Benefizkonzert der Interessengemeinschaft „Obere Löhr e.V.“

„Jauchzet und frohlocket

„Jauchzet und frohlocket

Die Solistin Laura Faig verzauberte die Besucher mit ihrem Gesang. Fotos. -BSB-

„Jauchzet und frohlocket

Im Vordergrund der musikalische Leiter Manfred Faig.

„Jauchzet und frohlocket

Eine vollbesetzte Herz-Jesu-Kirche. Die Gäste warenbegeistert und spendeten reichlich Applaus.

Koblenz. Zum elften Mal präsentierte die Interessengemeinschaft „Obere Löhr e.V.“ ein mit „Jauchzet und frohlocket“ überschriebenes Benefizkonzert in der Herz-Jesu-Kirche. Die Zuhörer erlebten in dem voll besetzten Gotteshaus dieses Mal ein stark chorlastiges Konzert. Denn für den erkrankten Klarinettisten Benjamin Feilmair, der als Solist für das Klarinettenkonzert Nr. 3 B-Dur von C. Stamitz eingeplant war, konnte kein Ersatz gefunden werden. Als musikalischer Leiter wies Manfred Faig vor Beginn des Benefizkonzertes auf die Programmänderung hin, mit der der Vortrag durch weitere Chorstücke, Lob- und Preisgesänge in zumeist lateinischer Sprache, ersetzt wurde. Die beiden englischsprachigen Weihnachtslieder waren der schwungvolle Gegenpart der übrigen Stücke, die traditionell mit eher besinnlich-tragenden Melodien ausgestattet sind. Die Stimmgewalt des aus dem Vokalensemble der Liebfrauenkirche, dem Jugendkammerchor und der Mädchenkantorei der Singschule Koblenz zusammengesetzten Chores strahlte um die Wette mit der ersten Kerze am Adventskranz. Das Staatsorchester Rheinische Philharmonie setzte die instrumentalen Akzente. Neben Stücken von Bach, Mozart und Monteverdi waren es vor allem die volkstümlichen Advents-, Wiegen- und Weihnachtslieder, wie „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, „Vom Himmel hoch, Ihr Englein kommt“ oder „Bajuschki Baja“, die dem Konzert seinen festlichen Anstrich gaben und auf die Weihnachtszeit einstimmten. Die Vielzahl der Chorstimmen, überwiegend ohne instrumentale Begleitung, füllte Kirchenraum und Zuhörerherzen mit harmonisch wärmenden Klangbildern. Die Stimmen miteinander zu verweben, sie sicher durch die Mehrstimmigkeit der Liedsätze zu führen, gelang Manfred Faig aufs Beste. Offenbar versteht er es glänzend, die Sänger zu motivieren, seine sichtbare Freude an der Musik zu ihrer Freude am Singen zu machen und sie damit zu Bestleistungen zu führen. Für den solistischen Glanz sorgte Faigs Tochter, die Sopranistin Laura Faig, mit ihrer wohlklingend weichen Stimme. Bei Monteverdis „Exultent Caeli“ verzauberte sie die Zuhörer mit sauber gesungenen Koloraturen und klarer Diktion, die keinen Ton verloren gehen ließ. Das Staatsorchester war der feinfühlig begleitende, sich dezent einbringende Partner an ihrer Seite. Ein zweites Mal ließ Laura Faig in der Echoarie aus der vierten Kantate des Bachschen Weihnachtsoratoriums von sich hören. Mit glockenklarer, selbstbewusster Stimme spielte sie mit dem aus dem Kirchenraum rückrufenden Echo, das eine junge Chorsängerin eindrucksvoll gelingen ließ. Als Dritter im Bunde dieses Ohrschmeichlers sorgte das Spiel der Oboe für ein faszinierendes und besonders schönes Klangerlebnis, zu dem sich Celli und Kontrabass mit wohltönendem, rhythmusgebendem Brummen äußerten. Mit einem zeitlosen Hit, dem fast ein wenig Popmusikcharakter innewohnt, ging das Konzert seinem Ende entgegen. Bachs temporeiches „Ehre sei Dir Gott“, ebenfalls aus dem Weihnachtsoratorium, bewältigten Chor und Orchester mühelos. Die Musiker schufen mit dem bunten und frohsinnigen Klangbild einen glänzenden, geradezu atemberaubenden Abschluss. Doch den wahren Abschluss, der zur Tradition dieses Konzertes gehört, bildete das gemeinsam gesungene „Tochter Zion“, für das Manfred Faig den großen Chor des Publikums leitete. Erst mit Verklingen der letzten Strophe war wirklich Schluss. Mit viel Applaus wurde die Schar der Musiker für den ausgezeichneten Beitrag zu einem stimmigen Adventssonntag belohnt.