Kammermusik-Abend im Zehnthaus in Swisttal-Odendorf

Schöbel-Quartettrundete das Jahresprogramm ab

Schöbel-Quartett
rundete das Jahresprogramm ab

Traditionsgemäß beendete das Schöbel-Quartett das Jahr.privat

Odendorf. Die letzte Veranstaltung im Jahresprogramm des Odendorfer Zehnthausvereins gestaltete traditionsgemäß das Schöbel-Quartett. Heinz Schöbel und Peter Bruns (Violine), Gertrud Schmidt (Viola) sowie Berenike Langmaack (Violoncello) hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das vom „Vater des Streichquartetts“, Joseph Haydn, über die Romantik bis hin zur zeitgenössischen Musik reichte. Überraschungsmoment und zugleich Höhepunkt des ersten Teils war gewiss das Quartett „Lieder von der Natur“ von dem in Odendorf lebenden und bei der Veranstaltung anwesenden Komponisten Georg Heike. Lautmalerisch gestalteten die Musiker Klangbilder, so zum Beispiel von der Sonne, die ihre warmen Strahlen herabsendet, oder dem Baum, der sehr erdverbunden von den Klängen des Cellos versinnbildlicht wurde. In jedem der Sätze kam eines der vier Instrumente besonders zu Wort.

Nach der Pause ging es hochromantisch mit Anton Rubinstein weiter, der als Hofpianist der Großfürstin Elena Pawlowna in Sankt Petersburg Musikabende ausrichtete und dessen großes Verdienst die Gründung des Sankt Petersburger Konservatoriums war.

Das Streichquartett op. 17 Nr. 1 gestalteten die Musiker sehr transparent in den ersten langsamen Sätzen und dann rhythmisiert temperamentvoll im Prestissimo. Paul Hindemith war die Überraschung im zweiten Teil, denn sein „Minimax“ versteht sich als eine Parodie auf die Militärmusik, wobei schiefe Töne durchaus gewollt sind. In dem „Intermezzo für zwei entfernte Trompeten“ überschriebenen Satz entfernen sich tatsächlich zwei Musiker von der Bühne, um aus dem Off den beiden auf der Bühne zunächst alleine Musizierenden hin und wieder dazwischenzufunken. Der charmante Vortrag dieses Stücks erheiterte das Publikum durchaus. Nach dem inspirierenden Musikabend gab es für die Musiker viel Applaus.