SPD hofft auf einen Kinderarzt in Mayen

Appell an die Ministerin

Mayen. Zum Ende des Jahres schließt der letzte Kinderarzt in Mayen seine Praxis. Die Verunsicherung bei vielen Eltern ist groß. Die Mayener SPD hat sich nun in einem dringenden Appell an die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler gewandt. Darauf weist der Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Mayen, Dirk Meid, hin. In Abstimmung mit der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden und Mayener Jugend-Dezernentin, Martina Luig-Kaspari, und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Helmut Sondermann habe er die Ministerin um Unterstützung gebeten.

„Wir sind uns natürlich darüber im Klaren, dass die Ministerin nicht direkt eingreifen kann,“ so Dirk Meid in einer Presseerklärung. „Aber je mehr Unterstützung wir bekommen, umso wahrscheinlicher ist ein Erfolg.“ Auch die SPD-Wahlkreisabgeordnete Andrea Nahles sei informiert.

In dem Hilferuf verweist die SPD darauf, dass Mayen nicht nur für die Stadt, sondern auch das Umland Versorgungszentrum sei. Auf der Suche nach einem Kinderarzt müssten Väter und Mütter nun bis nach Koblenz ausweichen. „Das können aber nur die, die auch mobil genug sind. Wer kein Auto hat, dem ist diese Alternative verschlossen,“ so Dirk Meid. Es könne nicht sein, dass man für einen Kinderarzt-Besuch stundenlang mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sei.

Die nach dem Kinderschutzgesetz verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen für alle Kinder bis zum 10. Lebensjahr können neben den Kinderärzten zwar auch von Hausärzten mit Zusatzqualifikation durchgeführt werden. „Die Hausärzte sind aber selbst überlastet,“ weiß Helmut Sondermann aus eigener Erfahrung zu berichten. Sie können den nun entstehenden Bedarf ab Januar gar nicht decken. Das gesamte System komme so in eine bedrohliche Schieflage.

Das Medizinische Versorgungszentrum Mittelrhein sucht angeblich bereits seit Monaten nach einem Kandidaten oder einer Kandidatin für die Praxis. Allerdings ist man bei der SPD der Meinung, dass der Standort Mayen innerhalb des Gemeinschaftsklinikums nicht die nötige Priorität genießt. „Wir wollen in Mayen gerade für Familien attraktiv sein. Da muss die ärztliche Grundversorgung sichergestellt sein. Zur Zeit sind viele Menschen verunsichert,“ beschreibt Dirk Meid die Situation. Man warte nun gespannt, wie sich die Entwicklung fortsetze.

Pressemitteilung SPD Mayen