Oberbürgermeisterwahl in Neuwied: Stichwahl zwischen Jan Einig und Michael Mang am 15. Oktober

Jan Einig gewinnt die erste Runde der OB Wahl

Michael Mang bewahrt sich die Chance für die Stichwahl

25.09.2017 - 12:48

Neuwied. Jan Einig (CDU) ist der Wahlgewinner vom Sonntag. Oberbürgermeister ist er damit aber noch nicht. Der steht erst nach der Stichwahl am 15. Oktober fest. Zwar legte Jan Einig mit 38,65 Prozent ein gutes Ergebnis vor. Vorgänger Martin Hahn brachte es vor zwei Jahren im ersten Wahlgang auf 31,73 Prozent gegen den Amtsinhaber. Für die notwendige absolute Mehrheit reichte es für Jan Einig auf Anhieb nicht. Angesichts von vier Kandidaten hatte das im Vorfeld auch keiner erwartet. Der Bürgermeister äußerte sich zufrieden: „Für das erste Mal ist das ein tolles Ergebnis. Ich bedanke mich bei den Wählern für das Vertrauen und meiner Partei und Familie für die Unterstützung“. Positiv überrascht zeigte sich der Christdemokrat vom Ergebnis in der Fläche. Manche SPD Hochburg sei erobert worden. Jan Einigs Gegner in der Stichwahl heißt Michael Mang (SPD). Der will in den nächsten Tagen erst einmal das Ergebnis in aller Ruhe analysieren und sieht sich mit 32,27 Prozent immerhin in schlagweite von Jan Einig. Michael Mang vermutet im Bundestagsergebnis auch Gegenwind für ihn. Potential sieht er in den Wählern von Ulrich Adams, der Stimmen in SPD Hochburgen gefischt hätte. „Wir werden in den nächsten Wochen alle Kräfte mobilisieren“, kündigt Michael Mang an. Er möchte vor allem mit Haustürbesuchen von sich überzeugen. Mit großem Abstand nichts mit dem Ausgang der Wahl zu tun hatten Ulrich Adams (parteilos) und Paul Peter Baum (FDP). Ulrich Adams kam über 22,5 Prozent nicht hinaus, Paul Peter Baum landete bei 5,57 Prozent. Ein besonders gutes Ergebnis fuhr Ulrich Adams in seinem Heimatstadtteil Irlich ein. Trotzdem hatte Jan Einig auch hier die Nase vorn. Die geringste Unterstützung erfuhr Ulrich Adams in Heimbach-Weis und Engers. „Mein Ziel war ein Ergebnis größer 20 Prozent“, meinte er und zeigte sich keinesfalls enttäuscht. Immerhin kam das Ergebnis aus dem Stand zustande. Der Parteilose sieht in der gleichzeitig stattgefundenen Bundestagswahl keine Bevorteilung. Eher hätten die Kandidaten der großen Parteien davon profitiert.


Unterstützt Adams Mang?


Die Frage ist natürlich nun, wen Ulrich Adams bei der Stichwahl unterstützt und aus welchem Lager seine Wähler/innen größtenteils kamen. Zwar trat er als parteiloser Kandidat an, ist aber langjähriges SPD Mitglied. „Ich habe in allen Bereichen geräubert. Daher werde ich jetzt auch keine Wahlempfehlung abgeben“, kündigte Ulrich Adams gegenüber BLICK aktuell an. Mit knapp sechs Prozent weit abgeschlagen landete Paul Peter Baum auf dem vierten Platz. Der Liberale, der als einziger bereits vor zwei Jahren antrat, vermochte nicht sein Ergebnis aus 2015 (11,5 Prozent) zu wiederholen. Seinerzeit war Paul Peter Baum als Parteiloser angetreten und war die Alternative zu den Kandidaten der etablierten Parteien CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen. „Die Stimmen der parteiunabhängigen Wähler haben sich stärker auf Uli Adams konzentriert. Dazu gratuliere ich ihm. Hoffentlich bleiben einige meiner vielen Ideen haften, die ich gerade in BLICK aktuell so vorbildlich veröffentlichen durfte. Außerdem bleibe ich ja nach wie vor für meine Heimat Neuwied aktiv“, kommentierte Paul Peter Baum sein Abschneiden.


Bund sorgte für Rückenwind


Rückenwind bekamen Michael Mang aber vor allem Jan Einig vom Trend der Bundestagswahlen. Wie auch seine Parteifreunde, Achim Hallerbach und Erwin Rüddel, die die Wahlen zum Landrat bzw. die Direktwahl in den Bundestag gewannen. (Wir berichten gesondert.) Das geschlossene Auftreten des Trios, personell unterstützt von Partei und Fraktion, bei unendlich vielen Auftritten, hat sicher den ein oder anderen Wähler beeindruckt. Da konnten die Sozialdemokraten nicht mithalten. Michael Mang hält dies aber nicht für ein bedeutendes Kriterium. Allein oder in kleiner Formation unterwegs, könne man viel intensiver mit den Menschen in Kontakt kommen. Wollen die Genossen die Stichwahl gewinnen und das rote Rathaus nach Jahrzehnten nicht verlieren, müssen sie in den nächsten drei Wochen ordentlich nachlegen, um den Rückstand aufzuholen.  Ulrich Adams Abschneiden ist angesichts fehlender Parteistrukturen umso beachtlicher. Anders als Paul Peter Baum vor zwei Jahren, sprach er nicht nur Protestwähler gegen die etablierten Parteien an, sondern konnte sich über zahlreiche Wähler aus deren Lager freuen. Viele hatten Sympathien für die Idee eines parteilosen Oberbürgermeisters mit CDU und SPD Vertretern im Stadtvorstand.


Hohe Wahlbeteiligung


Eins ist jedenfalls sicher. Der neue Oberbürgermeister wird eine außergewöhnlich hohe Legitimation haben. Im ersten Wahlgang beteiligten sich 33.819 Bürger (68,52 Prozent) an der Wahl. Mit 32.859 gültigen Stimmen ist die hohe Anzahl von ungültigen Stimmen aber auffällig. Zum Vergleich: 2015 lag die Wahlbeteiligung bei 37 Prozent und 2008 bei nur 34 Prozent. Der Grund für die hohe Wahlbeteiligung dieses Mal liegt in der gleichzeitigen Bundestagswahl.

FF

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