Klostermarkt in Maria Laach wieder ein großer Erfolg

Sehnsucht nach dem Haus Gottes

Sehnsucht nach dem Haus Gottes

Feierliche Eröffnung des Klostermarkts durch Pater Andreas Werner OSB-Prior begleitet durch die Münsterbläser.

Sehnsucht nach dem Haus Gottes

Ganz neu: Das erweiterte Ausstellungsgelände der Kunstschmiede.

Sehnsucht nach dem Haus Gottes

Sehnsucht nach dem Haus Gottes

Hat Spaß gemacht! Paula und Clara haben zusammen mit ihrer Mama beim Töpfern mitgemacht.

Glees. Wenn es noch eines letzten Beweises für die Existenz eines Wettergottes bedurfte, dann konnte man ihn am Klostermarkt im Kloster Maria Laach finden. Noch in der Nacht zuvor hatte es heftig geregnet. Doch am Morgen war das Tief weitergezogen. Die Abtei lag im strahlenden Sonnenschein und zeigte sich den Besuchern von ihrer allerschönsten Seite. Als die Glocken zur Vesper um 17.30 Uhr läuteten und der Markt offiziell seine Pforten schloss, öffnete der Himmel erneut die seinen. Und die vielen Besucher, die bis zum Ende geblieben waren, hatten trotz Schirmen im Gepäck viel Mühe, trocken Fußes zu ihren Autos zu kommen. Aber der Tag hatte ja schön begonnen und bot reichlich Gelegenheit zu staunen, zu genießen und zu shoppen.

Als Motto für ihre diesjährige Festwoche haben die Benediktinermönche von Maria Laach einen Vers aus Psalm 84 gewählt: Sehnsucht nach dem Haus Gottes. Aus diesem Psalm las Pater Andreas Werner OSB-Prior bei seiner Begrüßung der vielen Gläubigen und Gäste, die sich schon um 10 Uhr vor der Basilika versammelt hatten. Auf den Segen des Klosteroberhaupts folgte ein Auftritt der Münsterbläser. Und der Klostermarkt 2017 war eröffnet. Eine weitere Eröffnung und Einweihung stand auf dem offiziellen Vormittagsprogramm, denn für die Mitarbeiter der Kunstschmiede begann mit dem Klostertag eine ganz neue Ära. Sie haben endlich eine angemessene Ausstellungsfläche für ihre Kunstwerke erhalten. Auf etwa 500 qm, die parkartig um einen Teich angelegt sind und noch stärker zum Verweilen einladen, kann man ihre Exponate jetzt in Ruhe und Muße betrachten. Besucher haben jetzt auch einen direkten Zugang zur Schmiede, in der die Handwerkskünstler ihrer Arbeit nachgehen. Am Samstag bot sich reichlich Gelegenheit, ihnen dabei über die Schulter zu schauen. Und es war trotz der gemäßigten Temperaturen schweißtreibend, was sie dort zu sehen bekamen. In der Schmiede durften auch Kinder unter fachkundiger Anleitung selbst das eine oder andere heiße Eisen im Feuer schmieden. Eins von vielen tollen Erlebnissen auf dem Klostermarkt. Am Hofladen war für die Kleinen ein biblischer Streichelzoo errichtet worden, am Stand der Buchbinderei konnte der Nachwuchs Papierschöpfen. Das Wort war vielen ziemlich neu, das Handwerk droht im Handyzeitalter ja ganz verloren zu gehen. Am Kirchenvorplatz wurde fleißig an einem Haus Gottes gebaut, und in der Buchhandlung konnten Kids mit Ast- und Baumscheiben basteln. Auch die Mitarbeiter der Keramikmanufaktur hatten sich für junge Besucher etwas einfallen lassen. Bei ersten Versuchen mit Ton wurde manches Talent erkannt. Die angehenden Künstler konnten ihre Exponate natürlich mit nach Hause nehmen. Eine schöne Erinnerung an einen erlebnisreichen Tag – auch für die Eltern. Wer keinen Nachwuchs-Künstler im Gepäck hatte, wurde auf jeden Fall an den Ständen der Manufaktur fündig. Auch wenn man im August noch nicht an Weihnachten denken mag: Hier fanden sich jede Menge Geschenkideen. Und jede Menge Gebrauchsartikel, die den eigenen Haushalt bereichern.

Blumenparadies

für Hobbygärtner

Was wäre das Kloster Maria Laach ohne seine Gärtnerei? Für Hobbygärtner ein wahres Blumenparadies. Damit es zuhause genauso schön blüht und die Kräuter ihre ganze Pflanzenkraft entfalten können, hatte man zwei ausgewiesene Blumenexperten für eine Gartensprechstunde eingeladen. Heike Bloomgaarden und Werner Ollig, die Blumenexperten des SWF, mussten im Gewächshaus viele Fragen beantworten. Ob ihre Tipps geholfen haben, wird man vielleicht im nächsten Jahr erfahren.

Laacher Geläut & Geläute

Das Geheimnis des Laacher Glockengeläuts, das Besucher immer wieder fasziniert, erschloss sich in einem Vortrag von Walter Müller. Der Wanderführer, Vulkan-Experte und Laach-Freund aus Niederzissen konnte sein Wissen zum Thema „Laacher Geläut & Geläute“ in der Kloster-Aula an interessiertes Publikum weitergeben. Auf gewohnt fundierte und humorvolle Weise erfuhren die Zuhörer, dass keine der alten Glocken die Wirren der Zeit überstanden haben. Heute besteht das Geläut aus 15 Glocken. Damit ist es das umfangreichste in Rheinland-Pfalz, klanglich eins der schönsten überhaupt. Aber das haben Besucher der Abtei schon lange gewusst. Den ganzen Tag ging es zwischen Bio-Hofladen und Basilika zu wie auf einer gut besuchten Shopping-Meile am Samstag. Aber es blieb immer genug Zeit für ein Gespräch und zum Verkosten der Produkte, die von befreundeten Klöstern ausgestellt und angeboten wurden. Vor Ort war auch die Fait Handel GmbH, Großimporteur für alle Eine-Welt-Läden in Deutschland. Wenn ein Stand zu sehr belagert war, kam man einfach später wieder, ließ sich auf einer Bank nieder, nahm eine Stärkung zu sich und ließ die Besucherströme vorbeitreiben. Und wenn der Trubel überhandnahm, konnte man sich in die Basilika zurückziehen und den Orgelkonzerten von Gereon Krahforst lauschen. Oder sich Zeit für ein stilles Gebet nehmen und innere Ruhe finden. Am Ende des Tages sah man überall zufriedene Gesichter. Jens Neumann, stellvertretender kaufmännischer Leiter der Klosterbetriebe, hatte gemeinsam mit seinen Mitarbeitern einen tollen Tag organisiert.