Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

Markus Platz gibtder zehnjährigen Summer Tipps.

Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

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Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

Jungschützen in Selters sind in guter Obhut

Selters. Freitagabend im Schützenhaus in Selters: Der Schießstand für Luftgewehre ist voll belegt mit Kindern und Jugendlichen. Es herrscht eine große Stille, nur unterbrochen von dem Knall der Schüsse. Hinter den Jungschützen stehen die Betreuer der Jugendabteilung der Schützengesellschaft 1847 e.V. Selters: Jugendwart Christian Sturm, seine Stellvertreterin Hilde Gewehr, bei diesem Namen gilt „omen es nomen“, sowie begleitend der Schießtrainer Markus Platz. Alle drei halten sich diskret im Hintergrund und schreiten nur ein, wenn sie Hilfestellung beim Anlegen des Luftgewehres geben, etwa Korrektur der Beinstellung vor dem Schuss. Die oberste Maxime bei jedem Schützen ist ein fester Stand, im, Moment der Abgabe des Schusses sollte der Schütze im Idealfalle wie in Stein gemeißelt stehen. Als Hilfsmittel haben die Betreuer und Ausbilder für die Jungschützen Platten aus Pappe unter die Füße der Jungschützen gelegt und den idealen Stand der Schuhe auf der Pappe nachgezeichnet. Man merkt den drei Betreuern die Freude und das Interesse an ihrer Aufgabe an. Nie hektisch und unruhig, schreiten sie nur ein, wenn sie Fehler bemerken, um diese sofort anzusprechen und zu korrigieren. Am Schießstand befinden sich Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren, Jungen und Mädchen halten sich die Waage. Kinder dürfen noch nicht mit dem Luftgewehr schießen, darum hat die Schützengesellschaft zwei Lasergewehre angeschafft, mit denen die Kinder, wie in einem Wettkampf, trainieren und schießen können. Die Jungschützen sind spürbar mit voller Konzentration und Energie bei der Sache. Obwohl es sich nur um das allwöchentliche Training handelt, wollen alle natürlich nur gute Ergebnisse erzielen.

Im anschließenden Interview mit „Blick aktuell“ konnte ein tiefer Einblick in die Jugendarbeit gewonnen werden. Vorab gesagt, ist Christian Sturm zwar der Jugendwart, und Hilde Gewehr dessen Stellvertreterin, aber im Gesamtbild handelt es sich um ein Team, ergänzt um den Schießtrainer Markus Platz. Man befindet sich dauernd im gemeinsamen Gespräch und tauscht sich laufend aus. Harmonie wird nicht nur in diesem Team großgeschrieben, auch im gesamten Verein ist dieser Eindruck feststellbar. Christian Sturm erläuterte den pädagogischen Aspekt des Umgangs mit den Kindern und Jugendlichen in der Schützengesellschaft.

Ganz wichtig ist die Aufklärung bei den Jungschützen, dass es sich bei den Gewehren nicht um Waffen handelt, sondern um Sportgeräte. Wer bei der Schützengesellschaft Selters Mitglied werden will, der muss sich zunächst einer Art Eignungstest unterwerfen. Christian Sturm erklärte, dass man sofort merkt, ob jemand nur zum Schießen kommt, um zu „ballern“ und es cool findet, mit einer „Waffe“ zu hantieren. Diese Jugendlichen hätten keine Chance, Mitglied zu werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Sportgeräten steht im Vordergrund. Nebenher sollen positive, erzieherische Effekte erzeugt werden, die den Jungschützen für ihr weiteres Leben dass Gefühl für bestimmte Werte vermitteln. Dazu gehören u.a. Zuverlässigkeit, positive Selbstkritik, Rücksichtnahme, Disziplin, Teamfähigkeit, soziale Kompetenz und Konzentration. Das sind wichtige Merkmale und Bausteine für eine humane Gesellschaft, für ein friedliches Miteinander. Mit dieser Einstellung hat sich die Schützengesellschaft Selters auch von dem Mief vergangener Jahre befreit, als es immer wieder hinter vorgehaltener Hand hieß, die Schützen wären ein elitärer, egoistischer Haufen, denen es nur ums Feiern und „Ballern“ ging. An 2 Tagen in der Woche werden die Kinder und Jugendlichen jeweils dienstags und freitags 1 ½ Stunden trainiert. Manchmal werden zusätzlich noch samstags mehrere Stunden theoretischer und praktischer Unterricht erteilt. Man kann es kaum glauben, aber der Schießsport erfordert auch beste körperliche Kondition, davon konnte sich „Blick aktuell“ persönlich überzeugen. Einige der Jungschützen mussten nach mehreren Schussserien voll höchster Konzentration und Anspannung ganz einfach das Luftgewehr mal zur Seite legen, um sich runterzufahren. Selbstverständlich möchten die Jungschützen nicht nur im Training üben, sie wollen sich durch gute Leistungen für die Kreis- und Bezirks- sowie Landesmeisterschaften qualifizieren. Der Höhepunkt wäre natürlich die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Auf allen Ebenen haben die Jungschützen der Schützengesellschaft Selters bereits beachtliche Erfolge erzielt. Dieser Umstand bringt die Motivation mit sich, es beim nächsten Mal noch besser zu machen. Ein besonderes Ziel ist jedes Jahr die Möglichkeit, Jungschützenkönig/in zu werden. Die Majestät repräsentiert die Schützengesellschaft, samt Gefolge auch bei offiziellen Anlässen.

Christian Sturm berichtete weiter, dass den Jungschützen über das normale Schießen hinaus, auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Freude vermittelt werden soll. So hat man in den Jahren 2015 und 2016 bereits 2 große Mehrtagesfahrten unternommen. Die erste Fahrt führte 2015 in die alte Römerstadt Trier, untergebracht in der Jugendherberge, wurden von dort aus gemeinsam viele Aktivitäten gestartet. Die zweite Mehrtagesfahrt ging 2016 nach Korbach am Naturpark Eder-See. Beide Fahrten hinterließen bei den Betreuern und den Jugendlichen unvergessliche Momente, von denen noch heute lebhaft berichtet wird.

Dem Eindruck, dass sich die Jungschützen in Selters in besten Händen befinden, kann nicht widersprochen werden. Gerne werden Hinweise, Tipps und Verbesserungsvorschläge angenommen. Das Vertrauen zwischen den Betreuern und den jungen Schützinnen und Schützen ist sichtbar vorhanden. Nach dem Training sitzt man noch entspannt zusammen und fachsimpelt, übt Manöverkritik und lacht miteinander. Hier werden die Kinder und Jugendlichen vorbildlich betreut und geleitet. Aus diesem Grunde sollte weitere Kinder und Jugendliche im Alter von mindestens 10 Jahren, egal ob Junge oder Mädchen, mal an einem kostenlosen Schnuppertraining bei den Schützen teilnehmen, sie sind jederzeit herzlich willkommen. Das wäre doch einmal eine sinnvolle Alternative, sich vom PC oder Smartphone zu lösen und den Kopf für andere Dinge frei zu bekommen.

Am 29. Und 30. Oktober steht die Schützengesellschaft Selters mit einem eigenen Pavillon beim Oktoberfest am REWE-Markt in Selters und verkauft dort Waffeln u.ä. Ein Besuch dort lohnt sich allemal, da der Reinerlös wieder in die Jugendarbeit der Schützengesellschaft Selters fließt.