Kirmes in Irlich

Sidewalk und Bobbin Baboons rockten das Festzelt

Kirmesjahrgang 1998 setzt das alte Brauchtum fort

26.06.2017 - 12:07

Irlich.Jede Kirmes in den Neuwieder Stadtteilen hat so ihre eigene Charakteristik. In Irlich sind es die Partyabende am Freitag und Samstag, die durch hochkarätige Bands ein großes Publikum von außerhalb anlocken. In diesem Jahr setzte die Kirmesgesellschaft 1970 e.V. auf Bewährtes aus der Region. Am Freitagabend rockte Sidewalk das Festzelt. Als gute Verpflichtung entpuppte sich tags darauf Bobbin Baboons. Die Rock’n Roller waren genau die richtigen, um alle Generationen zu begeistern und zum Mittanzen zu animieren. Detlef Keßler, Vorsitzender der Kirmesgesellschaft 1970 e.V., zeigte sich mit dem Verlauf zufrieden. Nach den Wetterkapriolen im Vorjahr, als man förmlich baden ging, war das Festzelt wieder gut gefüllt. Positiv hob der Vereinschef hervor, dass zwar groß gefeiert wurde, aber alles friedlich blieb. Dass in den ersten beiden Nächten Party im Festzelt angesagt war heißt nicht, dass in Irlich das Brauchtum vernachlässigt wird. Traditionell ging es am Freitag nämlich erst mal zum Einholen des Kirmesbaums.


Ein Hingucker: Der Kirmesbaum


Dabei konnte sich der Kirmesjahrgang 1998 fest auf die Unterstützung der Ehemaligen und natürlich der Kirmesgesellschaft verlassen. Das Prachtexemplar von Kirmesbaum wurde mit der standesgemäßen Krone erst richtig zum Hingucker. Der diesjährige Kirmesjahrgang hatte sich für ein Weinfass entschieden. Anlass ist der kürzlich neu angelegte Wingert auf dem Frauenberg. Ob der Wein in zwei, drei Jahren so gut schmecken wird wie der Irlicher Frauenberger, wird nicht geklärt werden können. Den gab es nämlich nur bis vor rund einhundert Jahren noch im Ausschank. Ein anderes Brauchtum ist in diesem Jahr, so hofft Detlef Keßler, nicht zu Ende, sondern nur ausgesetzt gewesen. Im Kirmesjahrgang fand sich kein Schultheis. Weder einer der jungen Männer noch der Frauen, das hatte es in der Vergangenheit nämlich auch schon gegeben, wollte den Hut aufhaben. Deshalb konnte am Sonntag auch nicht der traditionelle Umzug stattfinden, bei dem der Schultheiß von daheim abgeholt und zum Kirmesplatz begleitet wurde. Stattdessen überlegte sich die Kirmesgesellschaft Irlich etwas Neues. Erstmals gab es am Donnerstag einen Schultheißabend, mit Eröffnung des Bierbrunnens und Freibier. Ein volles Programm hatten Kirmesjahrgang und Kirmesgesellschaft am Sonntag. Am frühen Morgen standen der Kirchgang und der Festgottesdienst an. Danach ging es zur Totenehrung am Ehrenmal. Mit den abschließenden Böllerschüssen der Schützengesellschaft wusste Jedermann am Rhein-Wied-Eck, dass sich die Festgemeinde auf den Weg zur Dorfgemeinschaftsfeier auf dem Kirmesplatz macht. Hier hatte sich die Kirmesgesellschaft 1970 e.V. alle Mühe gegeben, mit kleinen Attraktionen für Unterhaltung zu sorgen. Die Kinder konnten nach Herzenslust auf der Hüpfburg toben oder an der Feuerwand Geschick mit dem Löschschlauch beweisen. Die Kleinsten drehten ihren Runden auf dem Kettenkarussell. Jubelschreie gab es, wenn das Glücksrad am richtigen Symbol zum Stehen kam. Die Dorfgemeinschaftsfeier am Vormittag war ein Ziel für alle Generationen. Für Stimmung sorgte der Moderne Fanfarenzug Irlich. Danach wechselten sich musikalische Darbietungen, Showtanzgruppen und die Rope-Skipper der TSG Irlich im Unterhaltungsprogramm ab. Wie immer war die große Tombola ein Höhepunkt. Neben dem Hauptpreis, einem tollen Reisegutschein, warteten jede Menge Gewinne auf die Besucher. Am Nachmittag verbrachten die Irlicher gesellige Stunden mit Kaffee und Kuchen. Alleinunterhalter Klaus Lempart unterhielt die Gäste mit flotter Musik. Wehmut dann am Montag. Auf traditionelle Weise, mit der brennenden Strohpuppe, verabschiedete man sich am Rheinufer von der diesjährigen Kirmes. FF

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