Manfred Gniffke, ein Koblenzer Urgestein und Original, zu Gast bei „60 Minuten Dialog“

Lärm in der Altstadtund schrumpfende Vereine

Lärm in der Altstadt
und schrumpfende Vereine

Manfred Gniffke (hintere Reihe, 2. v.r.) war zu Gast bei „60 Minuten“.privat

Koblenz. Für die Juni-Ausgabe der Veranstaltungsreihe „60 Minuten – SPD im Dialog“ begrüßten Detlev Pilger, Bundestagsabgeordneter, und der Koblenzer Oberbürgermeisterkandidat David Langner ein Koblenzer Urgestein im Restaurant Dormonts: Manfred Gniffke.

Vielen Koblenzerinnen und Koblenzern, aber auch Gästen und Touristen ist er nicht nur als Stadtführer bekannt, sondern auch als Karnevalist durch und durch.

Stadtführer ist

ein echtes Wahrzeichen

Die Entscheidung, für die Koblenz-Touristik offizieller Stadtführer zu werden, war ihm nicht leicht gefallen. Jetzt ist er aber als ein „Kenner“ der großen und kleinen Geschichten der Stadt ein echtes Wahrzeichen neben Festung, Seilbahn, Deutschem Eck und Schängelbrunnen, wie Detlev Pilger augenzwinkernd in der Vorstellung sagte. Im Karneval ist Gniffke vor allem durch seine mundartsprachlichen Vorträge bekannt, bei denen er gekonnt die Finger in die Wunden des Alltagsgeschehens legt. Gleichzeitig mahnt er aber, dass „Karneval mehr ist, als nur die fünfte Jahreszeit. Die Vereine leisten eine hervorragende Jugendarbeit und einen ganz wesentlichen Beitrag zur Pflege des Brauchtums und Kulturgutes – und das ganzjährig.“

Vereine sollten

verstärkt zusammenarbeiten

Auf der anderen Seite beobachtet er, dass die Vereine auch mit schrumpfenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hätten. Und das, obwohl genug Schängelchen bereitstünden, denn Koblenz wächst entgegen allen Prognosen und zählt aktuell 113.762 Einwohner. Daher könnte eine Überlegung sein, dass die Vereine verstärkt dazu übergehen, gemeinsam Veranstaltungen durchzuführen und zusammenzuarbeiten. Detlev Pilger lenkte die Diskussion dann auf ein in letzter Zeit verstärkt in der Presse diskutiertes Thema: Lärmbelästigung in der Altstadt. Für Gniffke kein tatsächliches Problem, denn: „Ruhig war es noch nie in der Altstadt“, sagt er, der selbst am Münzplatz wohnt. Allerdings wünscht sich das Koblenzer Original eine höhere Verantwortung der Gastronomen, den Unrat der durchzechten Nächte vor ihren Türen zu entsorgen, und auch eine sichtbare verstärkte Präsenz von Ordnungsamt und Polizei.

Positive Impulse

für die Stadt gewünscht

David Langner will abschließend wissen, was er von der Idee der „Kulturhauptstadt Koblenz 2025“ hält. Für Gniffke keine Frage: „Das ist für Koblenz eine großartige Chance. Hier kann viel angestoßen werden – auch schon im Vorfeld der Bewerbung. Diese Impulse können positiv auf die weitere Entwicklung der Stadt wirken“, so Gniffke, der sich positive Impulse für Koblenz auch an anderer Stelle wünscht. Denn der Stillstand beim Neubau des Stadtbades ist für ihn einfach ein Unding. Hier bräuchte es eine gute Hand und viel Geschick, um die Verwaltung in die richtigen Bahnen zu lenken, damit das Hallenbad endlich realisiert werden könne. Dem hatte auch David Langner nichts mehr hinzuzufügen.SPD_

Pressemitteilung