Ein Sprecher in Mainz hat der Öffentlickeit mitgeteilt, dass das dortige Kultusministerium den Zuschuss für die Landesbühne (Schlosstheater) in diesem und dem Jahr 2018 um jeweils 50.000 Euro kürzen wird. Ist es Zufall, dass ein anderer Sprecher der Landesregierung beinahe gleichzeitig verkündet, dass der Flughafen Hahn, seit Jahren hoch defizitär, allein dieses Jahr mit einer 12 Mal so hohen Summe unterstüzt wird. Da ist einerseits das Schlosstheater (Landesbühne RLP), das bundesweit, bezogen auf die Zahl der verkauften Eintrittskarten, die geringsten Zuschüsse braucht. Seine Aufführungen sind im Jahresdurchschnitt zu 95 Prozent nahezu ausverkauft! Damit führt das Schlosstheater die Tabelle der bestbesuchten deutschen Schauspielhäuser an! Dieses herausragend gute Ergebnis ist vor allem der langjährigen hervorragenden Arbeit seines Intendanten Walter Ullrich und dem Theaterbeirat zu verdanken. Im Theaterrat steht mit an führender Stelle Dr. Peter Barth, Seniorchef der Firma Lohmann und Rauscher in Neuwied. Zurück zum Hahn: Der Flugbetrieb kann offenbar nur mit einer sehr hohen fünfstelligen Zuschusssumme der Landesregierung aufrecht erhalten werden. Nein, die Zahlen darf der Bürger nicht vergleichen: Da stehen sich die Neuwieder Erfolgsgeschichte und ein noch nie erfolgreicher Flugplatz gegenüber. Der krankt vor allem an der unzureichenden Verkehrsinfrastruktur: Keine Bahnanbindung, kein Autobahn-Zugang. Die seit Jahren geleisteten Zuschüsse verlieren sich in den Löchern der Bilanz. Ein Rheinland-Pfälzischer Sisyphus?

Die Neuwieder Bürger und die zahlreichen Besucher des Schlosstheaters erwarten von Oberbürgermeister Nikolaus Roth, dem Stadtvorstand und den Mitgliedern des Stadtrates, dass sie in Mainz nachdrücklich die Rücknahme der Kürzung der Zuschüsse durchsetzen. Auch eine Unterschriftensammlung an mehreren Wochenenden auf dem Luisenplatz wäre sicher hilfreich.

Hans Bachus, Neuwied