DRK-Auslandshilfeteam des Kreisverbandes Ahrweiler

Zum 21. Mal mit Hilfsgütern in die Ukraine

Zum 21. Mal mit Hilfsgütern in die Ukraine

Das Auslandshilfeteam mit seinen Gastgebern vor dem Krankenhaus in Manevychi. privat

Weibern/Luts‘k. Am 7. April 2017 startete das DRK- Auslandshilfeteam des Kreisverbandes Ahrweiler seinen 21. Hilfsgütertransport nach Luts‘k in die Ukraine. Mit 3 Transporteinheiten, beladen mit 3 Schulwandtafeln, 24 Pflegebetten, 5 Nachttischen, 43 Matratzen, Inkontinenzartikeln, 22 Rollatoren 10 Rollstühlen, 9 Toilettenstühlen 9 Fahrrädern 3 Sauerstoff- Beatmungsgeräten, 1 Satz Neubereifung für einen Krankenwagen, ca. 175 Kartons an Bekleidung sowie 22 Kartons Bettwäsche, 36 Schultischen, 72 Schulstühlen, 2 Lehrerpulten und 2 Krankenfahrstühlen sowie einer Heimorgel machte sich das Auslandshilfeteam mit insgesamt 10,5 Tonnen Hilfsgütern auf die große Reise. Es wurden 1 LKW 7,5 t mit Tandem- Anhänger 10 t, und 1 LKW 7,5 t mit PKW- Tandem- Anhänger 2,0 t und LKW 7,5 t eingesetzt. Außerdem fuhr ein MTW als Begleitfahrzeug mit. Es sind DRK-eigene Fahrzeuge. Die Fahrt führte die 10-Köpfige Mannschaft über Görlitz, Breslau, südlich von Lodz, Radom über Lublin an die polnisch- ukrainische Grenze und dann weiter über Kovel nach Luts‘k. Die Grenzformalitäten halten sich mittlerweile in einem erträglichen Zeitrahmen. Die Fahrt bis zur Grenze dauerte 22 Stunden und 30 Minuten, der Aufenthalt auf dem Zollgelände nochmals 5 Stunden. Ab der ukrainischen Grenze wurde das Auslandshilfeteam vom Ukrainischen Roten Kreuz begleitet. Nach einer etwas längeren Begrüßung fuhr der Konvoi weiter nach Luts‘k, der Hauptstadt der Oblast Wolhynien. Nach dem Einchecken im Hotel mussten die Transporteinheiten im örtlichen Zollhof abgestellt werden. Während des Aufenthalts besuchte das Team das Krankenhaus in Manevychi. Im Krankenhaus wurden den Teilnehmern vor allem ehemals gelieferte Pflegebetten und Nachttische gezeigt. Daran anschließend wurde das Dorf Kostyukhnivka, poln. Kostiuchnówka, weiter östlich gelegen, besucht, wo sich ein größerer Soldatenfriedhof mit Gräbern polnischer und ukrainischer Soldaten des 1. Weltkrieges befindet. Damals gehörte der westliche Teil der Ukraine zu Polen. Dort hatte im Juli 1916 ein Weltkriegskampf stattgefunden. Regelmäßig finden hier noch Ausgrabungen mit Hilfe von polnischen und ukrainischen Jugendlichen statt, um sterbliche Überreste zu finden. Des Weiteren wurde eine Sozialstation besucht, die etwa 6.000 Einwohner betreut. Die Sozialstationen werden zurzeit von den Kommunen betrieben, da dem Roten Kreuz die Mittel gestrichen wurden, welche diese in eigener Regie betrieben. Mit dem Besuch einer Getreidemühle, die 2 Mio. Tonnen Getreide verarbeitet und vertreibt sowie einem landwirtschaftlichen Forschungszentrum, das Kartoffelpflanzen züchtet, erhielt das Team auch einen Einblick in das wirtschaftliche Leben der Ukraine. Auch bei diesem Aufenthalt wurde eine Schule besucht. Die Schulmöbel und Tafeln müssten komplett erneuert werden. Die Sporthalle wurde kürzlich renoviert, ist aber mit unseren Schulsporthallen in keiner Weise vergleichbar. Zum Abschluss trugen die Schulkinder folkloristische Gesänge, instrumentale Stücke und Tänze vor. Der anschließende Besuch des dortigen Kindergartens war die Krönung des Tages. Alle Kinder waren folkloristisch gekleidet. Sie trugen in den einzelnen Gruppen Texte und heimische Gesänge vor. Mit mitgebrachten Spielsachen, Kuscheltieren und Süßigkeiten wurden die Kinder belohnt. Im Allgemeinen kommt das kulturelle und historische Leben in der Ukraine bei den Besuchen nie zu kurz. Es wird bei jedem Aufenthalt Folklore in Form von Tanz- und Liedvorträgen dargeboten.

Das Entladen der Güter wird von Zollbeamten überwacht und das Lager, das der Empfänger, in unserem Fall das Ukrainische Rote Kreuz, anmieten muss, wird nochmals verplombt. Erst nach einer gewissen Frist werden die Güter dann endgültig nach und nach freigegeben. Obwohl die Verteilung der Güter nicht vom Team überwacht werden kann, wird dem Team bei späteren Transporten immer wieder Gelegenheit gegeben, bei Besuchen von Einrichtungen die ehemals mitgebrachten Gegenstände zu identifizieren und in Gesprächen der Bedarf an weiteren Gütern ermittelt. Der Aufenthalt vor Ort dauert meist 5 Tage. Das Auslandshilfeteam führt jährlich zwei Transporte nach Luts’k in die Ukraine durch. Ein Transport geht nach Bihac in Bosnien und Herzegowina. Ein weiterer Transport führt nach Fier in Albanien, der gemeinsam mit dem Marienklinikum in Bad Neuenahr- Ahrweiler durchgeführt wird. Für die Koordination aller Transporte zeichnen Werner Borchert, vom DRK- Kreisverband Ahrweiler (Tel. 02641 978015) und Bernd Schricker, Ortsvereinsvorsitzender des DRK Weibern und stellvertr. Vorsitzender des DRK Kreisbands Ahrweiler (Tel. (0 26 55) 25 36) verantwortlich. Die gesammelten Güter werden in einem Lager in Ahrbrück, das die Brohler Wellpappe kostenlos zur Verfügung stellt, zwischengelagert. Aus logistischen Gründen werden die Spender von Bekleidung gebeten, diese in Kartons zu verpacken, damit sie im Lager und beim Transport fachgerecht gestapelt werden können. Etwa 5 Tage vor dem Transport werden die Güter auf DRK- eigene Lkw und Anhänger, im Bedarfsfall auch auf von der Privatwirtschaft zur Verfügung gestellte Lastzüge, verladen. Die Spender der Güter müssen diese nicht zum Lager bringen. Nach vorheriger Absprache werden die Güter beim Spender abgeholt. Der nächste Transport findet im Mai 2017 nach Albanien statt.

Pressemitteilung

DRK-Auslandshilfeteam

Kreisverband Ahrweiler