Kunst und Kultur am Ortsrand von Alsbach

Top-DJs legten beim Waldkiez-Festival auf

Jules Arenaas und Sahin Laselle aus Nauort spenden die Einnahmen der Kinderkrebshilfe

16.08.2017 - 09:10

Alsbach. An der Grillhütte von Alsbach trafen sich in diesem Jahr zum zweiten Mal die Freunde tanzbarer Techno-Musik. Die beiden jungen Veranstalter Jules Arenaas und Sahin Laselle nennen das von ihnen initiierte und durchgeführte Event „Waldkiez-Festival“. Denn hier wird mehr als nur Musik geboten. Streng genommen lautet der ganze Name sogar „Waldkiez – das Kunst- und Kultur-Openair“.

Ein Kiez ist ja eigentlich ein Viertel, ein Stadtteil, in dem Menschen verwurzelt sind. Das trifft in gewisser Weise auch auf die Besucher des Alsbacher Festivals zu. Denn hier treffen sich Menschen, die gerne in entspannter Atmosphäre gute Musik genießen und gelegentlich dazu tanzen wollen. 2016 fand das zum ersten Mal in Alsbach statt. Damals allerdings noch zu anderen Tageszeiten, nämlich quasi die ganze Nacht hindurch. Das hat in Alsbach und dem einen oder anderen Nachbarort den Leuten, die lieber andere Musik hören, nicht so gut gefallen, sodass sich die Waldkiez-Besucher diesmal mit der Tageszeit von 12 bis 22 Uhr begnügen mussten.


Leidenschaft für Elektronische Tanzmusik


Jules und Sahin kommen beide aus Nauort. Der eine ist im Hauptberuf technischer Redakteur, der andere ist in der Logistik tätig. Die Musik ist ihr Hobby. Was sie hören, selbst spielen und was auf ihrem Festival gespielt wird, nennen sie „elektronische Tanzmusik“. Das kann Techno sein, das kann House sein, Minimal, Tech-House oder andere Stile, die ineinandergreifen. Jules sagt: „Es soll auf jeden Fall tanzbar sein. Wir fokussieren uns auf tanzbare Rhythmen mit einer Geschwindigkeit bis maximal 128 bpm. Alles was darüber ist, finden wir ein bisschen zu hart. Wir wollen uns schon mehr auf das Melodische konzentrieren. Es kann aber ruhig auch ein bisschen experimentell sein.“


Internatinoaler Star-DJ Gabriel Ananda im kleinen Alsbach


Die Musik auf der großen Bühne wird von teils ziemlich bekannten DJs aufgelegt. Zum Beispiel war am frühen Nachmittag Gabriel Ananda in Alsbach beim Waldkiez-Festival, ein international in der Szene sehr bekannter DJ. Ananda stand ganz zu Anfang auf der Bühne, was ungewöhnlich ist, weil man den sogenannten Headliner eigentlich als Top-Act ganz zum Schluss auftreten lässt. Das war aber in dem Fall nicht möglich, weil Ananda am selben Tag noch um 18 Uhr einen Auftritt in München hatte.

Natürlich ließen sich auch Jules und Sahin die Gelegenheit nicht entgehen, beim Festival vor Publikum ihre Musik zu mischen: „Wir sind nicht nur Organisatoren. Wir spielen selbst auch auf dem Festival. Wenn man schon die Möglichkeit hat, ein eigenes Open-Air zu starten, da sagen wir: Wir sind auf jeden Fall dabei, definitiv. Wir präsentieren unseren Sound!“ Sahin ist selbst Produzent mit einem eigenen Label, das sich Molekular 20-Records, das laut Jules „im Kommen ist, langsam anzieht“. Darin seien sehr viele Künstler vertreten, die etwas von Musik verstehen. Im vorigen Jahr hatten Jules und Sahin einige Label-Nights in der Koblenzer Bar „Le Box“. In Zukunft wollen die beiden Künstler verstärkt über das Waldkiez-Festival oder Molekular 20-Records in Clubs Partys machen.


Kunst- und Kultur-Openair


Grundsätzlich wünschen sich die beiden Veranstalter das Waldkiez-Festival als eine Veranstaltung mit Kunst und Kultur, bei der regionale und internationale DJs spielen. Daneben wird hier aber auch Künstlern Raum geboten, die künstlerisch oder kunsthandwerklich begabt sind. Sahin: „Das geht von Malerei über Sprayer, Bildhauer bis hin zu Holzhandwerkern.“ Leider hatten wegen des schlechten Wetters am vergangenen Samstag viele der eingeladenen Künstler abgesagt. Gekommen war aber Thomas Wamberg aus Koblenz mit seinem Namasté-Bazar, der Handarbeiten aus Nepal zum Verkauf anbot. Sahin Laselle zählt auch die angereisten DJs zu den Künstlern des Festivals: „Die Musik zu machen, das ist auch Kunst!“

Zu den bekannteren Acts beim diesjährigen Waldkiez-Festival zählten die Produzenten Kult & Tadel aus Schleswig-Holstein. Sichtlich Spaß beim Mischen seiner Musik hatte auch Isman Loechner, selbst wenn wegen des einsetzenden Regens sich nur wenige Tänzer auf der Open-Air-Tanzfläche, die von einem Zeltdach überschirmt war, bewegten. Aber auch unabhängig von der Zahl der Festival-Besucher sah man diesen jederzeit den Spaß und die Entspanntheit an, mit der sie die Musik genossen. Viele Besucher kamen aus der näheren Umgebung oder aus Koblenz. Sahin hat aber auch mitbekommen, dass Gäste aus Ostfriesland oder Frankfurt zum Festival nach Alsbach gekommen waren.


Stampfen für den guten Zweck


Den Erlös ihrer Veranstaltung wollen die beiden Waldkiez-Organisatoren einem karitativen Zweck, nämlich einer Organisation für krebskranke Kinder zukommen lassen. Dafür stehen sie schon im Kontakt mit der Deutschen Kinderkrebsstiftung in Bonn, die das Geld bekommen soll.

Unterstützung haben Jules und Sahin von der Interessengemeinschaft Alsbach bekommen und vom Ortsbürgermeister, der bei den Genehmigungen geholfen hat. Ansonsten haben viele freiwillige Helfer mitgemacht, die bei der Getränkeausgabe oder am Würstchengrill eingesetzt wurden.

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