Bürgerliste „Ich tu´s“ Neuwied

Freigabe der Fußgängerzone wird im Stadtrat diskutiert

Neuwied. Die zeitlich begrenzte Freigabe der Fußgängerzone für Radfahrer ist Thema der nächsten Stadtratssitzung. Die Bürgerliste Ich tu´s hatte über die Etscheidt-Kessler-Fraktion den Vorschlag eingebracht, die Fußgängerzone überwiegend in den Nachtstunden freizugeben. „Wir wollten vor allem Jugendlichen und älteren Menschen damit eine gefahrlosere Kreuzung der Innenstadt ermöglichen und diese in den Abendstunden beleben“ erklärt Dr. Etscheidt, Stadtratsmitglied der Bürgerliste. Anhand einer online-Umfrage konnten sich Bürger zum Thema äußern. Dabei ergab sich mit minimalen 1,4 Prozent Unterschied zwischen Ja- und Neinstimmen eine Patt-Situation. „Das immer wiederkehrende Argument gegen eine Öffnung zu den von uns vorgeschlagenen Zeiten war die Gefährdung von Kindern und älteren Menschen. Allerdings konnte ich die nachts noch nie in der Fußgängerzone beobachten“ kommentiert Dr. Etscheidt die Umfrageergebnisse. „Was die morgendlichen Öffnungszeiten für Radfahrer betrifft, waren wir immer bereit, diese weiter einzuschränken und zum Beispiel bereits um 8 oder 9 Uhr statt um 11 Uhr enden zu lassen.“

Verständlicherweise hatten vor allem ältere Menschen Bedenken angemeldet. Je älter die Bewohner waren, desto mehr Gegenstimmen wurden abgegeben. „Leider haben sich Jugendliche kaum an der Umfrage beteiligt. Nur 2,3 Prozent der abgegebenen Stimmen kamen von Bürgern bis 20 Jahre. Der Jugendbeirat hat sich dagegen einstimmig für die vorgeschlagene Öffnungszeit ausgesprochen, der Seniorenbeirat erwartungsgemäß dagegen. Dafür sind auch die im Aktionsforum organisierten Geschäftsinhaber. Sie sehen in einem Mehr an Radfahrern eine Attraktivierung der Innenstadt und erwähnen auch die positiven Umweltauswirkungen. In diesem Zusammenhang irritiert es, dass ausgerechnet die Grüne Partei gegen eine Förderung des Fahrradverkehrs stimmen wird und damit ihrem umweltfreundlichen Klientel in den Rücken fällt. Genauso überrascht, dass sich die wirtschaftsfreundliche CDU bisher dem Wunsch des Aktionsforums entgegenstellt. „Insgesamt zeigt sich, dass die etablierten Parteien gerne von einer toleranten Stadt sprechen und Neuwied für jüngere Bevölkerungsschichten attraktiv machen möchten, aber was den Fahrradverkehr in der Innenstadt betrifft noch nicht mal den Mut für eine Testphase aufbringen.“ fast Dr. Etscheidt zusammen.

Sollte sich der Stadtrat am Donnerstag gegen ihren Antrag entscheiden, dann hofft die Bürgerliste zumindest, dass ihr Vorschlag ganz zu Beginn der Wahlperiode, zur Minimierung der Gefährdungslage die Höchstgeschwindigkeit auf dem Cityring zu reduzieren, vom Stadtrat umgesetzt wird. Dieser Vorschlag wurde damals von Bürgermeister Kilgen abgelehnt.

Pressemitteilung

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