Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Cochem

Fünf Kandidaten bewerben sich um das Amt

Am 24. September haben die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, über die Zukunft zu entscheiden

26.07.2017 - 10:54

Cochem. Am Tag der Bundestagswahl, 24. September, entscheiden die Cochemer Bürger nicht nur über die politische Zukunft im Großen, sondern auch ganz persönlich für ihr näheres Umfeld, nämlich den Nachfolger von Bürgermeister Helmut Probst. Dieser wird zum 28. Februar 2018 in den Ruhestand gehen, was die Neuwahl für das Amt des Verwaltungschefs der größten Verbandsgemeinde des Kreises Cochem-Zell erfordelich macht. Bisher haben fünf Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen.


Stephanie Balthasar-Schäfer


Die Kandidatin der CDU, Stephanie Balthasar-Schäfer, ist seit über zwanzig Jahren kommunalpolitisch aktiv: Begonnen hat sie ihre politische Arbeit im Gemeinderat Klotten, von 1994 an war sie Mitglied im Verbandsgemeinderat, seit 1999 Beigeordnete in der Verbandsgemeinde Cochem und von 2004-2009 Fraktionsvorsitzende der CDU-Verbandsgemeinderatsfraktion. Seit 2007 ist sie Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag Cochem-Zell. „In dieser Zeit habe ich viele kommunale Projekte und wegweisende Entscheidungen mit umgesetzt, z.B. die freiwillige Fusion der Stadt Cochem mit der Verbandsgemeinde Cochem-Land, Ausbau und Erschließung von Neubaugebieten, Sanierung und Erweiterung der Schulen und Kindergärten, Ausbau der Kinderbetreuung, das Jugentaxi, ZAC-Zukunftsallianz Cochem-Zell, die Breitbandinitiative- schnelles Internet für alle um nur einiges zu nennen.“

Ehrenamtliches Engagement ist für die gebürtige Klottenerin auch sonst kein Fremdwort. Sie ist Mitglied im Vorstand der Landfrauen Cochem-Zell sowie ehrenamtliche Richterin am Oberverwaltungsgericht in Koblenz. Privat liebt sie ihre Familie, das Laufen, Wandern und Ausspannen im eigenen Garten. Mit Ehemann Michael und vier erwachsenen Kindern lebt sie in Dohr und ist als Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) seit 1989 in der Castor-Apotheke in Treis-Karden beschäftigt. „Ich liebe meine Heimat und die Menschen die hier leben, ich bin erfahren, kann zuhören, analysieren, verantwortungsvoll handeln. Ich stehe für eine solide Finanz- und Haushaltspolitik im Kreis und in der Verbandsgemeinde Cochem, niedrige Gebühren und neue Wege im Bereich der Digitalisierung. Zukunftsfähige, lebendige Gemeinden mit mehr finanziellem Spielraum, Entwicklung der Ortskerne, Wohnraum und Eigentum für junge Familien, Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch gute Betreuungskonzepte ermöglichen, Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region durch Förderung der heimischen Wirtschaft, neue Impulse durch die intensivere Nutzung der Digitalisierung (Telemedizin, Home-Office), den Weinbau und die Landwirtschaft stärken und den Tourismus weiterentwickeln, eine effiziente, bürgernahe und moderne Verbandsgemeindeverwaltung , sind für mich wichtige Ziele, um eine zukunftsfähige Verbandsgemeinde zu gestalten. Ein gutes Miteinander und Füreinander von Jung und Alt liegen mir dabei besonders am Herzen“, so Stephanie Balthasar-Schäfer.


Wolfgang Lambertz


Ebenfalls Mitglied der CDU ist Wolfgang Lambertz, amtierender Bürgermeister der Stadt Cochem. Er tritt für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde jedoch nicht in dieser Eigenschaft an, da sich die Christdemokraten auf die Kandidatin Balthasar-Schäfer geeinigt hatten. Dennoch bewirbt er sich als Kenner der Verbandsgemeinde und langjährig tätiger Kommunalpolitiker um dieses Amt. Wolfgang Lambertz sagt dazu: „Mit ganzer Kraft möchte ich mich für die Bürgerinnen und Bürger unserer ganzen Verbandsgemeinde einsetzen und bitte am 24. September um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler, um Bürgermeister unserer Verbandsgemeinde zu werden. Ich bin CDU-Mitglied und trete als freier Kandidat an, geht es doch bei Bürgermeisterwahlen um Personen und nicht in erster Linie um Parteien. Als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde und Stadtbürgermeister bringe ich besten Voraussetzungen für diese wichtige Aufgabe mit, inklusive Kenntnisse und Erfahrung im Kommunal-, Verwaltungs- und Haushaltsrecht. Seit 2012 verantworte ich als Bürgermeister ein jährliches Haushaltsvolumen der Stadt von aktuell ca. 15 Mio. Euro, also etwa nur ein Viertel weniger als das der Verbandsgemeinde und bin für ca. 70 Mitarbeiter verantwortlich. Die Schulden der Stadt konnten unter meiner Leitung deutlich um ein Drittel, also zwei Mio Euro, reduziert werden. Enge Bekanntschaften und Freundschaften verbinden mich mit Ortsbürgermeisterinnen und Ortbürgermeistern. Ich kenne die Bedürfnisse und Wünsche der Gemeinden, habe einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Verwaltung der VG, arbeite bereits jetzt eng mit dieser zusammen und will den wichtigen Bereich des ehrenamtlichen Engagements besonders in unseren Feuerwehren weiter unterstützen. Mit Leidenschaft und neuen Ideen möchte ich mit den Bürgern zusammen unsere wunderschöne Heimat weiter entwickeln und für die Zukunft fit machen.“


