Neujahrsempfang mit kulturellem Höhepunkt

Ella Anschein rockte Meckenheims SPD

Ella Anschein rockte Meckenheims SPD

Die Meckenheimer Sozialdemokraten gehen mit viel Optimismus und Rückenwind in das Jahr 2017.StF

Meckenheim. Politische Neujahrsempfänge gehören zum Pflichtprogramm für die Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Vereinen in einer Stadt. Man stellt die eigenen Erfolge heraus, lobt das grundsätzliche Miteinander, pflegt in Wahlkampfzeiten auch den Unterschied und trinkt über Parteigrenzen hinweg ein Glas Sekt miteinander. Insofern weiß der politisch Interessierte Bürger schon im Vorfeld, was ihn erwartet. Sehr selten jedoch gibt es Überraschungen, die es in sich haben. Die Meckenheimer SPD-Fraktionschefin Dr. Brigitte Kuchta sorgte für einen derartigen Höhepunkt. Bereits in der Einladung war ein kleines kulturelles Programm im Poetryslam angekündigt, eine Form des literarischen Wettstreites.

Dominik Haffner, in Meckenheim aufgewachsen, machte den Auftakt und hatte in seinen Vortrag fast alle Gesellschaftsspiele, die man kennt, hineingepackt. Der Vortrag war gut und unterhaltsam. Er kündigte anschließend Ella Anschein an, die mit Preisen derzeit überhäuft wird und einer der Stars der Szene ist. Wie gut sie ist, das ist auch daran ersichtlich, dass sie anlässlich der Verleihung des Landesverdienstordens NRW ein Gedicht mit dem Titel „Eine Liebeserklärung an Nordrhein-Westfalen“ vortragen durfte. Und dieser Text hatte es in sich. In einem rund zehnminütigen Vortrag fasste sie die Vorzüge der Landschaft, der Vielfalt, der Schönheit und der eigenen Herkunft aus dem Rheinland in Worte, wie man sie selten hört.

Es war eine einzigartige Hommage an das Land und die Menschen, die dort leben, eine Ode an das Leben, Worte, die berührten, die Gänsehaut erzeugten. „Und wer mich jetzt noch fragt, warum ich Dich lieb`, den nehm ich mit an den Rhein und zeig ihm den Blick auf das Siebengebirge, wenn die Sonne es küsst.

Und das Wasser fließt leise, bis man versteht.“ Das Publikum spendete frenetischen Applaus. Ein zweites Gedicht gab es dann ebenfalls noch über die Wirkung von Düften und ihre Anziehungskraft. Zuvor hatte SPD- Ortsvereinsvorsitzender Tim Romankiewicz nicht nur zahlreiche Genossen, sondern auch die komplette Verwaltungsspitze mit Bürgermeister Bert Spilles sowie die Vertreter der politischen Parteien im Meckenheimer Rat begrüßen können. In seiner Rede ging er vor allem auf den Kampf aller demokratischen Parteien gegen Hass und Hetze ein und betonte, dass man in Meckenheim gemeinsam unter anderem gegen Neonazis zusammengestanden hat. Das Gemeinsame stand auch im Vortrag von Fraktionschefin Dr. Brigitte Kuchta im Mittelpunkt. Sie betonte, dass an gleicher Stelle im Vorjahr vor allem das Konzept zur Flüchtlingsunterbringung beworben wurde, das der Meckenheimer Rat einstimmig beschlossen hatte. Die SPD-Fraktionschefin wörtlich: „Das Konzept hat sich mittlerweile bewährt, Übergangslösungen waren Übergangslösungen, alle Flüchtlinge sind untergebracht. Die Turnhalle ist wieder frei… Jetzt liegt vor uns die Aufgabe der Integration.“ Der Dank galt dabei vor allem den Meckenheimer Kindergärten und Schulen. In ihrer Rede ging sie aber auch auf den Ausbau der Hauptstraße ein und betonte, dass die Landesregierung dieses Projekt mit sechs Millionen Euro gefördert hat. Ihre Hoffnung ist es, dass demnächst alle Leerstände beseitigt sind und die Menschen in Meckenheim dort flanieren, einkaufen und die Straße entsprechend belebt ist. Erfreulich aus Sicht der SPD ist auch der Umstand, dass sich die Bauarbeiten an der Unterführung am Meckenheimer Bahnhof dem Ende zuneigen. Weniger erfreulich, dass die Rampen so steil sind, dass dort weder Fahrräder noch Rollstühle oder Kinderwagen geschoben werden können. Umso wichtiger sei es, dass die Aufzüge auch nachts gut beleuchtet sind. Das Thema Wohnraum beschäftigt die SPD im laufenden Jahr ebenso wie der in der Vorwoche eingebrachte Haushalt sowie die Schaffung eines flächendeckendem Breitbandnetzes. Bevor man sich anschließend dem Sekt zuwandten erläuterte Landtagskandidat Folke Große-Peters noch landespolitische Themen.