Förderverein Altenstift Limbach Wachtberg-Berkum

Mit dem Dampfer in die Eifel

Mit dem Dampfer in die Eifel

Ein Foto des Hobby-Fotografen Lutz Fohrer. Lutz Fohrer

Berkum. Einer liebgewordenen Übung entsprechend konnte Vorstandsmitglied Bernd Seitz vom Förderverein Altenstift Limbach auch in diesem Jahr den Godesberger Hobby-Fotografen Lutz Fohrer zu einem Lichtbildervortrag begrüßen. Lutz Fohrer hatte in seinem Vortrag die Grenzen der Eifel bis auf die rechte Rheinseite verschoben, sodass nach den ersten prächtigen Bildern der weithin bekannten Sehenswürdigkeiten diesseits und jenseits des Rheins ab Bad Godesberg in Richtung Süden der zunächst etwas provokant erscheinende Titel schnell erklärbar wurde. Seine herrlich komponierten Motive wurden offensichtlich mit gewaltigen Kameraobjektiven herangezogen.

Besonders beeindruckend sind dabei Lutz Fohrers Aufnahmen von einem Leichtflugzeug aus, weil sie aus einer für die meisten Zuschauer ungewohnten Perspektive „geschossen“ wurden. So erfuhr dabei die Drachenburg oberhalb von Königswinter als faszinierendes Korrektiv zum Posttower eine weitere Aufwertung; sie sollte ja bereits in der fortschrittsgläubigen Gründerzeit die (positiven) Seiten der viele Jahrhunderte zurückliegenden Zeit der Ritterburgen mit seinen Türmchen, Bögen, Ecken und Galerien in die Gegend zurückzaubern. Dann an die gotische Zeit anknüpfen wollte man mit der ebenfalls im 19. Jahrhundert vom damaligen Kölner Dombaumeister E. F. Zwirner geplanten Sankt Apollinaris-Kirche in Remagen; dieser Architekt soll mit den dortigen ziselierten Kirchen-Türmen die Spitzen, der noch zu errichtenden Türme des Kölner Doms „ausprobiert“ haben.

Wenn man vom Rhein spricht, muss selbstverständlich auch von seinen Hochwässern und den damit verbundenen Belastungen für die Anwohner und die Tierwelt gesprochen werden. Während die farbenfrohen Zugvögel immer wieder Rastplätze finden, wo sie sich dann auch gut fotografieren lassen, fällt dies den Vierbeinern nicht so leicht. Erst recht dem gestiegenen Wasser ausgesetzt sind die als Denkmal in Remagen-Kripp verewigten „Treidelpferde“. Mit Pferden wurden bekanntlich viele Jahrhunderte lang die Boote wieder stromaufwärts gezogen und weil viele durch die ständige Sonneneinstrahlung blind geworden sind, wurde sogar die bevorzugte Treidelseite auf der rechten Rheinseite zur „Scheel Sick“ umgetauft. Unterstützend zu den schönen Bildern wurden Fakten, Geschichten und Geschichtchen vorgetragen, die beim Kalt-Geysir von Andernach ihr – vorläufiges - Ende fanden. Spektakulär war dann nochmals zum Abschuss das Foto, in dem die Spitze des Drachenfelses vor dem goldenen Kreis des Vollmonds am Nachthimmel abgebildet war.

Den beeindruckten Zuschauern schien es kurzzeitig so, als müsste im nächsten Foto auch noch der Drachen selbst zu sehen sein. Der sagenumwobene Lindwurm ist aber wohl, wenn Siegfrieds Schwertstoß nicht ohnehin tödlich gewesen sein sollte, sicher zu einer weniger modernisierten und von weniger Besuchern überlaufenen Burg abgewandert, um sein gewohntes Leben weiter führen zu können. Man darf auf die weiteren Teile der Vortragsreise gespannt sein.