Bombastische Stimmung bei der 1. Großen Prunksitzung der GKG Plaidt

„Plääde Lämmesje“ können auch ohne Prinz Karneval ausgelassen feiern

22.01.2018 - 13:45

Plaidt. „Fastelovend em Blot“, das hatten am Samstagabend bei der ersten von zwei großen Prunksitzungen der Narrenzunft Große Karnevalsgesellschaft Plaidt 1971 e.V. (GKG) nicht nur die zahlreichen kostümierten Besucher. Auch die rund 200 Aktiven um den wortgewandten Sitzungspräsidenten Bronco (Manfred) Mürtz hatten wenig Mühe, die ausgelassene Stimmung des Publikums auf hohem Niveau zu halten.

Getreu dem Motto „Plääde Jecke außer Rand und Band – sind off de janze Welt bekannt“ hatten sich die jecken Gäste voll auf die Sitzung eingelassen und verstanden es, auch ohne Prinz und Prinzessin bei einem unterhaltsamen Programm einen fröhlichen, karnevalistischen Abend zu feiern.

Mit dem Einmarsch des Elferrats wurde das sehnsüchtig erwartete Hauptprogramm eröffnet, wobei Sitzungspräsident Bronco Mürtz es der großen Politik gleichtat und kurzerhand die Amtszeit von Prinz Markus II. (Wilkes) kommissarisch verlängerte: „Die Merkel macht dat doch auch so.“


Alternativer Prinz und „Prinz Pastor“ stellten sich vor


Während es der Narrenzunft im Vorfeld nicht gelungen war, einen Prinzen zu finden, beanspruchten an diesem Abend gleich mehrere Kandidaten das höchste Amt der fünften Jahreszeit. Wortgewandt präsentierten sich das „ultimative Prinzenpaar“ Jessica Ley und Dieter Ackermann in diesem Jahr als das „alternative Prinzenpaar“. Auch wenn Dieter Ackermann mit einer Burger-King-Krone vorliebnehmen musste, da er die Prinzenkrone auf dem Weg zu Sitzung verloren habe.

Dieter Ackermann beendete mit diesem Auftritt seine „närrische Karriere“ und wurde dafür vom Vorstand der GKG gebührend verabschiedet. Bekannt als begnadeter Büttenredner setzte sich auch Pfarrer Alexander Kurp die Krone auf und regierte für einen Abend als „Prinz Pastor“.

Der Vollblutkarnevalist glänzte mit pointiertem Wortwitz und nahm unter der Narrenkappe die große Politik gehörig aufs Korn. So könne er sich eine Partei mit gerade einmal 20 Prozent nicht als Regierungskoalitionspartner vorstellen. „Jeder Whisky hat mehr Prozent“, stellte er trocken fest. Auch auf zwei Hosenanzüge in vier Legislaturperioden habe er nicht wirklich Lust. Sein Fazit „Am besten wäre eine Sahara-Koalition – dann schicken wir alle in die Wüste“ wurde vom Publikum mit tosendem Applaus und einer Rakete belohnt. Von seinen Erlebnissen bei einer Kegeltour auf der Reeperbahn berichtete Niklas Laux. Die Lacher auf seiner Seite hatte auch Märchenonkel „Kurt Seurer“, der kurzerhand „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ auf regionales Geschehen umdichtete, sodass nun jeder in Plaidt die wahre Geschichte von Prinz Markus und Prinzessin Nicole kennt.


Fantastische Tänze brachten die Bühne zum Beben


Auch der Nachwuchs der GKG zeigte sich in Topform. Der Gardetanz der Kindergarde begeisterte ebenso wie die 15 Tänzerinnen der Jugendgruppe und nicht zuletzt Amazonengruppe der Blau-Roten Garde, deren Anzahl sich zur Freude des Sitzungspräsidenten seit ihrem Start vor drei Jahren verdreifacht hatte.

Die Tanzmariechen Franziska Skerlak und Yvonne Debüser feierten nicht nur ihr elftes Sessionsjubiläum, sondern wirbelten auf der Sitzung zum letzten Mal gemeinsam über die Bühne, da Franziska ihren Abschied feierte. Akrobatische Höchstleistungen boten die Showtanzgruppen des TV Jahn Plaidt. Während die Youngsters sich unter dem Motto „Diamants are girl’s best friend“ auf Verbrecherjagd begaben, sorgten die Mädels der Jazztanzgruppe als fesche Spanierinnen für eine Augenweide. Die Aktiven der Kunstturnabteilung leuchteten nicht nur wegen ihres Outfits in Neonfarben, sondern ließen mit ihren waghalsigen Überschlägen so manchem im Saal den Atem stocken. Frenetisch gefeiert wurde auch die Tanzgruppe mit „Kultstatus“ der Bürgergarde der GKG Plaidt.

Mit kölsche Tön und einer grandiosen Bühnenschau trieb der Musikzug Rot-Weiß Plaidt den Stimmungspegel in der Hummerichhalle in die Höhe. Unterstützt wurden sie dabei von „Knüppeldick und Ungeniert“, die im späteren Verlauf der Sitzung noch mit ihrem eigenen Auftritt brillierten.

Als „Nettetaler Herzbuben und Mädels“ trumpfte der Elferrat im bayrischen Outfit gleich nach der Pause auf und gab dem Stimmungspegel mit Hits wie „Leev Marie“ und „Kölsche Jung“ keine Chance wieder abzufallen. Einen Stimmungsleckerbissen boten auch die „Perlche vom Nettestrand“ mit der Hitparade der 70er. In lustigen Kostümen ließen sie beispielsweise Marianne Rosenberg, Roy Black oder Jürgen Markus ein grandioses Comeback feiern.

Vor der anschließenden Party im Saal spielten noch „Quattro Bell“ (Klaus, Häns, Lucas und Niclas Bell) unter anderem die Plääde Hymne „Plääde Lämmesje“. Das von Klaus Bell geschriebene Lied wurde vor 40 Jahren zum ersten Mal aufgeführt. Für dieses Jubiläum wurden Klaus und Häns Bell vom Vorstand gesondert geehrt. Nach einem fulminanten Programm gespickt mit Höhepunkten, wurde nach dem großen Finale noch bis in die frühen Morgenstunden fröhlich weitergefeiert.

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