Mai-Fortbildung der Ahrtal-Gästeführer

Wasserversorgung in der Antike

Wasserversorgung in der Antike

Werner Jahr (rechts) bei seinem Vortrag über die Wasserversorgung in der Antike. Marina Zille

Kreis Ahrweiler. Auf den ersten Blick mag das Thema der aktuellen Fortbildungsveranstaltung der Ahrtal-Gästeführer etwas abwegig erscheinen. Aber es ist ja hinlänglich bekannt, dass die Gegend um Bad Neuenahr-Ahrweiler auch von den Römern besiedelt war und in der Römervilla kann man sich heute noch ein Bild von der Badekultur der Römer machen. Und nicht zuletzt spielt Wasser in vielerlei Hinsicht eine Rolle für den Tourismus, aber auch im Leben der Einwohner. So war es nicht verwunderlich, dass viele Gästeführer der Einladung zum Vortrag von Werner Jahr über die Wasserbaukunst in der Antike gefolgt waren. In den Jahren vor Christus und danach entstanden technisch ausgefeilte unterirdische Wasserversorgungssysteme (Qanate) und oberirdische Wasserleitungen (Aquädukte), die Städte wie Rom, Pergamon oder Istanbul mit ausreichend Trinkwasser versorgten. Anschaulich erläuterte Werner Jahr mit Skizzen und Bildern, wie die Wasserverteilung geregelt und organisiert war und welche hohen Ansprüche bereits damals an Trinkwasser gestellt wurden.

Werner Jahr sprach auch über die Eifelwasserleitung, die Wasserbaukunst der Römer in unmittelbarer Nähe. Unter anderem wurde in der römischen Gewinnungsanlage „Grüner Pütz“ in Nettersheim Wasser gewonnen, um Köln über eine 95,4 km lange Wasserleitung in der Antike mit frischem Wasser zu versorgen. In der abschließenden Diskussion beantwortete Werner Jahr auch Fragen zur aktuellen Wasserversorgung in Deutschland.