Eine Karnevalssitzung der Spitzenklasse

Kreuzbund Alaaf

20.02.2017 - 16:04

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Was da am Freitagabend in der Landskroner Festhalle geboten wurde, war eine Veranstaltung der Spitzenklasse! Die Kreuzbundgruppe hatte zur alle Jahre wiederkehrenden Karnevalssitzung geladen. Wer mit dabei war, hatte das Vergnügen, erstklassige und zum großen Teil prämierte Büttenredner, Musikgruppen, Funken und Showtanzgruppen aus dem weiteren Umkreis mit zu erleben. Ein sechsstündiges, kurzweiliges Programm, geleitet von dem Sitzungspräsidenten Klaus Schilling aus Kölle. Der bekam vom Ersten Vorsitzenden Norbert Fischer seinen Orden schon, ehe er überhaupt sein Amt angetreten hatte. Ob diese Vorschusslorbeeren bewirkten, dass er gleich vor Humor strotzend und schlagfertig loslegte?


Handgefertigte Orden


Als Eisbrecher fungierte Solomariechen Anna-Maria Weiler von den Niederzissener Möhne. Als hochdekoriertes und amtierendes RKK-Mariechen fegte sie über die Bühne und gewann im Nu alle Herzen für sich. Sie erhielt als erste der Akteure den begehrten Kreuzbundorden. Dies sind alles Einzelexemplare, die in liebevoller Handarbeit hergestellt werden. Marlies, Norbert, Philippe und Gisela trieben, hämmerten und gravierten viele Stunden unter der Anleitung von Alfred Kniel kleine Kunstwerke aus Messing. Ein von Herzen kommendes Dankeschön seitens der Kreuzbundgruppe für die unentgeltliche Unterstützung sämtlicher Künstler, die hier Ihr Können zeigen. De Joch - dahinter verbarg sich niemand anderes als der Ehrenvorsitzende Jochen Moll - kam als Feuerwehrmann, um unter anderem die Beamten auf liebevolle Weise durch den Kakao zu ziehen. Ein Urgestein der Karnevalssitzungen. Von der ersten Stunde an war er an vorderster Front mit dabei, hat organisiert und lange als Sitzungspräsident mit seinen „Jungs“ die Veranstaltung geleitet. Anschließend überreichte er den Ehrengästen Ortsvorsteherin Angelika Lüdenbach, dem in Vertretung für den Landrat anwesenden Rudi Frick, dem Kreisbeigeordneten Fritz Langenhorst und dem Abgesandten der Kreissparkasse Markus Krupp die Orden. Zur Übergabe zweier weiterer Orden kam er ins Publikum und zeichnete Alfred Kniel und Peter Wagner für ihre langjährigen Verdienste aus.


Weiter im Programm


Wer die Schlappkappe aus „Hünge“, Hönningen an der Ahr, kennt, kann sich vorstellen, wie nun der Saal bebte. Es war kein Halten mehr! Es wurde mitgesungen und geklatscht. Nur nach einer langen Zugabe ließen die Narren die sieben Musiker von der Bühne! Als noch eine Spitzengruppe aus der Eifel, aus Reifferscheid, erwies sich die Showtanzgruppe „Revolution“. Die „Superfrauen“ warteten auf ihren Supermann. Bei so viel Akrobatik und Anmut muss dieser irgendwann mal anbeißen! Auch hier war eine Zugabe fällig, und ein staunendes Publikum blieb zurück! Jetzt war Zeit für zwei „Jungspunte“, die zugleich schon alte Hasen sind: Tünnes und Schäl. Dahinter verbergen sich zwei Freunde. Zu einem ist das Marcel Hofmann und Luca, der Enkel von Manfred Kolling, der selbst viele Jahre Sitzungspräsident bei der Kreuzbundsitzung war. Jetzt trainiert er „seine Jungs“ bühnenfit. Aber das Talent steckt bei den Beiden ohnehin drin. Ganz selbstbewusst kauft sich Tünnes bei Ikea einen eigenen Tisch. Er hat keine Lust mehr, das zu machen, was sein Vater sagt, wenn er die Füße unter seinen steckt. Nun sind die Beiden unterwegs und suchen sich neue Freunde ohne Facebook. Schmissig wird die Nummer, wenn die Vulkanelfen angekündigt werden. Kräftig und überraschend wie ein Vulkan geht’s schon beim Einzug los: In einem Wikingerschiff, mit Segel bis an die Deckendekoration tragen sie Wiki, den kleinen Wikinger, durch den Mittelgang hoch. Schatzkiste und alles, was Wikinger so an Requisiten haben, verladen sie auf die Bühne, provozieren eine Meuterei, vertragen sich. Dies alles mit halsbrecherischen Tanzelementen und atemberaubenden Würfen. Tosender Applaus für die Gewinner beim Wettbewerb in Lahnstein, wo sie den ersten Platz beim Männerballett gewonnen haben - mit Recht!


