Ende des Jahres gibt es eine Machbarkeitsstudie für die Buga zwischen Koblenz und Rüdesheim
Seilbahnbetrieb auch 2031 möglich
Stadtrat wurde unterrichtet – Ausschreibung der Oberbürgermeisterstelle beschlossen
Koblenz. Nur noch ein gutes Jahr ist der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig im Amt, denn er geht mit dann 66 Jahren am 30. April 2018 in den Ruhestand. Am 1. Mai 2010 wurde Hofmann-Göttig für acht Jahre zum Oberbürgermeister von Koblenz gewählt.
Der Abschied des Amtsinhabers war für den Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung der Grund, eine öffentliche Ausschreibung der Oberbürgermeisterstelle zu beschließen. Denn zusammen mit der Bundestagswahl am 24. September sollen die Koblenzer den neuen Mann oder die Frau an der Spitze bestimmen. Der Stadtrat beschloss auch diesen Wahltermin, dem jedoch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion zustimmen muss, was aber als Formsache gilt.
Während Beschlüsse zu den Bebauungsplänen Güterbahnhof Lützel, obere Bergstraße und Lehmkaul ohne größere Diskussionen über die Stadtratsbühne gingen, gab es bei der Entwicklung des Güterverkehrszentrums (GVZ) A 61/L 52 Informationsbedarf. Die Fraktion der Grünen bemängelte zu schnelles Handeln, keinen Ersatz für landwirtschaftliche Flächen und dass die Steigerung der Gewerbesteuer nicht nachgewiesen sei: „Man hätte prüfen müssen, ob das Gebiet wirklich als Gewerbegebiet ausgewiesen werden muss.“
Sechs Stimmen gegen GVZ-Erweiterung
Oberbürgermeister Hofmann-Göttig konterte: „Den ausgeglichenen Haushalt verdanken wir der Gewerbesteuer, denn Koblenz ist ein interessanter Wirtschaftsstandort. Daher müssen wir sachgerecht, vernünftig und zügig entscheiden, damit ein Investor uns den Vorzug gibt. Wenn wir aus Ängstlichkeit Verfahren verzögern, erschweren wir die Ansiedlung, das wäre ein Fehler. Der Rat hat bei der GVZ-Erweiterung eine Reihe Auflagen beschlossen, die von der Verwaltung umgesetzt werden. So liegt das Gebiet nicht unmittelbar vor der Wohnbebauung von Rübenach, denn das Abstandsgebot, das der Rat beschlossen hat, gilt.“
Dem stimmte auch die CDU-Fraktion zu: „Die Verwaltung hat sich genau an die Vorgaben gehalten und auch die Verkehrssicherheit umgesetzt.“ Und die SPD-Fraktion fügte hinzu: „Es wird mit viel Sensibilität herangegangen, es geht nicht nur um Gewerbesteuer, sondern auch um Arbeitsplätze für weniger Qualifizierte. Man soll an die Menschen denken, die einen weniger qualifizierten Arbeitsplatz brauchen.“
Der Oberbürgermeister erläuterte, dass es zwar um eine abstrakte Planung, aber um konkrete Interessenten gehe. Und der Wirtschaftsförderer fügte hinzu, dass es eine Nachfrage von 500.000 Quadratmetern Gewerbefläche gebe, die Koblenz aber nicht hat. So wurde das Vorverfahren für die Entwicklungsmaßnahme zur Erweiterung des GVZ vom Stadtrat mit sechs Gegenstimmen gebilligt.
Nachdem die Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses Monika Sauer ihren 20-seitigen Bericht über den Abschluss des Jahres 2014 vorgetragen hatte, erteilte der Rat dem Stadtvorstand einstimmig Entlastung. Gleiches galt auch für den Jahresabschluss 2014 des Eigenbetriebs Koblenz-Touristik.
Die Clemens-Brentano-/Overberg-Realschule plus ist mit 572 Schülern die größte Realschule plus in städtischer Trägerschaft. Ab dem Schuljahr 2018/19 soll daraus eine Ganztagsschule in Angebotsform werden, was der Stadtrat einstimmig genehmigte.
Zweckverband Welterbe pro Buga-20131-Bewerbung
Das Land Rheinland-Pfalz hat eine Vorstudie für eine Bewerbung um eine Bundesgartenschau 2031 im Mittelrheintal vorgelegt, und die Verbandsversammlung des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal hat sich für eine Bewerbung ausgesprochen.
