Kirmes in Engers

Rot-Weiß gab den Ton an

Rot-Weiß gab den Ton an

Mit dem traditionellen Schlachtruf in maximaler Dezibel-Stärke unterstrich der Hauptjahrgang 1996/7, wer die schönste Kirmes hat.

Rot-Weiß gab den Ton an

Rot-Weiß gab den Ton an

Engers. Von Samstag bis Montag stand Engers wieder ganz im Zeichen der Kirmes. Kirmes, das ist im Flecken nicht nur feiern, sondern Brauchtumspflege ganz im Sinne des ursprünglichen Gedankens der Kirchweih. Und so war der Festgottesdienst am Sonntagmorgen natürlich ein Muss für viele. Aktiv gestaltete der Hauptjahrgang 1996/7 die Messe mit Wortbeiträgen mit. Viel Zustimmung bekam Martin Laskewitz aus dem 20-jährigen Jubiläumsjahrgang. Der Zusammenhalt der Jahrgänge sei nicht selbstverständlich. Er appellierte an die kommenden Jahrgänge, dass der Zusammenhalt immer wieder aufs Neue erarbeitet werden müsse. Der diesjährige Hauptjahrgang hätte dies mit Bravour gemacht. Angeführt wird der Hauptjahrgang 1996/7 von Hannah Falk und Felix Schneider. Sechzehn junge Frauen und Männer hatten sich ihnen angeschlossen. Es gehört zu den Aufgaben des Präsidentenpaares, in ihrem Jahrgang erst für die Kirmes zu begeistern, dann zum Mitmachen zu bewegen und schließlich die Truppe zusammen zu halten. Idealerweise ein Leben lang, wie sich zum Kirmesumzug am Sonntag zeigte. Die ältesten Jahrgänge 1934 und 1939, die ihre Kirmes 1957 bzw. 1962 feierten, traten noch in stattlicher Anzahl zum Festumzug an. „Nicht immer wird alles schwerer. Dank Facebook oder whatsapp hat man heute bequeme Möglichkeiten in Kontakt zu bleiben“, erklärte ein Jahrgangsmitglied. Mit den Vor- und Nachjahrgängen hatten sich rund zwanzig Jubiläumsjahrgänge an der Christiane-Herzog-Schule eingefunden, um das neue Präsidentenpaar und seine Mitstreiter willkommen zu heißen und um „Danke“ für die Fortführung des Brauchtums zu sagen. Dass es dabei zu den gewohnten Frotzeleien zwischen rot-weiß und grün-weiß kam, versteht sich von selbst. „Für einen rot-weißen Jahrgang macht ihr das doch ganz gut“, bescheinigte Alexander Rasch, Jahrgangspräsident 1971/2. „Das Beste an grün-weiß ist, dass darauf rot-weiß folgt“, schmunzelte Richard Erben, Jahrgangspräsident 1961/62. Der Hauptjahrgang gab die passende Antwort im ohrenbetäubenden Ausruf: „Wie sind der beste Jahrgang, wie haben die schönste Krone, wir haben die schönste Kirmes und wir haben die schönsten Mädchen“. Nachdem das also geklärt war, setzte sich der Festumzug, der es in Engers von der Teilnehmeranzahl locker mit dem Rosenmontagsumzug aufnimmt, in Bewegung. Musikalisch begleitet von Blaskapellen und einer rhythmischen Guggemusik, die der Jahrgang 1976/7 beisteuerte. Für Hannah Falk und Felix Schneider kam nun der nächste große Höhepunkt. Der erste war das Aufhängen der Kirmeskrone am Freitag, die in wochenlanger Arbeit mühsam entstanden war. Gespannt war man, was sich der Jahrgang Hauptjahrgang 1996/7 als Motiv ausgedacht hatte. Dieses Mal hatte keine Comicfigur Pate gestanden. „Mit unserem Astronauten zeigen wir, dass wir nun endlich gestartet sind“, verriet Hannah Falk. Vor vier Jahren begannen die Vorbereitungen der jungen Leute. Für einige von ihnen ging es als Grundschüler los. Die bunt geschmückten Fahrräder führten auch dieses Mal wieder den Umzug an. Für die drei am schönsten geschmückten Fahrräder bekamen die Jungen und Mädchen Preise. Und für jeden Teilnehmer hatte der Orts- und Verschönerungsverein süßen Marschproviant eingepackt. Wie jedes Jahr so spielte der Engerser Bürgerverein im Kirmesgeschehen eine tragende Rolle. Der Dachverein aller Engerser Vereine lud zum Jahrgangsempfang auf der Schlossterrasse ein und kümmerte sich hinter den Kulissen um alles. Dabei müssen schon mal unerwartete Herausforderungen gemeistert werden. Am Samstagabend machte ein Kabinenschiff ausgerechnet da fest, wo wenig später das Feuerwerk abgebrannt werden sollte. Zwar hätte es auch einen Plan B gegeben, aber der wäre eben nur zweite Wahl gewesen. Bürgervereinsvorsitzender Bernd Wolff war ausgesprochen dankbar, dass die Wasserschutzpolizei hilfreich zur Seite stand und das Feuerwerk wie geplant über die Bühne gehen konnte.