Auf der Bühne wurde es voll


Nach der Pause, als der Sitzungspräsident und der Elferrat wieder an ihren Plätzen saßen, wurde es proppenvoll auf der Bühne! Die Abordnung der Heimersheimer KG kam mit allem, was Rang und Namen hatte, und füllte die komplette Bühne aus. Es regnete im wahrsten Sinne Orden auf beiden Seiten, nachdem Prinz Manuel l. und Kinderprinz Bastian ihren Dank für die Gastfreundschaft ausgesprochen hatten. Funkenmariechen Elena Hübiger mit dem Funkenmajor, ihrem Bruder Marcel, tanzten zur Freude aller Anwesenden den Mariechentanz. Während der Spielmannszug zum Ausmarsch spielten, stellten sich schon die närrischen Buben mit Sentiaca Andrea ll. samt ihrem Zickengeschwader für den farblichen Wechsel auf der Bühne auf. Die Rot-Weißen aus Heimersheim zogen aus und spielten anschließend für die Blau-Gelben Sinziger kollegial den Einmarsch. Wieder wurden nach kurzen Ansprachen Orden ausgetauscht. Prinzessin Andrea übernahm nun das Kommando und räumte mal auf der Bühne auf. Sie delegierte den Elferrat nach vorne und spannte auch Jochen Moll mit ein zum Gemeinschaftstanz mit Stippeföttsche und Reihentanz. Eine sehr sympathische Truppe, die sich mit Sinzig Alaaf und dem Hinweis auf ihren Umzug am Veilchendienstag davonmachte. Blau-Rot sind die Kostüme der Oberwinterer Hafengarde, die Fahnenschwenkend einmarschierte. Auch hier wieder akrobatische Tänze, die eine lange Zeit des Einübens abverlangen und ganz spielerisch wirken. Dazu der herrliche Tulpentanz, den sie als Zugabe geboten haben.


Humorvoll ging es weiter


Nach diesen musikalischen und tänzerischen Darbietungen bekam das Wort wieder zu seinem Recht. Dieses Mal von dem „Een on der Anne“. Bei diesen beiden Vollblutkarnevalisten aus Hönningen blieb kaum Zeit zum Luftholen. Es wurde gelacht, dass die Tränen die Wangen herunterliefen. Sie wirkten so überzeugend, dass man fast geneigt war, ihnen ihre Fettnäpfchen zu glauben! Nicht umsonst gewannen sie im vergangenen Jahr den Wettbewerb „Superfastnachter“ des Südwestfunks. Wenn so viel gelacht wird, darf es auch mal ein Kontrastprogramm geben. Dies boten die „Vier kleinen Tenöre“ in Frack und Bauchbinde aus Sinzig auf ihren Podesten. Ihre Größe lag in den klassischen Liedern, die vom Band liefen, und die nur noch Mundbewegung abverlangten. Dafür hatten sie noch die Konzentration, mit ganzem Körpereinsatz zu wackeln, bis sie fast mit der Nase den Boden berührten. Die Beine endeten an den Knien in weißen Schuhen. Was an Klassik geboten wurde, verkündete das Nummerngirl Chantal, die somit sich und die Gäste auf dem Laufenden hielt. Mit Recht stellten die sportlichen „Sänger“ von den Alten Herren aus Sinzig zu ihrem Abschluss fest: „Heut ist der schönste Tag“! Dreimal Alaaf, dann machte der „Tulpen-Heini“ Roland Paquot aus Eynatten in Belgien eine schelmische „Rundreise“ durch Europa, in dem er punktgenau das präsentierte, was das Schubladendenken über die Holländer, Belgier, Deutsche, Polen und andere hergibt. Entwaffnend und charmant, humoristisch und komisch kamen den Narren im Saal die Pointen um die Ohren geflogen. Ohne Zugabe gingt nix - auch ohne einen dieser wunderbaren Orden! Hoffentlich ist er im nächsten Jahr wieder dabei, wenn die Kreuzbundgruppe wieder zu einer Sitzung ganz ohne Alkohol aufruft. Aus Moselweiß von der KG Blau-Weiß e.V. ist Mister Perfekt angereist. Ein junges Büttentalent, der über so manches Widrige im Leben berichtete. Zum zweiten Mal hat er den weiten Weg schon gefunden, um aus seinem Alltag zu berichten.


Leuchtestäbe zum Abschluss


Es war schon zur späten Stunde, als das Licht im Saal gedimmt wurde - aber nicht zum Einschlafen! Dazu gaben die Magic Majorettes aus Sinzig keine Zeit! Ihre „GlowLightDancers“ faszinierten mit schwingenden Leuchtstäben und sorgten für ein Aha-Erlebnis nach dem anderen. Tänzerisch einwandfrei machten sie den Abschluss in einer Sitzung, die keine Wünsche offenließ und bei der alle Anwesenden auf ihre Kosten kamen. Ein herrlicher Abend der klaren Sinne dank der antialkoholischen Getränke, dem leckeren Angebot auf der Speisekarte. Ein tiefes Aufatmen bei den Verantwortlichen. Diese wurden zum Abschluss noch mal extra geehrt; denn es lief alles wie am Schnürchen, und es gab nichts auszusetzen an dieser tollen Veranstaltung!

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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