Grafschafter Hauptausschuss gibt grünes Licht

Frankensiedlung in Nierendorf geht in die nächste Phase

Grafschaft.Das Projekt „Frankensiedlung“ des Vereins „Frankensiedlung Nithrindorp“ hat die nächste Hürde auf dem Weg zur Verwirklichung genommen. Einstimmig segnete der Grafschafter Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung einen städtebaulichen Vertrag ab, den die Gemeinde mit dem Verein abschließen soll. Darin wird vor allem geregelt, dass der Verein die Kosten für die Bauleitplanung und die damit verbundenen Erschließungsanlagen vollständig übernimmt. Änderungen des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes sind nämlich notwendig, damit das Vorhaben in der Gemarkung Nierendorf auf der Höhe des Regenrückhaltebeckens überhaupt verwirklicht werden kann. Dafür aber will die Gemeinde kein Geld ausgeben, weshalb der Verein sich letztlich dazu bereit erklärt hatte, das komplette Risiko auf sich zu nehmen. Was nicht nur bei SPD-Ratsmitglied Udo Klein Eindruck machte.

Vorhabenbezogener Bebauungsplan soll aufgestellt werden

Wenn auch der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 7. Dezember, das Vertragswerk bestätigt, was nach aller Erfahrung der Fall sein dürfte, wäre der nächste Schritt die Änderung des Flächennutzungsplanes mit paralleler Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Dafür wiederum ist dann der Abschluss eines Durchführungsvertrages notwendig, der aber erst zum Zeitpunkt des Satzungsbeschlusses unterzeichnet werden soll.

Da sich der Verein darin verpflichten müsse, das Vorhaben innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu verwirklichen, und sich dieses Vorhaben erfahrungsgemäß während der Planaufstellung in Teilaspekten ändern könne, mache es Sinn, den Durchführungsvertrag erst unmittelbar vor dem Satzungsbeschluss zu unterzeichnen, erläuterte Bürgermeister Achim Juchem (CDU).

In dem alsbald beginnenden öffentlichen Verfahren können die Bürger ebenso wie alle Träger öffentlicher Belange und auch die betroffenen Ortsbeiräte ihre Stellungnahmen mit Anregungen, Kritik und Wünschen einbringen, erläuterte Juchem weiter. Er rechnet damit, dass das Verfahren in etwa zwei Jahren abgeschlossen sei.

Der Verein hat sehr viel geleistet

Marcel Werner (CDU) machte in der kurzen Diskussion deutlich, dass er dem Projekt ursprünglich immer sehr kritisch gegenübergestanden habe. „Der Verein hat aber viel geleistet, das Projekt passt sehr gut in das Landschaftsbild und könnte auch für den Tourismus positive Auswirkungen haben. Deshalb muss ich die Frankensiedlung heute befürworten.“ Auch Hubert Münch (SPD) plädierte dafür, die Sache jetzt ruhig, sachlich und fair anzugehen, denn sie habe eine Chance verdient.

Vereinsvorsitzender Mathias Heeb zeigte sich im Anschluss glücklich über die Entwicklung. „Jetzt kommt ganz viel Arbeit auf den Verein und die Planer zu, viele Aspekte müssen beraten und überlegt werden, bevor dann am Ende die Baugenehmigung stehen kann“, erklärte er. Besonders freue ihn, dass die Arbeit des Vereins auf dem Gelände in den Medien so positiv dargestellt worden sei, was letztlich auch zu diesem Entschluss beigetragen habe. „Was der Verein jetzt braucht, ist viel Unterstützung, etwa mit einer Fördermitgliedschaft.“