Eifelverein Remagen

Oben Pulver - unten Matsch

Oben Pulver - unten Matsch

Winterimpression vom Steinerberg. privat

Remagen. Der traditionelle Glühwein im Ahrtal schmeckt erst richtig, wenn er durch harte Anstrengung verdient wird. Dieser Devise blieben die Remagener Eifelfreunde auch treu nach Verlegung des Glühweinausschanks von der Recher Florianshütte auf die Saffenburg. Der Wanderführer sorgte dafür, dass auch der kürzer gewordene Anmarsch nicht zu leicht wurde. Erst ging es von Ahrbrück hinauf zur Katharinenkapelle. Unübersehbar thront sie auf ihrem kleinen Felsen direkt oberhalb der Bundesstraße. Jeder Besucher des oberen Ahrtals kennt den Anblick, aber die allerwenigsten machen sich je die geringe Mühe, zu ihr hinaufzusteigen und einmal einen Blick in dieses Kunstwerk zu werfen. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und war bis 1947 die Dorfkirche von Brück. Auf steilem Weg ging es weiter bergauf bis zur Silvesterhütte und zum Gedenkstein für die dort im 17. Jahrhundert so grausam auf dem Scheiterhaufen verbrannten, angeblichen „Hexen“. Und danach aufwärts zum Steinerberg? Mitnichten. Erst wieder ganz runter ins Kesselinger Tal, ein Stück talaufwärts und erst dann begann der lange, eigentliche Aufstieg zum Steinerberg. Unten im Tal lag kein Schnee, nur etwas Matsch. Aber schon bald mischten sich die ersten Schneeflocken in den Nieselregen und dann fing es richtig an, zu schneien. Mit seinen 531 m über NN ist der Steinerberg immerhin ein halber Tausender. Die Gipfelregion war bedeckt mit prächtigem, lockerem Pulverschnee. Es war zu diesig, den berühmten Blick über die Eifelhöhen konnten die Wanderer diesmal nicht genießen. Aber sie wurden entschädigt durch Zweige und Äste, die sich allerorten unter ihrer Schneelast bogen und ein wunderschönes Winterbild abgaben. Die Saffenburg war von dort schnell erreicht und hochwillkommen war dort die mollig warme, beheizte Hütte. Den Glühwein und Erbsensuppe gab es außen am offenen Feuer, drinnen Kaffee und Kuchen. So ließ die Gruppe es sich gut gehen, bis die Abfahrtszeit des Zuges zum Abstieg nach Mayschoß drängte. Vom schönen Pulverschnee hatte Mayschoß nichts abbekommen, stattdessen wieder nur etwas Matsch.