Großes Pfarrfest in Meckenheim

Kardinal ehrt langjährige Büchereimitarbeiter

Kardinal ehrt langjährige Büchereimitarbeiter

Das Büchereiteam feierte 150 Jahre Medienarbeit in Meckenheim. StF

Kardinal ehrt langjährige Büchereimitarbeiter

Die Kolpingfamilie informierte an ihrem Stand über ihre Arbeit.

Meckenheim. Mit einem großen Pfarrfest feierte die katholische Kirchengemeinde Johannes der Täufer am vergangenen Sonntag das 150-jährige Bestehen der Katholischen Öffentlichen Bücherei. In einem Festgottesdienst konnte Pfarrer Dr. Reinhold Malcherek Renate Meier für 30 Jahre Mitarbeit in Team der Bücherei sowie Marion Schmitz für 24 Jahre entsprechend ehren. Beide erhielten neben viel Applaus auch eine besondere Urkunde, die von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki unterzeichnet war.

Was im Jahre 1867 als Borromäusverein begann, ist aus dem heutigen kulturellen Leben der Apfelstadt nicht mehr wegzudenken und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Nach den Kriegswirren gab es im Jahr 1954 die erste Satzung als Pfarrbücherei. 1971 wurde der Kirchengemeinde von der Stadt Meckenheim die Allgemeine Literaturversorgung für die gesamte Zivilgemeinde übertragen. Mit einem Medienbestand von 4634 Exemplaren nahm man die Arbeit auf und hatte damit auf 48 Quadratmetern rund 6438 Meckenheimer zu versorgen. Im Jahr 1972 wurde man an das System der Fernleihe in Kooperation mit der Stadtbücherei Bonn angeschlossen, und 1975 wurde die kostenlose Ausleihe der Medien eingeführt, was einen rasanten Anstieg der Nutzerzahlen mit sich brachte. Der Medienbestand war bis dahin auf 10.865 Medien angestiegen. Das Jahr 1976 brachte einen weiteren Meilenstein mit sich, es wurde ein Zehnjahresvertrag mit der Stadt abgeschlossen, in dem sich die Bücherei zu einer Hauptbücherei im Sinne des Bibliotheksentwicklungsplans des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt. Im Gegenzug ist die Stadt mit jährlich 50 Prozent an den durch Landeszuschüsse oder sonstigen Zuschüssen Dritter nicht gedeckten Kosten beteiligt.

Ein Meilenstein in der Geschichte der Bücherei

Der Aufwärtstrend sorgte auch dafür, dass 1978 der Grundstein für ein neues Gebäude unterhalb des Traktes der Pfarrkirche in den heutigen Räumlichkeiten in der Adolf-Kolping-Straße 4 gelegt wurde. Die Neueinweihung erfolgte im Jahr 1980 mit einer Nutzfläche von 279 Quadratmetern und einem Bestand von 17.000 Medien. In den Räumen wurde dann auch das Archiv der Stadt Meckenheim, das Pfarrarchiv sowie das Schützenarchiv untergebracht. Seit 1982 ist die Bücherei auch in den Ferien geöffnet, wodurch die Ausleihzahlen nochmals um rund 10.000 Ausleihen gesteigert werden konnten. Man beteiligt sich heute an Buchausstellungen, Ferienprogrammen und am Vorlesetag, die Arbeit in Kindergärten und Grundschulen bringt bereits die ganz jungen Leser mit dem Medium Buch in Verbindung.

Zurzeit verhandelt die Kirchengemeinde mit der Verwaltung über einen neuen Vertrag, was angesichts der Haushaltsmisere der Stadt nicht ganz einfach ist, aber Dr. Reinhold Malcherek zeigte sich sehr zuversichtlich, dass man in der nächsten Zeit zu einer guten Lösung kommen werde. Gemeinsam mit der Kindertagesstätte „Zur Glocke“ und deren Leiterin Petra Groß stellte Pfarrer Dr. Malcherek dann auch den Bücherwurm an einem eigenen Stand vor.

Auch Afrika war zu Gast beim Pfarrfest

Ein weiterer Schwerpunkt des Pfarrfestes war die Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Paul in Kumasi/Ghana. Es gab Essen aus Ghana und ganz viel Informationen. Ebenfalls gab es viel Informationen von der Kolpingfamilie, die Pfadfinder luden zum Stockbrotbacken ein und der Malteser Hilfsdienst war ebenso zur Stelle wie zahlreiche weitere kirchlichen Institutionen. Orgelführungen und viele Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen, und ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken rundeten das Angebot ab. Voll des Lobes für das Engagement beim Pfarrfest und auch in der Bücherei war bei seinem Rundgang Meckenheims Vizebürgermeister Michael Sperling, der vor allem das hohe ehrenamtliche Engagement lobte.