Exkursion der Glasfachschule Rheinbach

Mit einfachenLösungen ist es nicht getan

Mit einfachen
Lösungen ist es nicht getan

Schülerinnen und Schüler der Glasfachschule Rheinbach mit Arndt Kohn MdEP (SPD) (links). Hannah Sanders

Rheinbach. „Wie kann man Länder wie Ungarn dazu bringen, ihren Verpflichtungen für die Europäische Union nachzukommen?“, die Fragen, die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Glasfachschule Rheinbach dem EU-Parlamentarier Arndt Kohn stellten, gingen gleich ans Eingemachte. Die fünfzig Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs trafen den SPD-Abgeordneten Ende Juni zum Gespräch im EU-Parlament in Brüssel. Ihr Gespräch mit Kohn verbanden sie mit einer Besichtigung des Plenarsaals und einem Rundgang durch die Innenstadt. Und auch Berufsbezug hatte die Exkursion: Auf dem Programm stand das Comic-Zentrum, besonders interessant für die angehenden Gestalterinnen und Gestalter, die im kommenden Jahr mit einer Berufsausbildung und der Fachhochschulreife in der Tasche die Schule verlassen werden. Europa-Aktivitäten nehmen an der Glasfachschule einen großen Stellenwert ein. „Neulich hat uns das Land erneut dafür ausgezeichnet, dass mindestens zehn Prozent unserer Schüler einen Teil ihrer Ausbildung in anderen europäischen Ländern absolvieren“, berichtet Javier Igea Arisqueta, einer der Lehrer, die den Studientag in Brüssel begleiteten. Im Juni betreute er Praktikanten der Glasfachschule in Barcelona, im Sommer wird er Praktikanten aus Spanien im Rheinland begleiten. „Die Auszeichnung des Landes gibt es für zehn Prozent Mobilität, bei uns gehen aber bereits mehr als dreißig Prozent der Schülerinnen und Schüler während ihrer Ausbildung nach Spanien, Frankreich, England oder Tschechien.“ Dass die Glasfachschule als Europaschule ausgezeichnet ist, ist da nur folgerichtig. Bei der Auseinandersetzung mit dem Projekt Europa stellen die Schülerinnen und Schüler schnell fest, welchen kulturellen Mehrwert das Zusammenwachsen hat. Doch auch die Schwierigkeiten bleiben ihnen nicht verborgen. Und so kam es bei der Studienfahrt nach Brüssel unter anderem zu der eingangs gestellten Frage an den EU-Parlamentarier Arndt Kohn. Auch Kohn verlegte sich nicht auf einfache Antworten, sondern schilderte die Schwierigkeit, Länder in die Pflicht zu nehmen, ohne die Europabegeisterung der Bürger zu schmälern. Dass es mit einfachen Lösungen nicht getan ist, war eine der Erkenntnisse der Studienfahrt der Glasfachschüler nach Brüssel. Im kommenden Schuljahr wird eine dreitägige Fahrt nach Straßburg realisiert werden: Kern sind der Besuch einer Parlamentssitzung und des Fernsehsenders Arte.