Neuer Ortsbeirat Leimersdorf tagte erstmals

Geplante Querspange soll gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen

Leimersdorf. Gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe möchte der neugewählte Ortsbeirat von Leimersdorf schlagen. Schon in seiner ersten „richtigen“ Sitzung standen zwei Themen mit weitreichenden Folgen auf der Tagesordnung. Zunächst ging es um die Frage, wie die Engstelle zwischen ehemaliger Kneipe und Kapelle in Oeverich entschärft werden könnte. Immer wieder würde die Schutzpoller umgefahren, die die Fußgänger auf dem Gehweg vor Kraftfahrzeugen schützen sollen, erklärte Ortsvorsteher Christoph Weber (CDU). „Am besten würde man elastische Pfosten dort einsetzen“, bemerkte Rainer Horres.

Schwerlastverkehr

aus dem Ort holen

Insbesondere wenn es einen Stau auf der Autobahn A 61 gebe, schlängele sich auch der überregionale Schwerverkehr mitunter durch das Dorf. Immer wieder blieben längere Lastwagen dort einfach stecken, was zu Verkehrschaos führe und dazu, dass ortskundige Autofahrer Umwege durch eigentlich gesperrte Spielstraßen nähmen, um die Engstelle zu umfahren. Dagegen müsse etwas getan werden. Kurzfristig könne er sich die Sperrung der Ortsdurchfahrt für Fahrzeuge über 12 Meter Länge vorstellen, so Weber. Denn die Länge sei das Problem in der Engstelle, nicht etwa das Gewicht der Laster. Allerdings müsse die Durchfahrt für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anlieger möglich bleiben. „Und damit wird die Sache wieder schwierig, dann ‚Anlieger frei‘ ist weit gefasst und öffnet Tür und Tor.“ Deshalb gebe es langfristig nur eine sinnvolle Lösung: Eine Quertangente von der L 80, die nach Fritzdorf führt, zur L 79, die nach Beller führt, oberhalb des Baugebietes „Am Falltor“.

Hochwasserschutz-

maßnahmen integrieren

Damit könne man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn in dem Bereich seien ohnehin Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen des derzeit in Arbeit befindlichen Hochwasserschutzkonzeptes geplant.

Ähnlich wie bei dem Brückenbauwerk zwischen Leimersdorf und Birresdorf könne man vielleicht auch dort Straßenbau mit Hochwasserschutz und Lärmschutz zu einem harmonischen Dreiklang verbinden. Allerdings müsse man damit rechnen, dass dies nicht von heute auf morgen passiere, sondern eher ein „Generationenprojekt“ sei.

So stimmte der Ortsbeirat einstimmig für einen zweiteiligen Beschluss. Zunächst soll die Gemeinde den Landesbetrieb Mobilität dazu bewegen, die Ortdurchfahrt für den überörtlichen Schwerlastverkehr von über 12 Metern Länge zu sperren und diese Sperrung auch weiträumig anzukündigen. Langfristig solle aber versucht werden, mit einer Querspange die Engstelle zu umgehen und dabei Maßnahmen des Hochwasserschutzes und des Lärmschutzes zu integrieren.

Kleines Baugebiet ausweisen

Dazu passte auch das nächste Thema, denn auch der Ortsbeirat Leimersdorf sollte ein kleines Baugebiet für den internen Bedarf identifizieren, wie es die anderen Grafschafter Dörfer bereits gemacht hatten. Der vorherige Ortsbeirat hatte dieses Thema nicht mehr bearbeiten können. Die Gemeindeverwaltung hatte dafür zwar zwei Vorschläge gemacht, die aber nicht auf die Zustimmung des Ortsbeirates trafen. Weder „In den Rempen“ noch „Auf dem Läger“ sah man einen Mehrwert für den Ort. Dafür brachten Weber und sein Stellvertreter Günter Armbruster (CDU) das Gelände neben dem bereits vorhandenen Baugebiet „Am Falltor“ nach Westen in Richtung Beller ins Gespräch. Zumal dafür die angedachte Querspange möglicherweise als Erschließungsstraße dienen könnte. Außerdem könne dort auch das geplante neue Feuerwehrgerätehaus errichtet werden, denn das jetzige sei ausweislich des Brandschutzbedarfsplanes sowohl zu klein wie auch zu unpraktisch.

Die Nachfrage war umstritten

Sieben Ortsbeiratsmitglieder stimmten zu, das Baugebiet „Am Falltor 2“ bei der Gemeinde ins Gespräch zu bringen, nur Norbert Illigens (SPD) lehnte es ab. Er plädierte dafür, zuerst die Baulücken in Leimersdorf, Oeverich und Niederich zu schließen, bevor man ein neues Baugebiet ausweise. Zumal Gemeinderatsmitglied Constance Kunkel bezweifelte, dass es überhaupt einen Bedarf nach neuem Bauland gebe und die Interessenten an die Baugebiete in den Nachbarkommunen verweisen wollte. Was wiederum nicht nur bei Weber und Armbruster auf Unverständnis stieß, konnte die doch aus eigener Anschauung von „enormer Nachfrage“ von einheimischen jungen Familien berichten, die in ihrem Heimatort bleiben wollten und händeringend einen Bauplatz suchten.