Ausverkauftes „Närrisches Kurhaus“

Kölsche Fastelovend-Stars für die gute Sache

Kölsche Fastelovend-
Stars für die gute Sache

Einmarsch der Prinzengarde Köln. DU

Kölsche Fastelovend-
Stars für die gute Sache

Die Höhner präsentierten viele Klassiker.

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Stars für die gute Sache

Marc Metzger.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wer eine Karnevalssitzung erleben möchte, die den großen Sitzungen Kölns weder vom „Drumrum“ noch von den Protagonisten in rein gar nichts nachsteht, der ist alljährlich beim „Närrischen Kurhaus“ bestens aufgehoben. Denn hier gibt es, im einmaligen Ambiente des altehrwürdigen Saales, live und in Farbe praktisch alle Hochkaräter des kölschen Fasteleers zu sehen und zu hören. Dass das Prädikat „kölsche Hochkaräter“ zutrifft, wurde schon zum Auftakt deutlich: Mit der Prinzengarde Köln war es eines der neun großen Kölner Traditionscorps, das in voller Truppenstärke vom Elferrat begrüßt die Bühne betrat – Mariechentanz und „Stippeföttche“ inklusive. Über fünf Jahrzehnte gibt es das karnevalistische Stelldichein im Kurhaus schon, einst von Oskar Hauger ins Leben gerufen um die Erlöse an die Jugend des SC 07 Bad Neuenahr weiterzugeben. Beim Charity-Gedanken ist es geblieben: Diesmal wurde zugunsten der Ahrweiler Tafel unter der bewährten Sitzungspräsidentschaft von Udo Groß gefeiert. Mit der erstmaligen Schirmherrschaft von Bürgermeister Guido Orthen gab es trotzdem ein Novum.

Rückkehr in die Heimat

Eine Rückkehr in heimische Gefilde war das närrische Kurhaus für Redner Marc Metzger, der, wie er selbst feststellte, „vor 44 Jahren in Bad Neuenahr auf die Welt gedrückt“ wurde. Im nahen Remagen sammelte Metzger einst erste Erfahrungen in der Bütt. Handys gab es damals noch nicht und genau die wollte er auch beim Publikum während des Auftritts nicht sehen. „In Köln ist das ganz schlimm. Da klatschen sie sogar mit dem Handy“, unkte Metzger und freute sich über die anwesenden Fotografen: „Ihr seid ja immer noch hier. Sieht aus, als hätte man das Kurhaus um euch rum gebaut.“ Dennoch: Selbst für einen Bühnenprofi wie Marc Metzger war es zuweilen nicht einfach, seine Gags wegen des brummenden Geräuschpegels an die Jecken zu bringen. Ein Kunststück, das dem später auftretenden Guido Cantz etwas besser gelang. Kein Wunder, hatte er mit Themen wie „Jamaika“ und den „Verfehlungen“ diverser Promis doch reichlich Aktualität auf der spitzen Zunge. Das galt auch für Martin Schopps, der zudem den Rheinländer im Besonderen und das alltägliche Kölner Verkehrschaos im Speziellen aufs Korn nahm. Der Partymodus der 823 Jecken im ausverkauften Kurhaus wurde allerdings erst durch die Musik-Acts richtig auf Touren gebracht. Schon bei den Höhnern, die Klassiker wie „Hey Kölle“ mitgebracht hatten, stand das Volk auf den Stühlen. Da setzten die Paveier, unter anderem mit ihrem Gassenhauer „Leev Marie“, locker noch einen drauf.

„Jedäuf met 4711“

Rockig und ebenfalls mit ganz viel Mitsingpotenzial eroberten Cat Ballou das närrische Parkett – ihr Song „Et jitt kei Wood“ erklang aus 823 Kehlen. Auf diese Stimmungswelle mussten die Klüngelköpp nur noch aufspringen – was ihnen mit Bravour gelang. Bei Hits wie „Stääne“ oder „Jedäuf met 4711“ nicht weiter verwunderlich... Einen guten Schuss Tanzkunst und Artistik gab es mit den „Fidelen Sandhasen“ aus Troisdorf-Oberlar auch noch zu sehen. Dank deren fliegenden Mariechen dürfte derzeit kein Staub mehr an der Kurhausdecke zu finden sein. Nach dem Sitzungsfinale war die große Party indes noch nicht beendet: DJ Fosco heizte den Gästen noch bis in die frühen Morgenstunden ein.