Alt - Oberbreisig in Fotos

Wat es aus ohsem Dorf gewore ?

Wat es aus ohsem Dorf gewore ?

Die Präsentation fand viele interessierte Zuschauer.

Bad Breisig - Oberbreisig. Das historische „Oberdorf“ der Quellenstadt hatte einen Bild-Chronisten: Anton Preller. Er war im Umgang mit der Foto-Kamera geübt und benutzte sie bei jeder Gelegenheit. Nach seinem Tod übrig geblieben ist ein unschätzbarer Fundus an Foto-Dokumenten aus den frühen Nachkriegsjahren. Irgendwann ist Theo Schmidgen auf den fotografischen Nachlass Anton Prellers gestoßen, und er begann, die Bilder zu ordnen, zu digitalisieren und sie für eine Beamer-Projektion einzurichten. Mit Robert Hoss fand er einen getreuen Gleichgesinnten; beide machten sich an die Arbeit, der Bürgerschaft von Oberbreisig einen Bildervortrag über die fünfziger und sechziger Jahre anbieten zu können. Der bebilderte Rückblick fand jetzt in der Sängerhalle statt, und das Interesse daran war überwältigend. „Dat hätt‘ ich nie erwartet -me han jo kein Stöhl mih !“ stöhnte Theo Schmidgen. Als dann endlich die mehr als 200 Besucher Platz gefunden hatten, ging es los mit der großformatigen Projektion der alten Schwarzweiß-Bilder. Der Fotograf hatte detailverliebt das alte, verwunschene Oberbreisig aus vielem Blickwinkeln abgelichtet. Kommentator Robert Hoss hatte viele spaßige Erläuterungen beizutragen. Vor allem, als es um seine „Manusjass“ ging, in der er aufgewachsen ist, sprudelten die Anekdoten nur so aus ihm heraus. So wurden die alten Fachwerkhäuser mit Leben erfüllt und man konnte ahnen, was hinter den alten Fassaden geschah. Nach einer kurzen Unterbrechung kam es zum Studium vieler Gesichter von früheren Bürgern. Bei der Glockenweihe, in der Fronleichnamsprozession, bei örtlichen Feiern - Anton Preller war nicht müde geworden, die Zeitgenossen auf Fotos zu bannen. Innerhalb des Publikums gab man sich gegenseitig Tipps, wer das wohl war oder jener gewesen sein könnte. Theo Schmidgen stöhnte: „Bei soviel Diskussion vergeht die Zeit, und so können wir nur einen kleinen Teil des vorhandenen Bildmaterials zeigen. Deshalb: Fortsetzung folgt !“ Aufgelockert wurde der Abend durch den Pianisten Dr. Dirk Pollerberg, der seine Hommage an das alte Oberbreisig zur allgemeinen Begeisterung vortrug. Es war die Krönung für einen wundervollen Abend des Rückblicks. Oberbreisig hatte und hat soviel schöne Seiten - da bedarf es einer Fortsetzung.