BUND pflanzte alte Streuobstsorten in Bisholder
Lokale Artenvielfalt erhalten
Koblenz. Der BUND Koblenz setzt sich mit Pflanzaktionen weiter für die Pflege von Streuobstwiesen ein. Am Ortsrand von Koblenz-Bisholder wurde kürzlich eine 2015 begonnene Baumpflanzung ergänzt. Besonders erfreulich ist, dass bei dem Pflanztermin auch Jugendliche kräftig mit anpackten. Neun alte Apfel- und Kirschsorten waren zur Verjüngung des teilweise abgängigen Baumbestands gepflanzt worden.
Mit Unterstützung des Grundstückseigentümers konnten nun drei weitere hochstämmige alte Kirschsorten gepflanzt werden. Die Bäume wurden bei einer Sonderaktion des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal in Boppard im Rahmen des Mittelrheinkirschen-Projekts verkauft. Neben dem Aspekt der Förderung von Streuobst wegen seiner ökologischen Bedeutung werden so regionale, vom Verschwinden bedrohte alte Kirschsorten wiederbelebt. Im Rahmen einer Baumkartierung im Mittelrheintal konnte von diesen Sorten zum Teil nur noch ein einziger Baum gefunden werden, der dann von Partnerbaumschulen mit Hilfe von Edelreisern vermehrt wurde. Die Baumverkäufe helfen, den Fortbestand der seltenen Sorten zu sichern. Weitere Informationen über das Mittelrheinkirschen-Projekt können im Internet unter http://mittelrheinkirschen.welterbe-mittelrhein.de gefunden werden.
Wer Interesse hat, bei weiteren Pflanz- und Pflegeaktionen mitzuhelfen, wendet sich an das BUND Regionalbüro Koblenz, Kornpfortstraße 15, Tel. (02 61) 9 73 45 39, E-Mail regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de.
Das Bemühen um den Erhalt von Streuobstwiesen bzw. das Anpflanzen von alten Apfel- u. Kirschsorten darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Obstbauern schwer haben, sich gegen Auslandsimporte und damit Preisschwund eigener Produkte zu behaupten. Die Pflege von Apfel-, Kirsch-, Pflaumenplantagen ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der in keinem Verhältnis zum finanziellen Nutzen steht. Desweiteren sind oft Nachwuchsprobleme der Grund, dass aus Obstanbauflächen reine Ackerflächen werden, was sich wiederum ökologisch negativ auf die Artenvielfalt der Insektenpopulation (Bienen, Hummeln etc.) niederschlägt.
Wie man es dreht oder wendet, es ist nichts mehr so wie es früher einmal war.