Andernach. Als der Redakteur Mathias Budzinski für seine SWR4-Serie „Leben nach Schlagern“ eine Interviewpartnerin im Tierheim Andernach suchte, fand er sofort zwei interessierte Damen, Sabine Poller und Schmusekatze Talia. Die Leiterin der Katzen- und Kleintierabteilung, konnte sich gleich an den Schlager „Ich wünsch` mir ne kleine Miezekatze“, getextet von dem unvergessenen Loriot und gesungen vom Fernsehhund Wum, erinnern. Sie hatte ihn sogar in ihrer Kindheit als kleine Spielzeugfigur Zuhause im Regal stehen. Zu dieser Zeit war das Lied aus den 70ern immer wieder einmal im Radio zu hören.

Als Fachfrau konnte Sabine Poller auf die Frage des Moderators: „Was lehrt uns der Schlager?“ viel Wissenswertes antworten. „Es ist wichtig, dass man weder eine Katze noch andere Tiere über dubiose Internetanzeigen kauft. Zu oft stecken Tiervermehrer dahinter, die nur am Profit interessiert sind. Ihre Tiere werden häufig schlecht gehalten, aus Kostengründen nicht tierärztlich versorgt und weisen oft Verhaltensauffälligkeiten auf.“

Sachkundig wurden die Radiohörer darüber aufgeklärt, was alles zu bedenken ist, wenn man sich für eine Katze interessiert. Inwieweit lässt es die Wohnlage zu, dass die Katze als Freigänger leben kann? Gibt es schon eine Katze oder einen Kater im Haus? Die Vergesellschaftung eines neuen Tieres kann Probleme machen. Wie ist meine Lebenssituation als zukünftiger Katzenbesitzer? Ist die Katze oft allein und auf sich gestellt, kann ein älteres Tier den Wunsch nach einer „Mietzekatze“ vielleicht am besten erfüllen.

Die Katzendame Talia stellte sich ebenfalls gerne für ein Interview zur Verfügung. Was wollte der Sprecher nicht alles von ihr wissen. Warum lebst du im Tierheim? Wie gefällt es dir dort? Welche Eigenschaften sollte dein neuer Besitzer haben? Mit sanftem Schnurren beantwortete sie jede Frage. „Ich bin eine bezaubernde Karthäuser-Mix-Katze und 5 Jahre alt. Ich freue mich riesig über jeden Besuch, ob alt oder jung. Ich fühle mich nun als Prinzessin und liebe es, wenn jemand mir den Hof macht. Früher hatte ich es sehr schlecht. Man fand mich ausgesetzt in einem Karton vor dem Tierheim. Wegen eines unbehandelten Flohbefalles hatte ich Hautprobleme sowie eine starke Flohspeichelallergie entwickelt. Aktuell ist alles in Ordnung. Allerdings ist es möglich, dass ich auch in Zukunft Schübe bekomme, bei denen eine tierärztliche Behandlung notwendig sein kann. Bitte fragen Sie meine Pflegerinnen nach dem aktuellen Stand. Ich wünsche mir die passenden Menschen, mit denen ich mein restliches Leben verbringen kann.“

Der Rundfunkredakteur versprach Talia fest, alles was sie im anvertraut hatte, in seiner Sendung zu veröffentlichen. Die Hörerinnen und Hörer von SWR 4 haben sicher ein offenes Ohr für die Katzendame.

Info: www.tierheim-anderach.de, Spenden: KSK Mayen, IBAN DE97 5765 0010 0020 0054 43.