CDU im Rhein-Lahn-Kreis im Dialog

Notärztliche Versorgung

Notärztliche Versorgung

Diskussion in Nassau (v. l.): leitender Notarzt Martin von Bergh, CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Paul Schoor, CDU-Fraktionsvorsitzender Matthias Lammert (MdL), stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion Günter Groß und der leitende Notarzt Dr. Hans Jäger. Foto: privat

03.01.2017 - 08:57

Nassau. Eine lebendige Gesellschaft lebt vom regen Austausch miteinander. Aus diesem Grund hat die CDU-Kreistagsfraktion 2014 „CDU im Dialog“ ins Leben gerufen, um auch außerhalb von Wahlkampfzeiten mit Bürgern und Vertretern verschiedener Institutionen ins Gespräch zu kommen. Vorsitzender Matthias Lammert (MdL) und die beiden Stellvertreter Günter Groß und Udo Rau luden diesmal nach Nassau ein.

CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzender Matthias Lammert hieß die Gäste willkommen und freute sich, mit Dr. med. Martin von Bergh einen neuen leitenden Notarzt im Rhein-Lahn-Kreis als Referenten begrüßen zu können. Ebenfalls dabei war Dr. Hans Jäger, Sprecher der Leitenden Notärzte.


Rettungsdienst ist öffentliche Aufgabe


Von Bergh, studierter Betriebswirt und Arzt, erläuterte zu Beginn, wie der Rettungsdienst in Deutschland geregelt ist und wer gesetzlich zuständig ist. So handelt es sich beim Rettungsdienst um eine öffentliche Aufgabe der Daseinsvorsorge, die in der Gesetzkompetenz der jeweiligen Bundesländer liegt. So habe jeder Bürger einen Anspruch auf flächendeckende, hilfsorientierte qualifizierte Hilfe rund um die Uhr an jedem denkbaren Ort. Dr. Martin von Bergh ging auf die geschichtliche Entwicklung ein und brachte Praxisbeispiele aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit: mit positivem Ausgang aber auch Beispiele, die zeigen, dass das System verbessert werden muss.


Finanzierung sollte neu geregelt werden


Bereits seit Anfang des Jahrtausends steht fest, dass ein ärztlicher Fachkräftemangel bevorsteht, der mehrere Gründe hat: So ist eine zeitliche Überlastung der Ärzte festzustellen, eine nicht angemessene zu geringe Bezahlung (in Norwegen zum Beispiel können Ärzte das Vierfache verdienen) sowie ständig steigende nichtärztliche zu erledigende Aufgaben. Hinzu kommen Veränderungen des Einsatzspektrums aufgrund der demografischen Entwicklung. Der leitende Notarzt von Berg plädierte dafür, die Notfallmedizin seitens der Politik zu stärken, Einsatzindikationen für Notärzte zu verschärfen und Zuständigkeiten auf nichtmedizinisches Personal zu verlagern. Dr. Hans Jäger ergänzte die Ausführungen seines Kollegen und erläuterte das System „Nassau“, das seit 1989 funktioniert. Gleichzeitig kritisierte aber auch er das bestehende Rettungsdienstgesetz, das aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre überarbeitet werden müsse: vor allem aber seien Finanzierungsfragen neu zu überdenken.

Beide Notärzte berichteten dann noch von dem vor einigen Wochen in Diez passierten Hausbrand, bei dem eine Bewohnerin aus dem Fenster sprang. Da dies tagsüber passierte, ist die Klinik für den Notdienst zuständig. Dort aber waren keine Notärzte, sodass wertvolle Zeit verstrich. Bei anderer gesetzlicher Regelung könnten die Notdienste tagsüber anderweitig besetzt werden, was aber nicht im Interesse des Krankenhausbetreibers liege, da dieser dann Planstellen streichen müsse.

In einer regen Diskussion forderten die Besucher dazu auf, die Notarztversorgung auch politisch anzugehen und gesetzlich anzupassen, damit nicht in ein paar Jahren weitere Versorgungsengpässe in Notsituationen entstehen. Hier sei die rheinland-pfälzische Landesregierung aufgerufen, für Abhilfe zu sorgen.

Udo Rau dankte in seinem Schlusswort für die interessanten und detaillierten Informationen aus erster Hand. Die nächste „CDU im Dialog“ Veranstaltung findet am 24. Januar in Katzenelnbogen statt. Pressemitteilung des

CDU-Kreisverbands Rhein-Lahn

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