Leserbried zum THema „Römerthermen“

Etwas für Befürworter...

Die Diskussion um das Für und Wider der Restaurierung der Römerthermen ist groß. Alle kommerziellen Aspekte sind von den Gegnern und Befürwortern schon in die Waagschale geworfen worden. Niemand hat bislang einen wichtigen ideellen Aspekt bedacht. Was wird aus der Schwimmkultur unserer Kinder? Noch haben wir ein Schwimmbad, in dem unsere Kinder schwimmen lernen können. Der Schwimmunterricht ist ein Schulfach und Schule ist eine Ländersache. Das Land kann nicht zu sehen, wenn kommunale Bäder aus kommerziellen Gründen geschlossen werden und Schwimmunterricht als Schulfach einfach nicht mehr stattfindet. Schule kostet Geld!

Schwimmunterricht ist verpflichtend für Kinder, dass er stattfinden kann, muss aber auch verpflichtend für das Land sein.

Eine Verbandsgemeinde oder Stadt muss daher auch im Unterhalt, der Erneuerung und beim Schulschwimmunterricht gefördert werden. Was könnte man in den Römerthermen durchführen? Die Römerthermen sollten schon um 6 Uhr geöffnet werden, damit Berufstätige vor der Arbeitsaufnahme im Außenbecken schwimmen gehen können. Ab 8 Uhr sollte das Außenbecken dem Schulunterricht zur Verfügung stehen und für befähigte Lehrkräfte verpflichtend sein. Ab 13 Uhr könnte das Außenbecken allen Schwimmern zur Verfügung stehen. Schulschwimmen sollte aber vorgehen. Ab 17 Uhr kann im Außenbecken Schwimmunterricht für Kleinkinder bis 6 Jahre, Jugendlichen und Erwachsenen angeboten werden. Personell gibt es nach Auskunft der Leitung der Römerthermen Ausbildungskräfte. Nach Auskunft des DRK in der Lehrscheinausbildung befindliche Rettungsschwimmer des DRK Bad Breisig. Letztere dürfen auch als 2. Lehrkraft beim Schwimmunterricht an Schulen teilnehmen.

Dann könnte man das Außenbecken noch überdachen und im Winter auch Schwimmunterricht anbieten. Muss nicht, man könnte aber mal drüber nachdenken. Das alles macht die Erneuerung der Thermen kommerziell nicht günstiger aber sinnvoll im Sinn unserer Kinder und der Nichtschwimmer. Davon abgesehen verringert sich die Ertrinkungsgefahr in fließenden Gewässern, Kiesgruben und Gartenteichen. 2013 ertranken 446 Menschen in Deutschland. Weitere, nicht ganz Ernst gemeinte Vorteile: Niemand muss aus Bad Breisig wegziehen, weil es kein Bad oder keinen Schwimmunterricht mehr gibt. Familien ziehen gerne nach Bad Breisig. Während die Gästekinder schwimmen lernen, können die Eltern shoppen oder lecker essen gehen. Kinder „stören“ nicht mehr in den Thermen, sondern sind willkommen. Wir bieten gesundes Essen in unserem Restaurant an und verkaufen auch Burger und Fritten an die Kids.

Karl-Heinz Bernardy, Bad Breisig