Hans Bleck


Für die SPD geht Hans Bleck, Vorsitzender der Fraktion im VG-Rat am 24. September ins Rennen um den Bürgemeisterposten. Der 56-jährige studierte Rechtswissenschaftler ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Cochemer Stadtrat. Diesem Gremium gehört er seit 20 Jahren an. Er arbeitet in verschiedenen Ausschüssen mit und ist Vorsitzender des städtischen Rechnungsprüfungsausschusses sowie Mitglied im Rat für Tourismus. Als Mitglied der Lenkungsgruppe bei den Verhandlungen über die Fusion der Stadt Cochem mit der Verbandsgemeinde Cochem-Land hatte er Einblick in diese Verhandlungen. Ebenso agiert er in verschiedenen Ausschüssen der Verbandsgemeinde Cochem und war zwei Jahre deren Beigeordneter. Auch die Liste seiner privaten ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang: 20 Jahre Vorsitzender des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt Cochem, 20 Jahre Vorsitzender des Betreuungsvereins der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Cochem-Zell. und zehn Jahre Mitglied des Fördervereins Moselbad Cochem. Als jetzt 1. Vorsitzender setzt er sich mit großem Engagement für den Erhalt der Sauna im Moselbad ein. Er ist langjähriges Mitglied der Cochemer Bürgerwehr, der CKG, des Turnvereins Cochem und Förderer des Fußballsports in Cochem, Dohr und Faid. Der 56 Jährige ist verheiratet mit Monika von Landenberg. Zur Patchworkfamilie gehören vier Kinder. Sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Trier hat er mit Schwerpunkt Steuerrecht und Nebenstudium Volkswirtschaftslehre. absolviert. Seit 27 Jahren ist er freiberuflich als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei tätig.


Peter Michels


Ein weiterer Wahlbewerber um das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Cochem ist Peter Michels. Viele werden ihn noch kennen als ehemaligen Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde Treis-Karden. Nach der Fusion wurde diese Verbandsgemeinde aufgelöst, und Peter Michels arbeitete als Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde Cochem. Seit Oktober 2016 ist er Citymanager der Stadt Mayen.

Einer politischen Partei gehört Peter Michels nicht an, er geht als freier Kandidat ins Rennen. Dabei wirft er seine langjährige Erfahrung in den verchiedenen Verwaltungen in die Waagschale.

Privat ist er verheiratet, als besonders wichtige Freizeitaktivitäten bezeichnet er selbst die Bestelltung zum Kommunionhelfer in der Katholischen Kirche im Bistum Trier sowie seine Tätigkeit als Lektor.

Der gelernte Redakteur und Industriekaufmann verfügt über die allgemeine Hochschulreife und möchte nun Chef der Verbandsgemeinde COchem werden.


Daniel Schawo


Daniel Schawo bietet seiner Meinung nach den Vorzug, dass er völlig frei und unvoreingenommen an das Amt herantreten kann und wie in seiner Position als Unternehmer, Lösungen mit den Räten und den Fachbereichen bewirken möchte. Auf die Frage, wie er für diese Aufgabe gerüstet sei, antwortet Schawo selbstbewusst: „Keiner kann alle Gebiete mit absolutem Wissen abdecken, es gilt vielmehr mit den Spezialisten in den Fachbereichen ergebnisorientiert zusammenzuarbeiten“, das wird seiner Meinung der Schlüssel zum Erfolg sein.

Was wird passieren, wenn der 3-fache Familienvater und studierte Betriebswirt die Behörde im kommenden Jahr als Bürgermeister führen würde? Das ist die Frage, die sich wahrscheinlich viele Wählerinnen und Wähler stellen, bevor sie am 24. September ihr Kreuz auf dem Wahlzettel abgeben werden. Schawo, der seine berufliche Laufbahn als KFZ-Mechaniker-Lehrling im Heimatort begann, verbrachte über 22 Jahre in der Automobilbranche und -industrie. Die letzten zwölf Jahre als Führungskraft.

Ganz wichtig ist ihm das Zusammenwachsen der Gemeinden innerhalb der Verbandsgemeinde. Bei seinen zahlreichen Besuchen in den einzelnen Orten wurde ihm bewusst, dass jede Kommune ihre eigenen Herausforderungen zu bewältigen hat und hier Resultate ausgearbeitet werden müssen.

Aus der Sicht des Kandidaten Schawo werden in Zukunft folgende Themenstellungen besondere Aufmerksamkeit erlangen: „Die Ortskerne müssen eine Wiederbelebung als Gemeinschaftsmittelpunkt erfahren und dürfen nicht weiter aussterben. Wohnraum für

junge Familien und altersgerechte Wohnchancen für Senioren sind zu realisieren. Die Alleinstellungsmerkmale der Gemeinden nützen dem Tourismus, denn der ist ein zentrales Thema unserer Heimat. Stärkere Vernetzung im Geschäftsleben und in der Wirtschaft sind Aufgaben der Zukunft.“ Darüber hinaus sind Schawo eine Einbindung der jungen Erwachsenen in gesellschaftliche Interaktionen höchst wichtig. Diese Erfahrung hat er selbst in zahlreichen Vereinen und im Ehrenamt kennengelernt: „Das gute Gefühl, vereint mehr zu erreichen, bindet! Denn wer die jungen Menschen in der Region hält, der wird immer innovative Impulse besitzen.“


Wahl am 24. September


Jetzt darf man gespannt sein, wer letztlich die Mehrheit der Wählerstimmen auf sich vereinen kann. Dem Gewinner winken neben einem verantwortungsvollen Amt und einer angemessenen Vergütung eine spannende Aufgabe in der Region.-he-

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service