Obst- und Gartenbauverein Rheinbreitbach

Zu Gast im „kleinen Paradies“

Zu Gast im „kleinen Paradies“

Kordula Honnef in „ihrem Element“.OGVRBMaus

Rheinbreitbach. „Führung durch den Klosterkräutergarten in Waldbreitbach mit anschließender Verkostung“ - so lautete die Ankündigung der Veranstaltung des Obst- und Gartenbauvereins Rheinbreitbach. Einige Interessierte trafen sich dann am Renesseplatz, um in einer Fahrgemeinschaft zum Waldbreitbacher Klostergarten der Franziskanerinnen zu kommen. Hier wurde die Truppe von Kordula Honnef empfangen, die nun ihr kleines Paradies mit dem Projekt „Bewahrung der Schöpfung“ begleiten und erklären sollte. Ziel dieses Projektes ist die Begegnung mit der Natur im Sinne des hl. Franziskus und der Ordensgründerin Mutter Rosa.

Die gelernte Gärtnerin kümmert sich um die Klostergärten und Streuobstwiesen der Waldbreitbacher Franziskanerinnen auf dem Klosterberg. Darüber hinaus gestaltet Kordula Honnef Aktionstage für Kinder und bietet Seminare für Erwachsene an. „Ich möchte altes Wissen nach heute transportieren“, sagte sie.

Und deshalb war man gekommen - aus Rheinbreitbach nach Waldbreitbach. Man wollte einfach noch mehr erfahren. Unterschiede zwischen verschiedenen Minzearten sehen und riechen, frischen Fenchelsamen essen und sehen, dass es so viele gute Kräuter gibt, die oft achtlos bleiben.

Kordula Honnef arbeitet natürlich im „Alltag“ mit einigen Mitarbeiterinnen in den Klostergärten - immer nach dem Prinzip des naturnahen Lebensraums. Es wird so gut wie nicht gejätet, dafür schneidet man stark wuchernde Pflanzen zurück, um den schwächeren eine Chance zu geben. Natürlich wird auch reichlich geerntet, denn die wertvollen Kräuter dienen der Weiterverarbeitung zu verschiedenen Kräutersalzen, Öl und Essig. „Kräuter können zu jeder Jahreszeit geerntet werden“, so erzählte sie. Die Produkte werden selbstverständlich im eigenen Kloster gebraucht, aber auch gerne von Besuchern und Seminarteilnehmern gekauft - ohne Gewinn, versteht sich, denn alles untersteht einer Stiftung.

Frau Honnef erklärte professionell und gerne mit humorvollen Einlagen. Sie hat sich wohl Vieles selbst erarbeitet, aber wohl auch von ihrer Mentorin angeeignet. „Sie hat mir vieles beigebracht“, sagt sie „und noch heute stöbere ich gerne in ihren alten Büchern über Kräuter- und Klosterwissen“.

Glücklicherweise verlief der Rundgang auf dem Klosterberg bei angenehmer Temperatur und der Blick ins Tal der Wied war berauschend. Keine Motorengeräusche von Autos oder Flugzeugen. Nur Ruhe und Frieden. „Genau das Richtige für mich“, sagte Frau Honnef und lud dann zu ihrer Verkostung ein. Im nah gelegenen Seminarraum, der gleich hinter dem sogenannten „Bibelgarten“ liegt, hatte sie verschiedene Brotsorten bereitgestellt. Daneben standen Schüsseln mit Kräuterbutter und Kräuterquark. Dazu Apfelsaft, gepresst aus den Äpfeln (40 Sorten) der anliegenden Streuobstwiesen. Das sollte schmecken. Man hätte noch viel mehr zuhören und erfahren wollen, aber zwischenzeitlich waren fast drei Stunden vergangen. Und die Heimfahrt stand ja auch noch an. „Vielen Dank Frau Honnef“.

Weitere Informationen des OGV-Rheinbreitbach stehen in Mitteilungsblättern und im Internet - http://www.ogv-rheinbreitbach.de.