3. Tag des Flüchtlings in Plaidt

Musik verbindet Nationen

Die zahlreichen Gäste in der Hummerichhalle erlebten ein vielfältiges Programm

16.10.2017 - 13:42

Plaidt. Der dritte Tag des Flüchtlings in der Hummerichhalle in Plaidt erweckt den Eindruck, dass das Miteinander der Kulturen und die Offenheit gegenüber anderen Nationen mittlerweile im Alltag angekommen sind. Ehrenamtliche, Neubürger verschiedener Nationen sowie Einheimische aus der Pellenz sitzen dicht an dicht nebeneinander auf ihren Stühlen und feiern begeistert die Vorführung der jugendlichen Hip-Hop-Dancer „Multikulitboys“ aus Mayen sowie die bekannte Band „Strom und Wasser“, die gemeinsam mit geflüchteten Musikern aus dem Iran und Ghana mit politischen Texten und Comedy-Einlagen für Stimmung sorgt.

„Wir wollen für ein Miteinander und eine bunte Gesellschaft werben“, erklärt Günter Leisch vom Organisationsteam der Gemeinschaftsveranstaltung der Pellenzer Flüchtlingsinitiative „Fremde werden Freunde“, des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V. und der Dekanate Andernach-Bassenheim, Maifeld-Untermosel, Mayen-Mendig und Remagen-Brohltal sowie der Verbandsgemeinde Pellenz den dritten Tag des Flüchtlings im Rahmen der Interkulturellen Woche der christlichen Kirchen.

Ein Plädoyer für Vielfalt, Offenheit und Menschlichkeit war auch der Tenor in den Begrüßungsansprachen von Ortsbürgermeister Wilhelm Anheier – auch im Namen von Verbandsgemeindebürgermeister Klaus Bell, Sanasz Khoilar vom Bistum Trier und Rolf Schäfer, Erster Beigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz.


Kulturelle Brücken bauen


Über die entspannte und fröhliche Atmosphäre im Saal freuten sich die Moderatoren Annika Frank vom Dekanat Mayen-Mendig und Emad Girgis von der Caritas, die die zahlreichen Gäste in deutscher und arabischer Sprache begrüßten, insbesondere mit Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Bundestagswahl. „Lasst uns mit dieser Veranstaltung kulturelle Brücken bauen“, betonten die Moderatoren, dass beide Seiten von einem funktionierenden Miteinander profitierten. Dass die geflüchteten Menschen etwas zu bieten haben, demonstrierten sie dem begeisterten Publikum an diesem Abend in einer Sprache, die jeder versteht. Unter dem Motto „Musik verbindet“ warb die Band „Strom und Wasser and the Refugees“ mit kabarettistischen Einlagen und ihren Songs für Toleranz und Vielfalt. Neben einem Mix aus Rap, Jazz und Rock faszinierten die geflüchteten Gastmusiker aus dem Iran und Ghana mit internationalen Klängen aus ihren Heimatländern. Um den Geflüchteten eine Stimme zu geben hat Liedermacher Heinz Ratz rund 200 Flüchtlingslager besucht und dort viele Musikertalente entdeckt. „Aufeinanderzugehen baut Ängste ab und ermöglicht überhaupt erst, dass Vielfalt verbinden kann“, wünscht sich der Musiker, dass die Menschen nicht verhärten und Bitterkeit und Hass aufkommen lassen. Dass Europa im Rahmen der Menschenrechte weltweit in Kriegen unterwegs ist, aber das „Flüchtlingsproblem vor Ort nicht in den Griff bekommt“, ist für Ratz kaum nachvollziehbar.

Die Halle zum Beben brachten schließlich die Multikultiboys aus Mayen. Die von Mitgliedern der Kölner Rockbrothers trainierten jugendlichen Flüchtlinge sorgten mit ihrer Hip-Hop-Darbietung für wahre Begeisterungsstürme.

Bestandteil der Veranstaltung waren jedoch auch ernste Themen: die Sicht der Flüchtlinge auf Deutschland“ und die Flucht übers Mittelmeer. Mit einer Ausstellung und Infotafeln mit Fotos Betroffener wollten die Verantwortlichen die Besucher für die Not der Flüchtenden sensibilisieren.

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