Die vier Schäferhundmischlinge werden im Mayener Tierheim aufgepäppelt

Nach viel Leid ein Happy-End!

Nach viel Leid ein Happy-End!

Auch Corinna Langer aus Illerich besucht die Hunde, so oft sie kann. Fotos: Sandra Ott

Nach viel Leid ein Happy-End!

Dieser Rüde hat noch große Angst vor Menschen......während er die Streicheleinheiten schon in vollen Zügen genießt.

Nach viel Leid ein Happy-End!

Amelie Spies hat einen der Hunde ganz besonders ins Herz geschlossen – offensichtlich beruht das auf Gegenseitigkeit.

Nach viel Leid ein Happy-End!

Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Schäferhundmischlinge ihr Leben vollends genießen können .Erst einmal sollen sie sich erholen und zu Kräften kommen.

Mayen. Es war um die Mittagszeit am vorvergangenen Samstag, als Amelie Spies in Düngenheim aus dem Fenster sah und zwei traurige Gestalten auf vier Pfoten erblickte, die sich mühsam über ein Feld in Richtung ihres Grundstückes schleppten. Es waren zwei von vier verwahrlosten Schäferhundmischlingen, die an dem Tag eingefangen und ins Mayener Tierheim verbracht werden sollten. Amelie erinnert sich: „Die Hunde waren abgemagert, hatten dreckiges und verfilztes Fell und man sah, dass sie mit ihren Kräften völlig am Ende waren.“ Die Hunde streiften durch die Gärten auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Einer Nachbarin gelang es, die Tiere auf ihr umzäuntes Grundstück zu locken; an das Bild wird sich Amelie Spies wohl noch lange erinnern: „Die beiden hatten so eine Angst, dass sie auf ihren Bäuchen heran robbten.“ Die Frau gab den Tieren gleich Wasser und etwas Futter. Nachdem sie gegessen und getrunken hatten, seien sie immer wieder eingeschlafen, erzählt Amelie, so erschöpft seien sie gewesen. „Dabei haben sie sich eng aneinandergeschmiegt, um sich gegenseitig Sicherheit zu geben“, berichtet die 19-jährige. Schnell hatten sich die beiden Streuner in der Nachbarschaft herumgesprochen, besonders die Kinder waren ganz aus dem Häuschen und wollten die Hunde sehen und streicheln.

Zunächst hatte man Bedenken, schließlich kannte die Tiere niemand und es war nicht sicher, wie sie auf die Kinder reagieren würden. Aber schnell stellte sich heraus, dass von den Hunden nichts Böses ausging: „Es war wirklich unglaublich, wie schnell sie in der Obhut auftauten“, berichtet Amelie, „sie waren so lieb und vorsichtig im Umgang mit den Kindern, sogar von den Kleinsten ließen sie sich geduldig streicheln und tätscheln, drehten sich sogar auf den Rücken, um sich am Bauch kraulen zu lassen.“

Polizei und Tierheim wurden verständigt

Die Helfe verständigten Polizei und Tierheim und erfuhren, dass bereits zwei Rüden, ebenfalls Schäferhundmischlinge, in der Nähe eingefangen und ins Tierheim Mayen verbracht worden waren. Auch diese beiden wurden dann schnell ins Mayener Tierheim gebracht und als sie die beiden Rüden sahen, war klar, dass die vier zusammengehörten: „Die Hunde haben sich ganz offensichtlich sehr gefreut, sich wiederzusehen, haben sich ganz herzlich begrüßt und sich gegenseitig die Schnauzen geleckt“, beschreibt Tierheimleiterin Ruth Drießen die Begegnung. Auch sie hat keine Ahnung, wo die beiden herkommen könnten: „Vielleicht ein Auslandstransport, vielleicht wurden sie aber auch hier unter schlechten Bedingungen gehalten und ausgesetzt. Leider gibt es auch bei uns in Deutschland noch häufig massive Missstände in der Tierhaltung“, bedauert Ruth Drießen und erinnert sich, dass Ende vergangen Jahres schon einmal zwei Schäferhundmischlinge in ähnlich traurigem Zustand gefunden wurden.

Gerade in sehr ländlichem Raum sei, was den Tierschutz angehe, auch in Deutschland die Zeit stehengeblieben. Es gebe auch noch hier und da die eigentlich verbotene Ketten- und Zwingerhaltung in der Eifel, „die Tiere , die so gehalten werden, sind dringend darauf angewiesen, dass das dem Veterinäramt gemeldet wird“, macht die Tierschützerin deutlich. „Auf jeden Fall ist es gut, dass diese vier hier bei uns sind“, sagt sie, „wir werden sie aufpäppeln und an liebevolle Menschen vermitteln.“ Bis die Hunde in ein endgültiges Zuhause umziehen können, wird es allerdings noch ein bisschen dauern. Erst einmal sollen sie sich erholen und zu Kräften kommen, auch tierärztlich werden sie betreut; eine der Hündinnen musste an der Pfote operiert werden. Amelie Spies kommt jetzt jeden Tag ins Tierheim, um nach den vier Vagabunden zu sehen. Die Tiere genießen ihre Anwesenheit und die Zuwendung sehr und werden immer zutraulicher. „Da mein Studium erst im Herbst beginnt, hatte ich sowieso vor, mich im Tierheim zu melden und meine Hilfe anzubieten“, erzählt Amelie. Dass sie hier so schnell gefragt wäre, hätte sie nicht gedacht. Eine der Hunde hat Amelie besonders ins Herz geschlossen – wenn die Eltern ihr Einverständnis geben, darf der vielleicht sogar bei der jungen Frau einziehen und Teil ihrer Familie werden. Das wäre doch ein echtes Happy – End.

Jede Spende ist willkommen!

Da auf das Tierheim nun wieder einiges an Tierarztkosten zukommt, freuen sich Ruth Drießen und ihr Team vom Tierschutzverein Mayen über jede noch so kleine Spende:

Empfänger: Tierschutzverein Mayen und Umgebung e. V.

Bank: Kreissparkasse Mayen

Kontonummer: 24554

Bankleitzahl: 57650010

IBAN: DE73 5765 0010 0000 0245 54

SWIFT-BIC: MALADE51MYN

oder

Bank: Volksbank RheinAhrEifel

Kontonummer: 18142000

Bankleitzahl: 57761591

IBAN: DE49 5776 1591 0018 1420 00

SWIFT-BIC: GENODED1BNA

Spendenbescheinigungen zur Vorlage beim Finanzamt stellt das Tierheim selbstverständlich aus.