30. Studienfahrt der Kolpingsfamilie St. Markus, Ransbach-Baumbach

Pilgerreise ins Heilige Land

Pilgerreise ins Heilige Land

Die Gedenkstätte Yad Vashem machte die Reisegruppe tief betroffen von den Gräueltaten der Judenpogrome.H. Winkens

Pilgerreise ins Heilige Land

Eine zwölf Meter hohe Mauer trennt Betlehem von Jerusalem.

Ransbach-Baumbach. Die 30. Studienfahrt der Kolpingsfamilie St. Markus, Ransbach-Baumbach sollte etwas Besonderes werden. So führte sie Mitglieder und Freunde als Pilgerreise nach Israel und ins Westjordanland. Den Spuren Jesu von Galiläa bis nach Jerusalem folgend, wurden bedeutende Stätten der christlichen Religion besucht.

Die 38-köpfige Reisegruppe bezog ihr Quartier für drei Tage im Hotel des Kibbuz Ein Gev direkt am Ufer des Sees Genezareth. Mit Nazareth, der Stadt der Verkündigung, dem Dorf Kana, Ort der Wandlung von Wasser zu Wein, und dem Berg Tabor, Stelle der Verklärung Jesu, besuchten die Pilger Schauplätze der frühen Christenheit. Auf dem Berg Tabor fanden sich neben paradiesisch anmutenden kleinen Gärten auch Überreste früherer Bebauung.

Heute überragt eine mit Mosaiken üppig ausgestattete franziskanische Basilika die Bergkuppe. Von den Resten der aus der Kreuzfahrerzeit stammenden Ringmauer wurde den Besuchern ein weiter Blick über die Felder der Yizre’el-Ebene gewährt.

Bootsfahrt

auf dem See Genezareth

Anhöhen und Ufer des Sees Genezareth waren Schauplatz wichtiger Begebenheiten im Wirken Jesu. In Tabgha lud die für ihre byzantinischen Mosaike bekannte Brotvermehrungskirche zum andächtigen Besuch ein. Unweit davon, inmitten von Fikus- und Eukalyptusbäumen am Berg der Seligpreisungen, riefen die Pilger sich in der oktogonalen Kuppelkirche die eindrücklichen Worte Jesu in Erinnerung. In Kafarnaum besuchten sie die gut erhaltenen Überreste der Synagoge und des Hauses des Apostels Petrus. Die Schönheit der Landschaft rund um den See Genezareth durften sie während einer Bootsfahrt auf sich wirken lassen.

Einblick in Lebenssituation

der Palästinenser

Die Weiterfahrt durch das Westjordanland über Jenin und Nablus nach Betlehem ließ die Reisenden einen Eindruck von der Lebenssituation der Palästinenser in dem Autonomiegebiet gewinnen. Station machten sie in Burqin, wo eine kleine christliche Gemeinde die Erinnerung an die Heilung der zehn Aussätzigen bewahrt, in den Ruinen von Sebastiya, dem biblischen Samaria und am Jakobsbrunnen.

Ein Rundgang durch das belebte Zentrum von Nablus mit dem Basar gewährte Einblicke in den Alltag der arabischen Bevölkerung. Vorbei an Ramallah erreichte die Gruppe Betlehem, die Geburtsstadt Jesu, wo sie für die nächsten fünf Tage Unterkunft nahm.

Die Hirtenfelder und die über der Stelle, an der Jesus geboren wurde, stehende Geburtskirche mit der Grotte waren ihr Ziel. Unweit von Betlehem besichtigten sie die Ausgrabungsstätte eines befestigten Palastes des Herodes, das sogenannte Herodium.

Ein Bad im Toten Meer

Die Reste der Wüstenfestung Massada, auf einem gewaltigen Felsklotz hoch über dem Toten Meer thronend, gaben Einblicke in die jüdisch-römische Geschichte. In Qumran, Fundort der ältesten bekannten Schriftrollen, besichtigten die Pilger die Ausgrabung eines klosterähnlichen Essenerdorfes. Am Ende des Tages genossen sie in dem weit unter dem Meeresspiegel liegenden, sehr salzhaltigen Toten Meer ein Bad. Das Schweben im Wasser war eine interessante und auch lustige Erfahrung. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch von Jerusalem, Heilige Stadt der Juden, Christen und Muslime. Vom Ölberg aus ergab sich ein wunderbarer Panoramablick auf Tempelberg, Goldenes Tor und Altstadt.

Von Ölberg aus führte der Weg zur Kapelle Dominus Flevit, dem Garten Getsemani, vorbei an der Kirche der Nationen, durch das Löwentor zur St. Anna-Kirche am Teich Bethesda. Über die Via Dolorosa, unter anderem mit Geißelungskirche und Ecce-Homo Bogen, erreichten die Reisenden den heiligsten Ort der Christenheit, die Grabeskirche. Viele Kapellen in unterschiedlichen Intentionen umgeben das Heilige Grab.

Weitere Besuchspunkte waren das Himmelfahrtsheiligtum, die Vaterunserkirche, Berg Zion mit der Benediktinerabtei Dormitio und der Abendmahlssaal, vermutlicher Ort des letzten Abendmahls und des Pfingstereignisses.

An der Klagemauer

dem Gebet beigewohnt

Kurz verweilen konnte die Gruppe auf dem Tempelberg mit Al-Aqsa-Moschee und Felsendom. An der Klagemauer, dem größten Heiligtum der Juden, konnte man dem Gebet beiwohnen und sah einige Bar Mitzvah, die Feier der religiösen Mündigkeit im Judentum. Merklich nachdenklich stimmte der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, die sich dem dunkelsten Kapitel der jüdisch-deutschen Geschichte widmet. Auch das nächtliche Jerusalem ließen die Pilger sich nicht entgehen und steuerten bei einer Rundfahrt die Knesseth mit der Minora und weitere sehenswerte Stellen an.

Über Abu Gosh, dem Orte der biblischen Emmaus-Erzählung, erreichte die Gruppe Tel Aviv zum Rückflug nach Frankfurt, mit dem eine für alle interessante, auch nachdenkliche stimmende Reise zu Ende ging.

Besonderer Dank gilt Kaplan Michael Maxeiner für seine seelsorgerische und theologische Begleitung und Messfeiern sowie dem Vorsitzenden Heinzwilli Winkens für die bewährte Organisation und umsichtige Reiseleitung.