Musikschüler konzertierten in der ehemaligen Synagoge in Niederzissen

Jiddisches Liedgut, Jazz und Klassik

Jiddisches Liedgut, Jazz und Klassik

Die Schülerinnen und Schüler der Musikschule im Kreis Ahrweiler mit ihren Lehrern und Organisatoren der Ahrweiler Freiheitswochen nach dem Konzert in der ehem. Synagoge Niederzissen. Foto: privat

21.03.2017 - 09:58

Niederzissen. Mit einem hochwertigen und leistungsstarken Konzert in der ehemaligen Synagoge Niederzissen, beendeten Schülerinnen und Schüler der Musikschule im Kreis Ahrweiler die 2. Ahrweiler Freiheitswochen für den Bereich des Brohltals. Wie die jungen Menschen sich musikalisch dem Thema „Freiheit und Musik“ näherten, machte die Leiterin des Konzertes, Hella Wallbaum, mit dem Blick auf die Komponisten und deren Freiheit der Gestaltung der Musik aus „milliarden“ Möglichkeiten des Aneinanderfügens von Noten deutlich, eine beachtliche Sichtweite des Themas Freiheit. Das diesjährige Thema „Freiheit und Toleranz“ griff der Vorsitzende des Niederzissener Kultur- und Heimatvereins auf und machte deutlich, dass die ehemalige Synagoge Niederzissen, wie kein anderer Ort in der Verbandsgemeinde, für ein solches Event geeignet ist. So wird an dem Ort, wo das jüdische Leben in Unfreiheit und Vernichtung endete, heute die Begegnung und das friedliche Miteinander gepflegt. Das geht am besten mit Musik, die keine Grenzen kennt.

Der musikalische Reigen des Konzertes umfasste jiddisches Liedgut, Jazz und Klassik und begann mit dem jiddischen Liebeslied aus Galizien „Wu ist doss gessele“ und dem „Sleepwalker“ von Daniel Hellbach, exzellent gemeinsam vorgetragen von Leonie Hoffmann, Marisa Janson und Isabel Schmidt mit ihren Blockflöten. Birte- Marie Wischnewski spielte mit ihrer Violine gekonnt den anspruchsvollen 1. Satz des Konzertes Nr. 2 von Friedrich Seitz, der als Geigen- und Violinvirtuose unter anderem auch neun Schülerkonzerte komponiert hat. Mit dem „Reigen seliger Geister“ von Willibald Gluck, schloss sich Christina Sonntag mit ihrer Altflöte an, bevor es jazzig wurde.

Damian Höster spielte sich mit seiner Klarinette und „Petite Fleur“ von Sidney Bechet in die Herzen der Zuhörer. Dieses Musikstück komponierte Bechet 1952 in Frankreich, wo er seit einem Musikfestival 1949 lebte, und das ca. zehn Millionen Mal als Schallplatte verkauft wurde.

Beim nächsten Programmpunkt, der Sonate A-Dur von Mozart, erlebten die Zuhörer, wie zwei Musikschüler sich beim Vortrag abwechselten. Nathalie Unger begann mit dem Thema der Sonate und ersten Variation, die Henrik Hasenberg mit gleichem Können fortsetzte und seinen Part mit dem Menuetto abschloss.

Natalie Unger beendete die Sonate schwungvoll mit dem bekannten „Alla Turca“.

Sodann ergriff Damian Höster wieder seine Klarinette und spielte mit dem von Fats Waller komponierten „Wild Cat Blues“, das Stück der B-Seite von „Petite Fleur“, das aber gleichsam eine klassische Jazzkomposition der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts geworden ist.

Den Abschluss des hochwertigen Konzertes gestaltete Thomas Schüller mit der Querflöte und dem 1. Satz des Konzertes G-Dur von Joachim Quantz, der u. a. als Lehrer Friedrich des Großen auch ein genialer Flötenbauer war und mit seinem Instrument, das Flötenspiel perfektionierte.

Der Projektleiter der Ahrweiler Freiheitswochen, Wolfgang Grambs, wies auf die nächsten Ahrweiler Freiheitswochen vom 8. bis 18. März 2018 hin und konnte bereits als feste Zusage ein weiteres Schülerkonzert der Musikschule in Verbindung mit dem Kultur- und Heimatverein Niederzissen als Ausrichter für seine Planungen mitnehmen.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service