Stimmungsvolles Frühjahrskonzert des MGV „Frohsinn“ Herschbach 1904

Klassische, geistliche undmoderne Lieder wurden dargeboten

Klassische, geistliche und
moderne Lieder wurden dargeboten

Der MGV „Frohsinn“ in Concert. Fotos: WR

Klassische, geistliche und
moderne Lieder wurden dargeboten

Klassische, geistliche und
moderne Lieder wurden dargeboten

Herschbach. Ein Konzert der besonderen Art boten die Sänger des MGV Herschbach 1904 den Zuhörern im voll besetzten Gemeindesaal der Andreasgemeinde in Herschbach. Der Vorsitzende des MGV „Frohsinn“, Herr Bernd Kaulbach, begrüßte in einer launigen Ansprache die vielen Gäste und versprach ihnen einen vergnüglichen, kurzweiligen Hörgenuss. Vorab kann dem Mann bestätigt werden, dass er Wort gehalten hat. Was die Männer des 18 köpfigen Chores zum Besten gaben, braucht sich vor nichts und niemandem zu verstecken. Das Konzertprogramm war praktisch in drei Abschnitte unterteilt, klassische, geistliche und moderne Lieder. Durch die unmittelbare Nähe der Sänger zu ihrem Publikum in dem relativ kleinen Saal entstand vom ersten Ton an eine unglaublich intensive, ja schon fast intime, Atmosphäre. Sicher und mit ruhiger Hand wurde der Chor von Jürgen Hofstötter, dem Dirigenten des MGV, geführt. Die Einsätze der 1. Und 2. Tenöre und Bässe passten allesamt und wurden von einigen herausragenden Stimmen getragen. „Ganz im Geheimen“, „Die wahre Liebe“ und „Cheste Viole“ waren einige Lieder im klassischen Teil. Der Übergang zum geistlichen Teil des Konzertes wurde von Hardy Bender eingeläutet, der in einem wunderbaren Solo-Gesang das Lied „Klinge hell“ intonierte. Es folgte eine beeindruckende Auswahl an geistlichen Liedern, allen voran „Ich bete an die Macht der Liebe“ und „Jerusalem“, bei dem Patrick Schmidt, unterstützt von den übrigen Sangesbrüdern, als 1. Bass einen prima Solo-Auftritt hinlegte. Es muss nicht erwähnt werden, dass nach jedem Vortrag begeisterter Applaus die Sänger belohnte. Vor der kurzen Pause imponierte Klaus Himmerich mit seiner Solo-Interpretation des Welthits „My Way“ von Frank Sinatra. Nach der Pause ging es nonstop weiter, als zwei Hits von Herbert Grönemeyer auf unnachahmliche Art dargestellt wurden, „Männer“ und „Halt mich“. Bernd Kaulbach erklärte den Zuhörern dann noch, dass man auch zwei Lieder auf Englisch einstudiert habe. Zuerst würde ein Lied von einer Band vorgetragen, die in den 60ern mehrmals in Herschbach aufgetreten sei. Die Rede war von den „Beatles“. Deren größten Hit „Yesterday“ übersetzte er für die, die kein Englisch konnten ins Herschbach Platt. Dort würde der Titel „Gistern“ heißen. Damit hatte Bernd die Lacher mal wieder auf seiner Seite. Ohne Zweifel ist dieses Lied sehr schwer zu interpretieren, bereitete den Sängern aber kaum Probleme. Zum Ende des bemerkenswerten Konzertes folgte die heimliche schottische Nationalhymne „Loch Lomond“. Kein einfaches Stück, jedoch erneut mit Bravour vom MGV gesungen, wieder mit einem brillianten Solo von Hardy Bender. Ohne Zugabe wollten die begeisterten Zuschauer den Chor nicht entlassen. Zur Belohnung für den Riesenbeifall gab es noch ein schwedisches Volkslied, wobei die erste Strophe auf Schwedisch gesungen wurde und die zweite auf Deutsch. Das Publikum gab sich immer noch nicht geschlagen und forderte eine weitere Zugabe. Der Chor erfüllte auch diesen Wunsch und stimmte nochmals das Lied vom „Loch Lomond“ an. Schließlich mussten die Zuhörer einsehen, dass der MGV keine weitere Zugabe mehr auf Lager hatte und die Sänger nach ihrem hervorragenden Auftritt endlich ihre Kehlen mit einem kühlen Getränk erfrischen konnten. Anschließend blieben viele Gäste im Saal zusammen, um das Konzert nochmals zu erörtern und Revue passieren zu lassen. Die Meinung des Berichterstatters ist eindeutig, das war ein Konzert der gehobenen Klasse. Auch wenn es für die Mannen des MGV „Frohsinn“ Herschbach 1904 ein Heimspiel war, können so viele Zuschauer sich nicht getäuscht haben, weil ihr Beifall voller Überzeugung und aus Begeisterung erfolgte. Der Vorsitzende Bernd Kaulbach zeigte sich nach dem Konzert ebenfalls sehr zufrieden, äußerte jedoch auch seine Sorge, dass sich kaum mehr junge Leute für den Chorgesang interessieren würden. Es ist sehr schade, denn dem Chor war anzumerken, dass eine vertraute Harmonie die Sänger miteinander verbindet. Dabei kommen neben den Übungsstunden Geselligkeit und „Frohsinn“ sicherlich nicht zu kurz. Alleine die amüsanten Zwischenkommentare von Bernd Kaulbach wären das Eintrittsgeld wert gewesen, wenn denn welcher erhoben worden wäre. Für Interessierte, die Spaß am Gesang haben, wäre der Besuch einer „Schnupper-Gesangsstunde“ donnerstags ab 20.30 Uhr im Rathaus von Herschbach zu empfehlen.