Theaterverein „Vorhang auf“ Grafschaft

Leonardo di Caprio spielt inLeimersdorf den sterbenden Schwan

Leonardo di Caprio spielt in
Leimersdorf den sterbenden Schwan

Mit dem Stück „Die drei Geister und der verlorene Schlüssel“ begeisterte die Kindergruppe des Theatervereins „Vorhang auf“ Grafschaft das Publikum im Haus des Dorfes in Leimersdorf. JOST

Leimersdorf. Restlos ausverkauft waren die beiden Doppelvorstellungen des Theatervereins „Vorhang auf“ Grafschaft im „Haus des Dorfes“ in Leimersdorf. Und das kommt vollkommen zurecht, denn was sowohl die Erwachsenen Nachwuchs-Schauspieler an diesem Abend zeigten, war wirklich beeindruckend und wurde zurecht mit stehendem Applaus belohnt. Dabei dürfen die Zuschauer sogar stellenweise selbst mitmachen, besonders am Nachmittag bei den beiden Theaterstücken der Kinder und der Jugendlichen. So riefen vor allem die Kinder im Publikum aus Leibeskräften die „Fee Caramella“ herbei, um den Protagonisten auf der Bühne in ihrem Kampf für das Gute zu helfen.

Die drei Geister und

der verlorene Schlüssel

Denn in dem Kinder-Stück „Die drei Geister und der verlorene Schlüssel“ von Anja Haibach herrscht auf Burg Rabengrund große Verzweiflung. Bankdirektor Herbert Gierig möchte die Burg nämlich in seinen Besitz bringen, um dort ein vornehmes Luxushotel einzurichten. Denn leider ist Burgbesitzer Paul total überschuldet und muss auf schnellstem Wege 100.000 Euro auftreiben. Vor allem deshalb, weil in der Burg das Kinderheim „Sonnenschein“ untergebracht ist, in dem Heimleiter Fritz Fröhlich sich zwar sehr um die armen Waisenkinder kümmert, dabei aber die Finanzen etwas vernachlässigt. Also soll das geschlossen und die Burg komplett abgerissen werden. Das aber machen drei Urahnen aus der Ahnengalerie nicht mit. Gräfin Hubertine von Mauerstein, Freifrau Brunhilde, die Ängstliche, und Baron Karl, der Starke, stellen sich auf die Seite der Gitter und verlassen dank Fee Caramella ihre Gemälde. Mit Hilfe der verhexten Zwerge Lari und Fari, dem Zauberer Brutus und seinem gar schröcklichen Drachen „Günter“ gelingt es ihnen, den Schlüssel für die Schatzkammer zu entwenden und den alten Goldschatz, den sie selbst vor Jahrhunderten vergraben haben, wieder zu finden. Hier zeigte schon der jüngste Nachwuchs des Theatervereins eine großartige Leistung, nicht zuletzt dank der einfühlsamen Regie von Sandra Stiepel und Alfred Schneider.

Keine Lust auf Mord

Die etwas älteren Jugendlichen machten aus dem Stück „Keine Lust auf Mord“ von Marc Siebentritt einen wirklichen Mordsspaß. Da spielte ein verzweifelter Leonardo di Caprio auf der Bühne immer wieder den sterbenden Schwan, während ein pathetischer Hamlet immer wieder rief: „Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage!“ Und der Gärtner gestand im Laufe der Aufführung etwa ein Dutzend Morde, denn bekanntlich ist der Mörder halt immer der Gärtner. Es handele sich nämlich um ein Theaterensemble, das auf Anweisung der Theaterchefin Mathilda eine Kriminalgeschichte inszenieren soll und dabei den Autor Jochen zur Verzweiflung bringt. Als selbst die Theaterchefin angesichts unzähliger Leichen, Mörder, Polizisten, Piraten, Romy Joos und Julias nicht mehr durchblickt, nimmt sie Reißaus und das Ensemble und das Publikum haben endlich wieder etwas zu lachen. Hier führten Elke und Klaus Schmidt sowie Ulrike Schneider Regie.

Chaos in der

Pension Hollywood

Am Abend dann spielten die Erwachsenen zunächst den Schwank „Pension Hollywood“ von Erich Koch, auch hier ging es ziemlich turbulent zu. Nach der Geburtstagsfeier von Sofie Laubenpieper machen sich deren Schwestern Martha und Lotte Meisenkaiser für die Abreise fertig und auch Sofie gönnt sich selbst einen kleinen Wellnessurlaub. Ehemann Hubert hat allerdings die Arbeit nicht erfunden und stellt Landstreicher Max als Aushilfe ein, der sich in Abwesenheit der Chefin um die Pension kümmert. Dort quartieren sich allerhand Gäste ein, darunter Lydia Spitzgras, Vertreterin für Damenunterwäsche, und Ornithologin Dr. Traude-Maria Honigmund. Die Situation spitzt sich zu, und als Bruno und Tina auf der Flucht vor der Polizei ihre Beute aus einem Bankraub in der Pension verstecken wollen und sich kurzerhand als Filmleute auf der Suche nach Schauspielern ausgeben, ist das Durcheinander perfekt. Polizistin Paula Schnüffel ist bei ihren Ermittlungen nicht zu beneiden, doch am Ende wendet sich das Blatt.

Nichts als Kuddelmuddel

auf der Bühne

„Nichts als Kuddelmuddel“ heißt das Lustspiel in zwei Akten von Jürgen Hörner, das den Abschluss des Theatertages bildet. Auch hier spielt das ganze wieder in einem Theaterensemble, dass gerade die Generalprobe für eine Komödie beginnt. Es geht um die Wahrsagerin Kassandra und ihre Probleme mit der Putzfrau, dem Fensterputzer und dem Mann von der Telekom. Aber noch läuft nicht alles rund, und der Regisseur ist kurz vor der Verzweiflung. Zu allem Überfluss kommt es am nächsten Tag bei der Premiere noch schlimmer. Die Souffleuse sitzt unter dem Tisch, der Techniker hat keine Ahnung, ein Darsteller ist total betrunken und die Eifersucht der Hauptdarstellerin ändert den gesamten Ablauf.

Wie die Sache ausgeht, kann man sich am Freitag, 24. März, und am Samstag, 25. März, jeweils um 19 Uhr, selbst anschauen, wobei es nur noch einige Restkarten gibt. Die Stücke der Kinder und Jugendlichen werden am Samstag, 25. März, um 14 Uhr wiederholt.