Rotmilan im Windpark Westerburg

Kein erhöhtes Risiko

Westerwaldkreis. Der BUND-Kreisgruppe Westerwald liegt zwischenzeitlich das Naturschutzfachliche Gutachten zum Rotmilanmonitoring im Windpark „Roter Kopf“ in der Gemarkung Westerburg vor. Der BUND Westerwald möchte daher zum erschienenen Artikel „Rotmilan ist laut Gutachten in Gefahr“ wie folgt Stellung beziehen: Aus dem uns vorliegenden Gutachten, das im Auftrag der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises erstellt worden ist, geht eindeutig hervor, dass für den Rotmilan „kein signifikant erhöhte Tötungsrisiko“ besteht. Zu diesem Schluss kommt der Gutachter unter anderem aufgrund dessen, dass nur rund 5,5% der Flugbewegungen innerhalb eines Gefahrenbereichs der 250 Meter-Zone des Windparks liegen. Demzufolge wurden 94,5% der Flugbewegungen außerhalb dieses Gefahrenbereichs festgestellt. Nur für einen Anlagenstandort wird aufgrund einer erhöhten Aktivitätsdichte in diesem Bereich ein erhöhtes Konfliktpotential gesehen, dass aber durch geeignete Vorsorgemaßnahmen auf ein Minimum reduziert werden soll.

Wir möchten ferner zu bedenken geben, dass Windenergieanlagen durch ihre schadstoffarme Stromproduktion dazu beitragen, die globalen Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken. Insofern stellen Windenergieanlagen aktiven Naturschutz dar.

Es steht außer Frage, dass das Schlagrisiko so gering als möglich gehalten werden muss. Wir möchten an dieser Stelle aber nochmal darauf hinweisen, dass der Großteil der Vögel hierzulande an Fensterscheiben (18 Mio. pro Jahr), durch Schienenverkehr (16 Mio. pro Jahr) oder durch Katzen ums Leben kommt (10 Mio. pro Jahr) gemäß aktuellen Zahlen des BUND. Mehr als 28.000 Windenergieanlagen tragen zum Vogelsterben mit etwa 200.000 Schlagopfern pro Jahr bei. Experten zufolge sind die Schlagopferzahlen aus dem Bereich Straßenverkehr nicht zu beziffern bzw. nur schwer abzuschätzen.

Pressemitteilung der

BUND Kreisgruppe Westerwald