Ausstellung des Kultur- und Heimatvereins Niderzissen

„Lichtblicke und Sirenen“

„Lichtblicke und Sirenen“

Die Facetten der Weiblichkeit spiegeln sich Antje Schlauds Bildern wider. privat

Niederzissen. „Lichtblicke und Sirenen“, so lautet das Thema der Kunstausstellung des Kultur- und Heimatvereins in der Erinnerungs- und Begegnungsstätte ehemalige Synagoge, die am 29. April um 16 Uhr in Anwesenheit der ausstellenden Künstler, Antje Schlaud und ihrem Enkel Jonathan Schlaud, eröffnet wird.

Antje Schlaud, Jahrgang 1959, wuchs in Pausa/Vogtland auf, reiste 1988 mit ihrer Tochter aus der DDR nach Frankfurt am Main aus und wohnt seit 2000 in Remagen. Nach dem Studiumzur Diplom-Betriebswirtin (FH) in Frankfurt war sie bei der Deutschen Telekom AG mit dem Schwerpunkt Finanzen und Personal beschäftigt. Seit 2014 ist sie ausschließlich künstlerisch tätig. Das Interesse an der Kunst entwickelte sich bereits in der Schulzeit, wurde später zur Passion und setzte sich in einer parallelen Weiterbildung (unter anderem an der Uni Bonn) in der bildenden Kunst fort. Das Thema der Sirenen begleitet Schlaud seit vielen Jahren. So spiegelt sich in ihren Bildern die Faszination der verschiedensten Facetten der weiblichen Wesen wieder. Nicht immer ist gleich erkennbar, was sich hinter den Dargestellten verbirgt – „Die Frau, ein ewiges Geheimnis“.

Antje Schlaud zeigte ihre Bilder in den letzten Jahren in Einzelausstellungen oder mit verschiedenen Künstlern in Deutschland (unter anderem Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Koblenz, Köln, Laufen), Frankreich (Sartrouville) und Schweiz (Pontresina). 2008 erhielt sie den Publikumspreis der RheinArt Remagen. Andere Perspektive – veränderte Wahrnehmung: Wenn man die Fotos des jungen Künstlers Jonathan (sechs Jahre) betrachtet, könnte man meinen, er habe viel Kreativität und Können in die Bearbeitung der Fotos gesteckt. Dabei sind diese in Bruchteilen von Sekunden bzw. aus einer ungewöhnlichen Perspektive aufgenommen worden. Keines wurde nachträglich bearbeitet. Jonathan leidet am Fragilen X-Syndrom, die häufigste erbliche Form für geistige Behinderungen, mit Entwicklungsverzögerung, autistischer Verhaltensweise, Hyperaktivität und Hypotonie der Muskeln. So hat Jonathan nie mit üblichen altersgerechten Spielsachen gespielt. Was sein Interesse weckte und was er erkundete, war das iPhone seiner Großeltern, speziell die Fotofunktion. Seither wurden von ihm unzählige Fotos geschossen, nicht immer mit erkennbarem Fotomotiv, aber mit Licht und Schatten.

Die Ausstellung ist bis zum 14. Mai jeweils samstags, sonntags und feiertags von 15 bis 18 Uhr sowie auf Anfrage bei den Künstlern geöffnet.