In der Vorstudie wurden für das Buga-2031-Gebiet zwischen dem Deutschen Eck und Rüdesheim die Herausforderungen etwa in den Bereichen Verkehr, Tourismus, Demographie und Wandel der Kulturlandschaft herausgearbeitet. Das Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung hat für die im Welterbegebiet liegenden Stadtteile Steckbriefe erarbeitet, die neue Anforderungen und gewünschte Entwicklungen mit Blick auf die Buga 2031 aufzeigen. Diese Steckbriefe sollen der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz überlassen werden, damit sie Eingang in die Machbarkeitsstudie finden.
Augenmerk auf Seilbahn und Festungsanlagen
Hofmann-Göttig sagte jedoch, dass die Agentur darauf hingewiesen habe, dass Koblenz ein deutliches Augenmerk auf seine Alleinstellung als Festungsstadt legen und auch für den Erhalt der Seilbahn kämpfen solle. „Doppelmayr ist bereit, über 2026 bis über 2031 hinaus die Seilbahn zu erhalten. Für die Buga 2031 macht die Förderung von Fuß- und Radwegen Sinn. Ende des Jahres gibt es eine Machbarkeitsstudie für die Buga 2031, denn es gibt laut Buga-Beauftragtem keine Konkurrenz“, unterrichtete der Oberbürgermeister den Stadtrat, der die Vorlage zur Kenntnis nahm.
Das galt auch für die Abschlusspräsentation des Baus eines sicheren Rechenzentrums im Schängel Center. Ferner gab es von den Fraktionen zahlreiche Anträge und Anfragen. An die öffentliche Sitzung schloss sich noch eine nicht-öffentliche Sitzung an, die zehn Tagesordnungspunkte umfasste.
HEP
Lt. "Wirtschaftsförderer" gibt es für Koblenz eine Nachfrage nach Gewerbefläche von 500 000 qm, die sie (NOCH) nicht hat.
Das bedeutet (nicht könnte bedeuten), dass es mit der geplanten Erweiterung des GVZ in den nächsten Jahren weiter geht u. RÜBENACH vor dem gleichen Problem wie jetzt steht, da prädestiniert durch Autobahn(en)anbindung, bereits bestehendes, weiter ausbaufähiges GVZ aufgrund vorhandener landwirtschaftlicher Flächen. Für die STADT geht es in erster Linie um "wirtschaftlichen" Aufschwung, in Folge mehr Arbeitsplätze (aber NICHT mehr Gewerbesteuer), höheres Verkehrsaufkommen = mehr Umweltbelastung durch z.B. Stickstoffdioxid, Mehrbelastung der umliegenden Stadtteile wie vor allem RÜBENACH sowie unwiderbringbar zerstörte Natur u. Umwelt. Und wer glaubt nicht, dass die STADT bereits vorausschauend plant.
Soziale Aspekte, Schädigung von Natur u. Umwelt hatten schon immer wirtschaftlichem Flächenfraß u. Profit nicht viel entgegenzusetzen.
Da ist Koblenz KEINE Ausnahme.
Fakt ist, die Gewerbesteuer ist seit Jahren rückläufig. Die SPD-Fraktionsvorsitzende, Frau Lipinski-Naumann, beruft sich wiederholt auf eine Sensibilität, die man bis dato jahrelang in RÜBENACH vermisst hat.
In diesem Zusammenhang mal wieder "mehr Arbeitsplätze für WENIGER QUALIFIZIERTE" ins Spiel zu bringen ist schon mehr als unüberlegt , wenn man ihre u die der STADT propagierten Wünsche nach Ansiedlung gerade hochtechnisierter Industrie u. Gewerbe noch in den Ohren hat. Auch in diesem Zusammenhang ist es geradezu scheinheilig, von "man soll an weniger qualifizierte Menschen denken" zu sprechen, wenn z.B. Jahrzehnte SOZIALER WOHNUNGSBAU sträflich vernachlässigt wurden. WAS nützen solche Arbeitsplätze, wenn Voraussetzungen hierfür fehlen?
WAS haben Arbeitsplätze für weniger qualifizierte mit der Gewerbesteuer gemeinsam (s.AMAZON etc.)? WAS bringen sie der STADT? NICHTS.
Sozial scheinheilig abgedroschene Sätze sind hier fehl, da für die STADT immer nur eines Priorität hat: GELD