Andernach investiert weiter in sozialen Wohnungsbau

In Namedy entstehtein Mehrfamilienhaus

In Namedy entsteht
ein Mehrfamilienhaus

Auf der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche in der Namedyer Schlossstraße soll ein Mehrfamilienhaus mit mindestens acht Wohnungen entstehen. -UBU-

Andernach. Nach dem sich im Bau befindlichen städtischen Mehrfamilienhauses an der Stifterstraße wird ein weiteres städtisches Mehrfamilienhaus in Namedy entstehen. Das hat sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Aufgrund der Schulrichtlinien des Landes Rheinland-Pfalz kämpft der Stadtteil derzeit um den Erhalt seiner Grundschule. In dem im September verabschiedetem Konzept zum Erhalt der Grundschule wird die Bebauung der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche sowohl mit einem Haus der Begegnung als auch mit einem Mehrfamilienhaus angeregt. „Das Haus hat für uns eine große Bedeutung“, betont Hartmut Dressel, Ortsvorsteher und FWG-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. „Wir brauchen Familien mit Kindern, die unseren Kindergarten und später auch die Grundschule besuchen.“ „Wegen dem Erhalt der Grundschule haben wir uns auch für den Standort Namedy entschieden“, so Günter Montermann (CDU).

Dass sich junge Familien, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind in Namedy ansiedeln und in den kommenden Jahren für steigende Anmeldezahlen an der Grundschule sorgen, sei auch die Intention der Verantwortlichen. „Bezahlbarer Wohnraum für junge Familien mit unterem und mittlerem Einkommen ist eine sinnvolle soziale Investition“, betont SPD-Fraktionsvorsitzender Marc Ruland, der die Verwaltung jetzt schon darauf hinwies, bei der Vergabe gezielt junge Familien mit Kindern zu berücksichtigen. Jürgen Schartmann, Vertreter der Linken im Andernacher Stadtrat begrüßte, dass die Stadt endlich etwas für den sozialen Wohnungsbau unternehme.

Neben dem ersten städtischen Mehrfamilienhaus, das derzeit in der Stifterstraße in unmittelbarere Nähe des Hallenbades entsteht, war als zweiter Standort zunächst ein Grundstück in der Erfurter Straße in der Kernstadt vorgesehen, der nun zugunsten von Namedy verworfen wurde.

Neubau muss sich in den Bereich der Denkmalzone einfügen

Das Mehrfamilienhaus mit mindestens acht Wohnungen soll in der Namedyer Schlossstraße, gegenüber der Kirche auf der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche entstehen, die wegen der veränderten Bestattungskultur nicht mehr für die ursprüngliche Nutzung benötigt wird. Das Grundstück, das in Sichtweite von Burg Namedy liegt, ist laut Christoph Henrichsen, Fraktionsvorsitzender der Grünen, einer der besten Bauplätze in Namedy. Es müsse zwingend darauf geachtet werden, dass sich die Neubebauung harmonisch in den Bereich der Denkmalzone einfüge“, mahnt Henrichsen. Er forderte den Stadtrat auf, nicht die erstbeste Lösung zu bevorzugen, sondern zunächst verschiedene Architekturbüros in Form eines Ideen-Wettbewerbs um die Abgabe eines Gestaltungs-Entwurfs zu bitten. Die Idee eines Architektenwettbewerbs fand auch Anklang bei der CDU-Fraktion. „Wir unterstützen den Antrag der Grünen“, betont Gerhard Masberg, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat. Im Zuge der Planungen ist zudem eine komplette Umgestaltung des Kirchenumfelds vorgesehen. So soll der an die Kirche angrenzende Erweiterungsbau abgerissen werden. An dieser Stelle soll ein Haus der Begegnung für den Stadtteil entstehen. Im Haushalt 2017 waren bereits 1 Million Euro zur Finanzierung des zweiten städtischen Mehrfamilienhauses eingestellt. Zur Ausfinanzierung des Bauvorhabens ist noch eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 600.000 Euro im Haushalt 2019 erforderlich.

Über diese beiden Bauprojekte hinaus bestünde auch weiterhin Bedarf an bezahlbaren Wohnraum, begründeten mehrere Stadtratsmitglieder den Wunsch, dass die Stadt sich auch weiterhin im städtischen Wohnungsbau engagiere. „Diese Projekte sollen ein Startpunkt und kein Endpunkt im sozialen Wohnungsbau sein“, betont FWG-Vorsitzender Hartmut Dressel.