Ausstellung im Koblenzer Rathaus

„Polen und Deutsche -Geschichten eines Dialogs“

„Polen und Deutsche -
Geschichten eines Dialogs“

Haben die Ausstellung im Rathaus eröffnet: Generalkonsul Jan Sobczak, Kulturdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz, Bettina Münch-Rosenthal (ADD) und Vizekonsul Przemyslaw Gembiak (v.r.). Privat

Koblenz. Im Jahre 2016 feierten Deutschland und Polen das 25-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Vertrags über eine gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit (17. Juni 1991). Der Vertrag wurde im Geist der historischen Versöhnung geschlossen und in der Überzeugung, die Nachkriegsordnung in Europa zu überwinden, die durch die Verträge von Jalta und Potsdam geschaffen worden waren. Polen und Deutsche hatten gemeinsam anerkannt, dass die Zukunft der gegenseitigen Beziehungen in der Vereinigung des Kontinents liegt. Beide Seiten hatten erklärt, dass sie sich dafür verantwortlich fühlen.

Die Ausstellung

Die Ausstellung „Polen und Deutsche - Geschichten eines Dialogs“, die bis zum 12. April im Koblenzer Rathaus zu sehen ist, zeigt das deutsch-polnische Verhältnis vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bis heute. Der Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 leitete eine Zeit der Vernichtung, des Leids und der Erniedrigung vieler Millionen Polen ein, darunter ihrer Elite und fast aller polnischen Juden.

Wege zur Verständigung

In den sechziger Jahren begann der Bau von Wegen zur Verständigung von Polen und Deutschen. Ein Meilenstein im zwischenstaatlichen Verhältnis waren der Vertrag über die Grundlagen der Normalisierung 1970 und das deutsche Schuldeingeständnis durch Willy Brandt in Warschau. Die Geschehnisse des Jahres 1989 öffneten neue Wege, die zunächst in den Grenzvertrag (1990) und den Nachbarschaftsvertrag (1991), in deren Folge dann in die Integration Polens in die NATO (12. März 1999) und die Europäische Union (1. Mai 2004) mündeten. Höchste Anerkennung in der Geschichte des Dialogs verdient der Brief der polnischen Bischöfe an den deutschen Episkopat im Jahre 1965 mit der historischen Formulierung „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. Die Ausstellung „Polen und Deutsche - Geschichten eines Dialogs“ zeichnet somit den Weg nach, den beide Völker von Krieg und Feindschaft über die Versöhnung zu Partnerschaft und Zusammenarbeit zurückgelegt haben. Sie verdeutlicht das dichte Netz zwischenmenschlicher, kultureller und wirtschaftlicher Kontakte. Über sie hinaus wird eindeutig klar, dass beide Nationen bereit waren und sind, den Weg des Dialogs zu gehen. Polen und Deutsche haben gelernt, Probleme aus der Vergangenheit zu lösen und nach Kompromissen in aktuellen Herausforderungen zu suchen. Beide Staaten haben die politische Teilung Europas überwunden und zum Aufbau einer neuen Ordnung im Frieden beigetragen.

Pressemeldung der

Stadt Koblenz