterwanderung unter der Leitung von Kräuterpädagogin Katharina Kindgen trafen sich im Landschaftsschutzgebiet Kettiger Bachtal ca. 30 interessierte Natur- und Kräuterfreunde. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden der Kettiger Naturfreunde, Oliver Hartmann, konnte Katharina Kindgen den Teilnehmern eine Vielzahl an Kräutern auf der kurzen Strecke am Ortsrand von Kettig zeigen. Angefangen von der giftigen schwarzfrüchtigen Zaunrübe oder dem Spitzwegerich. Die Kräuterexpertin aus dem Westerwald verwies darauf, dass viele Kräuter und Pflanzenarten essbar sind und grade in früheren Zeiten gegessen wurden. Auch haben viele dieser einzigartigen Exemplare eine heilende Wirkung wie zum Beispiel das Mutterkraut, das zur Bekämpfung von Migräne helfen kann.

Dem Giersch werden nicht nur bei Hämorrhoiden heilende Wirkungen nachgesagt, sondern auch sein dreikantiger Stängel ist essbar und wird auch zur Herstellung des Limo-Brause-Getränkes „Almdudler“ verwendet. Auch Frauenflachs war am Wegesrand zu finden und Katharina Kindgen warnte vor dem Verzehr, jedoch riet sie dazu, ihn bei Altersflecken und Sommersprossen anzuwenden. Die oft unbeliebten brennenden Brennnesseln sind ebenfalls essbar und sehr nahrhaft. Sie sind die bessere Alternative zum Beispiel als Ersatz für Spinat in der Lasagne. Das giftigste Kraut, das gefunden wurde, war die Hundspetersilie, die an den kleinen Säbelzähnen unterhalb des Blattes zu erkennen ist. Eine geringe Menge dieser Pflanze reicht aus, einen Menschen zu töten.

Auf der Elmar-Hillesheim-Wiese trug Katharina Kindgen bei einer kleinen Pause den Kräuterfreunden heitere Gedichte über die Entstehung von Mann und Frau vor und ein Gedicht von Heinz Erhardt. Über den Kettiger Bach vorbei an der Streuobstwiese der Naturfreunde wurden noch sehr viele weitere interessante Pflanzen und Kräuter entdeckt und begutachtet, so zum Beispiel die wilde Möhre mit ihrem Spitzendeckchen, der Dost, auch als wilder Majoran bekannt, die Wiesenkerbel, das Jakobs-Kreuzkraut, oder der Wilde Hopfen, dem nachgesagt wird, das sexuelle Verlangen zu vermindern, und der somit oft in Klöstern verwendet wurde zum Bier brauen.

Katharina Kindgen hätte noch viele weitere Kräuter auf dem recht kurzen Stück zwischen Anne Frank-Schule und Elmar-Hillesheim-Wiese zeigen und erklären können, doch aus zeitlichen Gründen musste man zum Abschluss kommen. Oliver Hartmann bedankte sich bei der Expertin für ihre sehr informative und höchst Interessante Einführung in die sehr vielfältige und schöne Welt der Kräuter und Pflanzen, die leider oft als „Unkraut“ verunglimpft werden. Es wurde vereinbart, eine weitere Wanderung im nächsten Jahr zu planen.