Norbert Ramm:Ein einfühlsamer Mensch

Norbert Ramm:
Ein einfühlsamer Mensch

Norbert Ramm hat in den vergangenen drei Jahre die Aktion „Hafen mit Herz“ organisiert.Foto: HH

Koblenz. Der 1957 in Kiel geborene Norbert Ramm verbrachte seine Kindheit und Jugend teilweise in Kiel und in Hamburg. Nach seiner Schulzeit begann er eine Lehre bei der Deutschen Bahn, die er jedoch abgebrochen hat. In dieser für Jugendliche schwierigen Orientierungsphase, war es auch für Norbert Ramm ein schweres Unterfangen, den richtigen Berufs- und Bildungsweg zu finden. Über den zweiten Bildungsweg, mit einem Fernstudium bei der SGD-Darmstadt, erreichte er sein Abitur, dass ihm für weitere Studien die Türen öffnete. In diesem Zusammenhang richtete er einen Brief an den Kieler Oberbürgermeister mit der Anfrage, ob dieses Studium über eine staatliche Hilfe finanziell unterstützt werden könnte. Er erhielt kurze Zeit später einen Brief aus Köln von Nobelpreisträger der Literatur, Heinrich Böll, die eine Zusage zur Unterstützung enthielt. So konnte er endlich seinen Traum vom Studium an einer Universität erfüllen. Nach fünf Semester Jura-Studium an der Universität Hannover wechselte er zum Pädagogikstudium, dass er 2012 mit Bravour beendete.

Da ihn die Arbeit mit Jugendlichen immer wieder faszinierte, wurde er auf ein Forschungsprojekt von Prof. Dr. Christian Schrappert, von der Universität Koblenz, aufmerksam. In diesem Forschungsprojekt geht es um die Aufarbeitung der Heimkinder-Erziehung in Rheinland-Pfalz, aus den Jahren 1945 bis 1975. Großen Dank empfindet Norbert Ramm gegenüber Prof. Dr. Christian Schrappert, der ihn in seiner Arbeit sehr stark unterstützt hat. Wenn Norbert Ramm über diese Arbeit spricht, merkt man sehr schnell, dass es ihn große Überwindung kostet, dieses Thema anzuschneiden. Bewegte Jahre, die er schweigend hinter sich gelassen hat, formten sein Wesen.

Helfen aus Leidenschaft

So ist Norbert Ramm dann auch auf einem ganz anderen Sektor aktiv geworden. Seit drei Jahren setzt er sich als Initiator von „Hafen mit Herz“ für die DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) ein. Ein ganz persönlicher Fall in der eigenen Familie brachte ihn auf die Idee, die Benefizveranstaltungen für die DMSG ins Leben zu rufen. Unterstützung bekam er 2015 von dem Inhaber-Ehepaar Monika und Fred Rörig vom Sportbootrestaurant in Koblenz-Güls. Mit viel Liebe und Hingabe hat Norbert Ramm diese Veranstaltung aus der Taufe gehoben. Im „Hafen mit Herz“ werden seit drei Jahren diese Benefizveranstaltungen durchgeführt, die von einigen großen Sponsoren unterstützt wird. Mit einem kurzweiligen Programm und einer großen Tombola werden an einem bunten Nachmittag die Gäste unterhalten. Der Reinerlös dieser Veranstaltung kommt dann der DMSG Rheinland-Pfalz zu Gute, die damit Kindern und Jugendlichen, aus Familien mit MS-Erkrankten, eine unbeschwerte Freizeit ermöglichen können. So konnte Norbert Ramm seit 2015 insgesamt rund 9000 Euro an die Gesellschaft übergeben. In diesem Jahr konnten zwei Trikots der deutschen Nationalmannschaft mit Autogrammen aus 2008 und 2014 ersteigert werden. Erstmal konnte Norbert Ramm auch in diesem Jahr einen Preis für „Menschen mit Herz“ ausloben, der an Karin Stahl, Fachärztin für Chirurgie und Leiterin der Interdisziplinären Notfallambulanz (IDA) verliehen wurde.

Wenig Resonanz bemängelt

Norbert Ramm ist ein Mann der mit einem großen Herzen solche Aktivitäten ins Leben ruft und sie mit einer Ruhe und Gelassenheit ausführt.

Leider wird er aus gesundheitlichen Gründen diese Veranstaltungen in Zukunft nicht mehr organisieren können. Doch zwei Sachen lagen ihm am Ende der Begegnung sehr am Herzen. Die eine war die Dankbarkeit, die er den Sponsoren entgegenbringt und leider aber auch die Enttäuschung, dass er speziell in Güls und Umgebung auf wenig Resonanz in der Bevölkerung und Wirtschaft gestoßen ist.

Ob Norbert Ramm in Koblenz bleibt oder nach Hamburg oder Kiel zurückkehrt, bleibt abzuwarten.

Für die Zukunft bleibt zu wünschen, dass er weiterhin die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt.